Projekt des Monats 

Stolz auf den eigenen Garten 

Im Projekt „Garten der Zukunft“ gestalten Kinder, die in einer Wohngruppe aufwachsen, ihren eigenen Garten. Sie pflanzen Bäume und bauen sogar eigenes Obst und Gemüse an. Warum es für die drei Jungen besonders wichtig ist, dass sie im Projekt Verantwortung übernehmen können, haben sie uns erzählt. Unser Projekt des Monats.

„Ich muss mir noch schnell die Hände waschen, da ist noch lauter Erde dran“, ruft der zehnjährige Lukas*. Gerade eben hat er draußen im Garten noch die Kräuterschnecke bepflanzt – einen großen runden Holztopf, den er zusammen mit den anderen Kindern aufgebaut hat. „Die Erde habe ich da reingetan“, erzählt er stolz.

Lukas ist einer von sechs Jungen im Alter von 10 bis 19 Jahren, die in einer Wohngruppe für traumatisierte Kinder in der Nähe von Bonn aufwachsen. Die Jungen können aus verschiedenen Gründen nicht mehr in ihren Herkunftsfamilien leben. Deshalb wohnen sie gemeinsam in einem Haus. Sechs Betreuerinnen und Betreuer sind in abwechselnden Schichten für sie da. 

Einer der wichtigsten Orte für die Kinder ist der Garten vor dem Haus. Dort essen sie im Sommer gern gemeinsam, machen Lagerfeuer und pflanzen ihr eigenes Obst und Gemüse an. Seit Herbst gestalten sie die Fläche im Projekt „Garten der Zukunft“ gemeinsam mit ihren Betreuerinnen und Betreuern um. Das Deutsche Kinderhilfswerk fördert das Projekt über seinen Spielraum-Fonds.

Das passiert im Garten der Zukunft

Im Projekt bauen die Kinder selbst Hochbeete, Möbel aus Paletten oder Skaterampen, über die sie mit ihren Fahrrädern fahren können. „Wir haben eine Hütte mit Werkzeugen, wo wir basteln und arbeiten können“, erzählt der 10-jährige Ilyas*. Für John* (15 Jahre) ist der Basketballkorb am wichtigsten. „Da spielen wir fast jeden Tag zusammen“, erzählt er.

Wie sie ihren Garten gestalten wollen, entscheiden alle zusammen. Die Kinder suchen zum Beispiel die Pflanzen aus, die eingekauft werden sollen. „Sie wollen ein Teil davon sein und mitbestimmen“, sagt Katharina Klesse, die stellvertretende Leiterin der Einrichtung.  „Wenn sie dann die Bäume einpflanzen, die sie selbst ausgesucht haben, sind sie total begeistert.“

Auch ihr eigenes Obst und Gemüse pflanzen sie an. „Wir haben Tomaten, Gurken, Johannisbeeren und Himbeeren,“, erzählt der zehnjährige Ilyas. Die Setzlinge ziehen sie auf ihrem Zimmer groß und pflanzen sie später ein. „Es ist cool, wenn dann etwas wächst“, sagt Lukas. „Wir haben auch Erdbeeren eingepflanzt aber ein Stängel ist leider schon abgebrochen.“

Die Kinder wissen genau, wann sie gießen müssen

Das Gemüse und Obst, das sie anbauen, verarbeiten sie später gemeinsam in der Küche. Dadurch lernen sie viel über gesunde Ernährung und darüber, wo Lebensmittel herkommen. Im Projekt übernehmen die Kinder die Verantwortung für die Pflanzen. Ihre Betreuerinnen und Betreuer sind an unterschiedlichen Tagen in der Wohngruppe. „Die  Kinder wissen ganz genau, was wann gegossen werden muss“, sagt Katharina Klesse. „die sind da total hinterher.“

Der Garten ist ein Ort, der alle verbindet. Weil die Kinder und Jugendlichen unterschiedlich alt sind, haben sie auch unterschiedliche Interessen und Hobbys. Aber wenn etwas im Garten gemacht werden muss, helfen alle mit. „Da sind wir dann immer alle zusammen“, sagt Lukas.   

*Namen geändert 

Mit dem Projekt ‚Garten der Zukunft‘ werden gleich zwei Ziele erreicht. Zum einen werden die jungen Menschen in der Intensivwohngruppe wie auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die aktuellen ökologischen Herausforderungen unserer Gesellschaft sensibilisiert. Und zum anderen sind die Kinder und Jugendlichen aktiv am Projekt beteiligt. Das gibt ihnen Selbstbewusstsein und das Gefühl der Selbstwirksamkeit. Auch deshalb ist das Projekt Vorbild für andere stationäre Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe.

- aus der Jurybegründung 

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