Deutsches Kinderhilfswerk stiftet Preise auf Berlinale
Vorhang auf für junge Künstler*innen!
Die Popcorntüten rascheln, aufgeregtes Stimmengewirr klingt durch den Saal, dann geht das Licht aus und der Vorhang hebt sich: ein Kinobesuch ist nicht nur für Kinder ein spannendes Erlebnis. Filme zu sehen ist mehr als Unterhaltung. Es ist Teil des Rechts von Kindern auf Kultur. Um dieses Recht zu fördern, stiftet das Deutsche Kinderhilfswerk jedes Jahr zwei Preise im Wettbewerb Generation Kplus auf der Berlinale.
Oskar (10) und Luisa (9) kommen mit rund 500 anderen Kindern aus dem Kinosaal gelaufen. Sie haben sich gerade auf der Berlinale den Film „Fox and Hare save the forest“ angeschaut. Für die Klein & Groß Jury der Kinderwebseite www.kindersache.de des Deutschen Kinderhilfswerks sind die beiden zum ersten Mal auf dem Filmfestival Berlinale unterwegs. Sie schauen sich Filme an und bewerten diese für andere Kinder. „Der Film hat mir gut gefallen“, sagt Luisa. „Er war zwar nicht so spannend, aber dafür sehr lustig.“ Oskar findet es aufregend, bei dem Filmfestival dabei sein zu können. „Auch wenn die Schlangen viel länger sind als normalerweise im Kino.“
Eine Plattform für herausragenden Kinder- und Jugendfilme
Die Klein & Groß Jury von kindersache.de ist jedes Jahr auf der Berlinale vertreten. Seit dem Jahr 2000 ist das Deutsche Kinderhilfswerk Partner der Berlinale und stiftet im Wettbewerb Generation Kplus den Großen Preis für den Besten Film und den Spezialpreis für den Besten Kurzfilm. Beide Preise sind insgesamt mit 10.000 Euro dotiert. Ziel der Förderung: herausragenden Kinder- und Jugendfilmen aus der ganzen Welt eine Plattform bieten – und Verleiher und Kinos ermutigen, diese Filme möglichst vielen Kinder zugänglich zu machen.
Die eigene Identität entdecken und mehr über die Welt erfahren
Kindgerechte Filme zu sehen ist Teil des Rechts von Kindern auf Kultur. Wer Filme von Kindern oder mit jugendlichen Schauspieler*innen sieht, lernt die Perspektiven anderer Kinder auf die Welt kennen, sich eine Meinung zu bilden und Zusammenhänge zu verstehen. Die Gewinnerfilme der vom Deutschen Kinderhilfswerk gestifteten Preise im Wettbewerb Kplus behandeln zum Beispiel die Themen Flucht und Migration, Umweltschutz und die Suche von Kindern und Jugendlichen nach ihrer eigenen Identität.
Im Film Reinas geht es um die Schwestern Lucia und Aurora, die mit ihrer Mutter Elena wegen sozialen und politischen Unruhen in ihrem Heimatland Peru 1992 in die USA übersiedeln wollen. Der Film Raiz erzählt die Geschichte des achtjährige Feliciano, der Alpakas in einer abgelegenen Andenregion hütet. Ein Bergbauunternehmen macht den Bewohner*innen der Gemeinde Druck, ihr Land zu verkaufen, und greift zur Einschüchterung zu radikalen Mitteln. Im Kurzfilm A Summer's End Poem geht es um einen chinesischen Teenager und die Frage, warum ein Haarschnitt wichtig für die eigene Selbstfindung sein kann. Und im Film Uli, der in Kolumbien spielt, lernt die achtjährige Rafala eine queere junge Frau Uli kennen – und mit ihr eine neue Vorstellung von Freiheit.
Ein chancengerechter Zugang zu Kultur
Das Deutsche Kinderhilfswerk engagiert sich nicht nur als Preisstifter auf der Berlinale sondern möchte möglichst vielen Kindern einen Zugang zu Kinder- und Jugendfilmen öffnen. Um das Recht auf Kultur langfristig zu fördern und die kulturellen Angebote für Kinder in Deutschland zu stärken, unterstützen wir jedes Jahr zahlreiche Kinderkulturprojekte. Hierbei können Kinder selbst kreativ werden, die Kamera in die Hand nehmen, eigene Filme drehen und sich ausdrücken. Wenn Sie sich einen Überblick über die Projekte verschaffen möchten, schauen Sie doch einmal auf unserer Förderlandkarte nach.