Ein Jahr Krieg in der ukraine
Unsere Hilfe für geflüchtete Kinder geht weiter

Auch ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sind weiterhin zahlreiche Kinder mit ihren Familien gezwungen, zu fliehen. Das Deutsche Kinderhilfswerk unterstützt geflüchtete Kinder mit Projekten und Einzelfallhilfe. Zum Beispiel einen Kinderclub in Hamburg, der Kindern helfen soll, die Erlebnisse ihrer Flucht zu verarbeiten.
Am meisten Spaß machen den Kindern im Kinderclub des Vereins Feine Ukraine in Hamburg ganz alltägliche Sachen wie Kochen oder Backen. „Ich mag es besonders, wenn wir Pizza machen“, sagt Vova. Er ist neun Jahre alt und kommt aus der Stadt Cherkasy im Zentrum der Ukraine. Vova ist eines von rund 150 ukrainischen Kindern zwischen drei und elf Jahren, die seit März 2022 regelmäßig in den Kinderclub kommen. Das Angebot wird von Ehrenamtlichen organisiert, Erzieherinnen und pädagogische Fachkräfte kümmern sich um die Kinder. Im Kinderclub erhalten die Kinder Unterstützung durch Therapeutinnen und Therapeuten und können an Angeboten teilnehmen. Es gibt Theaterkurse, Sportangebote und einen Chor.
„Als im Februar der Krieg ausbrach, dachten wir, dass es nur ein kurzfristiges Angebot sein würde“, erzählt Karina Gordiyenko, die den Kinderclub koordiniert. Viele Familien hatten gehofft, dass sie schnell in die Ukraine würden zurückkehren können. Am Anfang sagten sie noch: „Wir sind nur für ein paar Wochen hier, das kann doch nicht so lange dauern.“ Doch auch ein Jahr nach Kriegsbeginn ist es für viele Familien weiterhin nicht möglich, in ihre Heimat zurückzukehren. Aus dem kurzfristig eingerichteten Angebot ist eine wichtige dauerhafte Anlaufstelle für sie geworden.
Die Kinder brauchen weiterhin Unterstützung
Viele der von uns geförderten Hilfsprojekte haben ihren Schwerpunkt angesichts des andauernden Krieges mittlerweile von der schnellen Soforthilfe verlagert. Sie wollen die Kinder und Jugendlichen unterstützen, sich längerfristig in Deutschland einzuleben. Der Fokus liegt dabei auf Begegnungen mit hier lebenden Kindern.
Auch im Kinderclub Hamburg versuchen die Ehrenamtlichen, die Kinder mit neuen Angeboten gut zu integrieren. „Sie sollen Hamburg kennenlernen und sich dort wohlfühlen“, sagt Karina Gordiyenko. Deshalb organisieren sie jetzt Ausflüge: ins Miniaturwunderland, zu Sportvereinen, in die Kunsthalle, und sie gehen gemeinsam mit Dolmetscherinnen und Dolmetschern regelmäßig auf Spielplätze, um andere Kinder kennenzulernen. Für Vova ist das besonders wichtig: „Ich wünsche mir, weiter Deutsch zu lernen und neue Freunde zu treffen.“