André Neupert

Politische Kommunikation Referent Sozialpolitik

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Politische Arbeit und Forderungen 

Kinderarmut überwinden 

Das Deutsche Kinderhilfswerk hilft armutsbetroffenen Kindern schnell und unbürokratisch. Gleichzeitig nehmen wir mit unserer politischen Arbeit Einfluss auf die Rahmenbedingungen, unter denen Kinder aufwachsen. Nur so kann die Situation aller Kinder in Deutschland nachhaltig verbessert werden.

Alle Kinder und Jugendlichen haben gemäß Artikel 26 und 27 der UN-Kinderrechtskonvention (UN-KRK) das Recht auf ein gutes Aufwachsen, bestmögliche Entwicklungschancen und soziale Sicherheit. Die derzeitige Situation in Deutschland sieht jedoch anders aus: Jedes fünfte Kind ist von Armut betroffen. Auf diesem hohen Niveau stagniert die Kinderarmut nun seit fast zwei Jahrzehnten.

Das Deutsche Kinderhilfswerk hilft armutebetroffenen Kindern in ihrer individuellen Not, etwa mit dem Kindernothilfefonds, kostenlosen Schulranzen oder in Kinderhäusern.  

Wenn es darum geht, Kinderarmut nachhaltig zu überwinden, ist jedoch der Staat gefragt: Bund, Länder und Kommunen stehen in der Verantwortung, allen Kindern ein gutes und gesundes Aufwachsen sowie gleiche Lebenschancen unabhängig von ihrem Wohnort und ihrer (sozialen) Herkunft zu ermöglichen. Dazu braucht es eine politische Gesamtstrategie, die finanzielle Leistungen und Infrastrukturmaßnahmen zur Armutsprävention verbindet. Dafür setzt sich das Deutsche Kinderhilfswerk in seiner politischen Arbeit und gemeinsam mit vielen Partnerorganisationen ein.

Wie können wir allen Kindern und Jugendlichen die gleichen Chancen auf ein gutes Aufwachsen gewährleisten? Lesen Sie hier unser Kernforderungspapier!

Geplante Einführung einer Kindergrundsicherung

Das Deutsche Kinderhilfswerk begrüßt, dass nach langem politischem Ringen eine Einigung innerhalb der Bundesregierung zur geplanten Kindergrundsicherung zustande gekommen ist. Die Kindergrundsicherung ist aber nach jetzigem Planungsstand nicht die erhoffte umfängliche Reform, die die Kinderarmut in Deutschland umfassend und nachhaltig beseitigen wird. Dafür bedarf es im Gesetzesentwurf erheblicher Verbesserung, nämlich eine deutliche Erhöhung der Leistung, eine wirkliche Neuberechnung des kindlichen Existenzminimums sowie einen leichten Zugang zur Kindergrundsicherung durch nur eine verantwortliche Stelle, an die sich Familien wenden müssen.

Unsere Stellungnahme zum Gesetzesentwurf der Kindergrundsicherung finden Sie hier.

Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG 

Gemeinsam mit 20 anderen Verbänden setzt sich das Deutsche Kinderhilfswerk im Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG schon seit Langem für eine bedarfsgerechte Kindergrundsicherung ein. Diese soll das bestehende System der ungleichen Familienförderung ablösen, kindbezogene Leistungen bündeln und das soziokulturelle Existenzminimum von Kindern unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Familie, der Familienform und dem bisherigen Unterstützungssystem sozial gerecht gewährleisten.

Alle Informationen zum Vorschlag für eine sozial gerechte Kindergrundsicherung und zum Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG finden Sie auf dieser Seite. 

Ratschlag Kinderarmut

Der Ratschlag Kinderarmut ist die größte zivilgesellschaftliche Plattform zur Bekämpfung von Kinderarmut. Die Initiative der Nationalen Armutskonferenz besteht seit 2016.

Im November 2022 forderten 56 Verbände, Gewerkschaften und zivilgesellschaftliche Organisationen im Rahmen des Ratschlag Kinderarmut Bund, Länder und Kommunen dazu auf, Kinderarmut entschieden zu bekämpfen und die dafür notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen. Angesichts der Energiepreiskrise fordern sie, Armutslagen von jungen Menschen nicht länger hinzunehmen, sondern endlich allen Kindern und Jugendlichen ein gutes Aufwachsen zu ermöglichen.

Hier können Sie die Gemeinsame Erklärung „Solidarität mit armutsbetroffenen Kindern, Jugendlichen und ihren Familien – besonders in der Inflationskrise!“ lesen. 

Nationaler Aktionsplan
„Neue Chancen für Kinder in Deutschland“

Mit dem Nationalen Aktionsplan „Neue Chancen für Kinder in Deutschland“ setzt die Bundesregierung die Europäische Kindergarantie um. Diese soll Kinderarmut und soziale Ausgrenzung von Kindern in der EU bekämpfen, indem allen Kindern und Jugendlichen Zugang zu Bildung, Betreuung, Gesundheitsversorgung, gesunder Ernährung und angemessenem Wohnraum garantiert wird. Gemeinsam mit 16 anderen Verbänden erarbeitete das Deutsche Kinderhilfswerk kinderrechtliche Eckpunkte für die Erarbeitung, Umsetzung und Überprüfung des deutschen Aktionsplans.

Mehr zur Europäischen Kindergarantie und der Umsetzung in Deutschland erfahren Sie hier.

Eine Stadt, getrennte Welten?

Die Lebensbedingungen, unter denen Kinder aufwachsen, entscheiden sich stark von ihrem Wohnort – auch innerhalb der gleichen Stadt. Eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes und der Heinrich-Böll-Stiftung hat den Zusammenhang zwischen der Verteilung von Infrastrukturen und der sozialräumlichen Verteilung von armutsbetroffenen Kindern in sieben deutschen Großstädten untersucht.

Die gesamte Studie, Factsheets zu den untersuchten Städten sowie interaktive Karten finden Sie hier.

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