Sophie Pohle

Koordinierungsstelle Kinderrechte, Referentin Medienbildung

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Mediale Vorbilder

Kinder haben ein Recht auf Schutz

Kinder haben Rechte – auch in der digitalen Welt. Kinder haben ein Recht auf Medien: um sich zu informieren, ihre Meinung auszudrücken, sich mit anderen auszutauschen und Spaß zu haben. Kinder haben aber auch ein Recht auf die Entwicklung einer eigenen Identität und Persönlichkeit – und darauf, dass Erwachsene sie darin begleiten.

Bei der Entwicklung von Persönlichkeiten spielen gerade im Kindesalter Vorbilder und Idole eine große Rolle. Darum sollten Eltern gut hinschauen, wem die Kinder eigentlich so nacheifern.

Kinder brauchen Vorbilder

Vorbilder sind für alle Menschen wichtig. Sie helfen uns, unsere Ziele zu verfolgen, sind Inspiration und lassen uns selbst im Erwachsenenalter manches Mal noch träumen. Gerade für Kinder sind Vorbilder aber mehr als nur ein kleiner Ausflug aus dem manchmal vermeintlich tristen Alltag. Vorbilder und Idole bieten Orientierungshilfe, sind Projektionsfläche und oft eben auch Personen, denen man nacheifert.

Vorbilder sind für die Entwicklung von Kindern oft förderlich. Ein Aufwachsen in Zeiten von digitalen Medien und ständiger Präsenz von möglichen Idolen im Fernsehen, auf Plakaten, in Zeitungen, in der Werbung und in den sozialen Medien erfordert es jedoch, Kinder auch bei der Wahl ihrer Vorbilder zu begleiten. Denn nicht jede Figur des öffentlichen Lebens ist ein geeignetes Vorbild.

Kurz und knapp

  • Kinder brauchen Vorbilder. Ein Idol zu haben, kann sich gut auf ihre Entwicklung auswirken.
  • Gerade in den Medien finden sich oft „falsche Vorbilder“, die Kindern Werte oder Verhaltensmuster vermitteln, die nicht förderlich für ihre körperliche und geistige Entwicklung sind.
  • Deshalb sollten Erwachsene Kinder bei der Wahl ihrer Vorbilder begleiten und mit ihnen darüber im Gespräch bleiben.

Mehr Informationen zu unserer Kampagne "MEDIEN WIRKEN. EIN LEBEN LANG."  finden Sie hier.

Über falsche Vorbilder

Problematisch werden Vorbilder insbesondere dann, wenn sie Werte oder Verhaltensmuster vorleben, die den Kindern und Jugendlichen schaden können oder auch Stereotype reproduzieren, die Kindern eine falsche Vorstellung von der Welt geben. So gibt es viele Formate in den Medien, die Mädchen vermitteln, dass es vor allen Dingen darauf ankommt, hübsch und dünn zu sein, Jungs hingegen müssen stark sein und möglichst nicht zu emotionsgeleitet. Eine solche Reproduktion von Stereotypen ist nicht nur für unserer Gesellschaft rückschrittlich, sondern macht aus den Kindern eher Marionetten einer Medienwelt als eigenständige, charakterstarke Persönlichkeiten.

Influencerinnen und Influencer als Vorbilder

Eine Vielzahl von Studien, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden, zeigen, dass Kinder und Jugendliche ihre Idole immer öfter in den sozialen Netzwerken finden – auf Instagram, YouTube oder in anderen Angeboten, die im Alltag der Kinder und Jugendlichen wichtig sind. Oft sind heute sogenannte Influencerinnen und Influencer die Idole insbesondere von Jugendlichen. Sie bieten eine Menge Identifikationsmöglichkeiten, Projektionsfläche und zeigen oft, dass jede und jeder erfolgreich sein kann. Problematisch können solche Vorbilder dann werden, wenn sie tatsächlich auch bezahlte Werbung machen: Viele Kinder und Jugendlichen sind nicht in der Lage, versteckte oder auch markierte Werbung eindeutig zu erkennen und ihr Handeln danach zu reflektieren. So werden Idole und Vorbilder von Kindern und Jugendlichen oft auch genutzt, um Produkte zielgruppengerecht zu vermarkten.

Über Vorbilder sprechen

Wissen Sie, welche Vorbilder Ihr Kind hat? Vorbilder und Idole haben eine riesige Bedeutung für Kinder und Jugendliche und können ihre Entwicklung maßgeblich beeinflussen. Deshalb ist es gut, wenn sich Eltern mit den Vorbildern ihrer Kinder auseinandersetzen.

  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind über ihre bzw. seine Vorbilder. Überlegen Sie gemeinsam, welche guten Eigenschaften das Vorbild hat, wo aber auch Kritik geübt werden kann.
  • Achten Sie beim Medienkonsum Ihres Kindes darauf, dass die von Ihrem Kind genutzten Medieninhalte und -angebote altersgerecht sind.
  • Vermeiden Sie, Ihrem Kind schon früh Medieninhalte anzubieten, die Stereotype reproduzieren. Kinder sollten in einer (Medien-)Welt mit vielfältigen Angeboten aufwachsen, sodass sie verschiedene Lebensmodelle aufgezeigt bekommen und eigene Positionierungen dazu entwickeln können.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind auch über Werbung – insbesondere, wenn das Vorbild Influencerin oder Influencer auf YouTube, Instagram & Co. ist! 
  • Machen Sie sich bewusst, dass auch Sie ein Vorbild für Ihr Kind sind. Stärken Sie die Persönlichkeit und das Selbstbewusstsein Ihres Kindes so, dass es auf die Meinungen von Vorbildern ein bisschen weniger angewiesen ist.

Die Facebook-Kampagne erfolgt im Rahmen eines Projektes der Koordinierungsstelle Kinderrechte des Deutschen Kinderhilfswerkes. Diese wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

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