Claudia Neumann

Abteilungsleiterin Kinder- und Jugendbeteiligung

030 - 30 86 93 - 55
Aktionstage im September

"Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten"

Vom 18.09. bis 29.09.2023 finden in diesem Jahr die Aktionstage "Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten" statt. Wer daran teilnimmt, kommt in dieser Zeit zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Roller zur Schule.

Denn in Deutschland gibt es fünfmal so viele Autos wie Kinder. Der Verkehr ist die Hauptursache für die zunehmende Verdrängung von Kindern aus öffentlichen Räumen. Doch Kinder brauchen Spiel und Bewegung für ein gesundes Aufwachsen – dazu gehören auch sichere Schul- und Kitawege! Darauf machen unsere Aktionstage aufmerksam. Auch Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, sowie Erzieherinnen und Erzieher sollen mitmachen und an diesem Tag das Auto stehen lassen. 

Grundschulen und Kindergärten können mit einer eigenen Aktion bei "Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten" mitmachen. Zum Beispiel mit einer Kreideaktion zeigen, wo es sichere Überwege braucht. Oder mit einer Knöllchen-Aktion darauf aufmerksam machen, dass Elterntaxis ein Sicherheitsrisiko für Kinder darstellen. Anregung und Material dafür finden sie auf unserer Webseite www.zu-fuss-zur-schule.de. Unter allen Teilnehmenden verlosen wir jedes Jahr tolle Preise.

Durch die Aktion gewinnen Kinder mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Sie werden selbstständig, machen eigene Erfahrungen und haben das Erfolgserlebnis, den Weg selbst geschafft zu haben. Auch die Eltern müssen lernen, ihren Kindern wieder mehr zuzutrauen.

Macht mit bei den Aktionstagen!

Schulen und Kitas können sich auf unserer Webseite für die Aktion anmelden und dazu gleich Materialien wie Poster, Schnapparmbänder oder Straßenbanner bestellen: www.zu-fuss-zur-schule.de

Prominente Unterstützung für die Aktionstage

Katharina Günther-Wünsch – Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Schirmherrin der Aktionstage 2023

Hier erklärt Katharina Günther-Wünsch, die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, warum Sie die Schirmherrschaft über die diesjährigen Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ übernommen hat.

"Als Präsidentin der Kultusministerkonferenz habe ich sehr gerne und mit voller Überzeugung die Schirmherrschaft über die diesjährigen Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ übernommen. Die sogenannten „Elterntaxis“ bieten nur scheinbar ein Plus an Sicherheit, denn durch Rückstau, Gedränge im Halteverbot und den schnellen Ausstieg entstehen oft gefährliche Situationen. Sehr viel entspannter ist es, wenn der Weg zum Kindergarten oder zur Schule mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt wird. Und: Verkehrskompetenz lernt man nicht vom Rücksitz des elterlichen Autos.

Für den Umstieg von der Straße auf den Fußweg sprechen also viele gute Argumente: Die Verkehrssituation auf den Anfahrtswegen und vor allem vor unseren Schulen beruhigt sich. Ich denke hier auch an die vielerorts belastete Anwohnerschaft. Die Verkehrspädagogik votiert klar für mehr Eigenständigkeit und Bewegung unserer Kinder auf ihrem Schulweg. Und in Zeiten der Energiewende können die Familien einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung und zur Vermeidung von Treibhausgasen leisten.

Ermutigend finde ich, dass sich viele Verkehrsplaner und Verantwortliche in den Ländern und Kommunen Gedanken machen, um Schulwege sicherer zu gestalten und damit die Sorgen vieler Eltern zu nehmen. Ich begrüße all jene Initiativen, in denen sich Eltern, Schulleitungen und Kommunen gemeinsam für Mobilitätskonzepte zusammenfinden. Das bedeutet zugleich, dass die Verkehrserziehung an unseren Schulen mit dieser Entwicklung „Schritt halten“ muss. Den Aktionstagen „Zu Fuß zur Schule und im Kindergarten“ wünsche ich in diesem Sinne viel Erfolg und eine rege Beteiligung. Den Schulleitungen und allen Lehrkräften danke ich ganz herzlich für ihr Engagement für mehr Verkehrssicherheit."

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Enie van de Meiklokjes - Moderatorin und Botschafterin der Aktionstage

„Es gibt bei eigentlich jedem Wetter fast nichts Schöneres, als den Tag mit ein bisschen Bewegung draußen an der frischen Luft zu starten. Und genau deshalb sollten Kinder möglichst zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Roller zur Schule oder in den Kindergarten kommen und eben nicht mit dem Elterntaxi", erklärt Enie van de Meiklokjes. Und es gibt noch mehr Gründe, die sie in ihrem Video aufzählt.

Sarah Alles - Schauspielerin

"Ich hatte das große Glück, dass Kindergarten, Schule und Hort von meinem Zuhause fußläufig erreichbar waren. Und so bin ich fast jeden Morgen gelaufen, später bin ich dann auch öfter Rad gefahren. Für mich war das ein super Start in den Tag. Die Bewegung am Morgen half mir, in den Schulstunden stillzusitzen. Ich erinnere mich an Schneeballschlachten, blühende Kirschbäume und Geheimnisse, die ich auf dem Weg mit meinen Freundinnen austauschte - das sind tolle Erinnerungen, die ich auch allen anderen Kindern für ihren morgendlichen Schulweg wünsche!"

Regina Halmich - Boxweltmeisterin und Botschafterin des Deutschen Kinderhilfswerkes 

"Die Aktionstage "Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten" zielen darauf ab, dass Kinder nicht mit dem Elterntaxi bis vor das Schultor chauffiert werden, sondern den Schulweg möglichst eigenständig zurücklegen. In Begleitung von Freundinnen und Freunden macht das ja viel mehr Spaß, als auf dem Rücksitz im Auto die Welt an sich vorbeiziehen zu sehen. Und es sorgt vor allem schon vor dem Schulbeginn für mehr Bewegung im Alltag. Davon können die Kinder doch gar nicht genug bekommen, denn Bewegung tut Körper und Geist unheimlich gut, kommt bei Schulkindern aber leider viel zu häufig zu kurz.

Darüber hinaus zielen die Aktionstage darauf ab, dass unsere Städte kinderfreundlicher gestaltet werden und die Verkehrsplanung mehr Rücksicht auf die jungen Menschen nimmt. Als Botschafterin des Deutschen Kinderhilfswerkes und Engagierte für die Rechte der Kinder kann ich dieses Anliegen daher aus vollem Herzen unterstützen."

Darum geht es bei den Aktionstagen

  • Klar: Wer teilnimmt, kommt zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Roller zur Schule oder in den Kindergarten. Darüber hinaus können die teilnehmenden Einrichtungen weitere Projekte zu dem Thema veranstalten.
  • Auf der Homepage www.zu-fuss-zur-schule.de erhalten Schülerinnen und Schüler, Klassen oder auch ganze Schulen oder Kindergärten viele Tipps und Ideen zur Teilnahme an den Aktionstagen.
  • Kostenlose Aktionsplakate sowie weiteres kostenpflichtiges Material wie zum Beispiel Straßenbanner können bei den Initiatoren bestellt werden.
  • Die Projekte können von den Schulen bzw. Klassen vor den Aktionstagen für alle sichtbar auf der Homepage eingetragen und dargestellt werden. Nach Projektende kann dort auch die Durchführung des Projekts dokumentiert werden.
  • Auf Anfrage können sich die Teilnehmenden vor Ort bei ihrer Pressearbeit unterstützen lassen.
  • Die besten Projekte werden mit Angabe der Einrichtung auf der Webseite www.zu-fuss-zur-schule.de vorgestellt.

Warum zu Fuß laufen für Kinder so wichtig ist

Wer läuft, hat´s besser: Kinder gewinnen Sicherheit im Straßenverkehr, entdecken auf ihrem Schul- oder Kindergartenweg oftmals schöne Plätze, die ihnen im Auto entgangen wären und bevor in der Schule stundenlanges Sitzen angesagt ist, kann sich richtig ausgezappelt werden. Dazu jede Menge Spaß und das Gemeinschaftsgefühl, zusammen teilzunehmen und gemeinsam zu laufen.

Eltern wiederum können sich davon überzeugen, dass sie keine Angst um ihre Kinder haben müssen, wenn sie selbstständig die Schulwege zurücklegen und sparen sich außerdem morgens Stress und Zeit. Sollte die Schule für einen kompletten Fußmarsch zu weit weg liegen, können Kinder auf Parkplätzen in Schulnähe abgesetzt werden und das letzte Stück Weg zu Fuß zurücklegen, nach dem liebenswerten Motto „Kiss & Go“. Selbstverständlich sind auch Eltern, Lehrkräfte und Kindergarten-Erziehende aufgerufen, das Auto stehen zu lassen. So hilft die Aktion ganz nebenbei, das Verkehrschaos vor Schulen zu minimieren und einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Langfristig verfolgen wir mit der Aktion das Ziel, nicht nur Kinder an den Straßenverkehr anzupassen, sondern vor allem den Straßenverkehr kinderfreundlicher zu gestalten. Als Teil des Kidical Mass – Aktionsbündnisses unterstützt das Deutsche Kinderhilfswerk die Forderung einer Reform des Straßenverkehrsrechts: Das neue Straßenverkehrsgesetz muss erstens die Schutzbedürftigkeit von Kindern in den Mittelpunkt stellen und Vision Zero – null Verkehrstote – zum Ziel haben. Zweitens muss es die selbständige Mobilität der Kinder ermöglichen.

Das umfasst zum Beispiel: 

  • geschützte oder baulich getrennte, breite Radwege an Hauptverkehrsstraßen und Landstraßen sowie geschützte Kreuzungen
  • Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen innerorts
  • Schulstraßen und Zonen ohne Autoverkehr (temporäre Kfz-Durchfahrtverbote)
  • Fahrradstraßen und Fahrradzonen als flächendeckendes Netz und Grundlage für ein sicheres Schulwegenetz
  • Straßen ohne Durchgangsverkehr in Wohngebieten (Bsp. Kiezblocks Berlin, Superblocks Barcelona)

Zudem wollen wir erreichen, dass mehr Straßen vor Schulen zu Schulstraßen werden. Das bedeutet, dass die Straßen in den Zeiten rund um Schulbeginn und -ende für eine halbe Stunde für den Autoverkehr gesperrt ist. Mehr Informationen dazu, wie Sie eine Schulstraße beantragen können, finden Sie auf unserer Webseite

Repräsentative forsa-Umfrage und Forderungspapier zum Thema sichere Schulwege

Zugeparkte Fußwege, unübersichtliche Überwege, gefährliche Situationen durch Elterntaxis: Eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrags des Deutschen Kinderhilfswerks, des Verbands Bildung und Erziehung und des Verkehrsclub Deutschlands zeigt, dass Schulwege sicherer gestaltet werden müssen.

Lesen Sie dazu auch unser Forderungspapier "Kindern durch einen sicheren Schulweg eigenständige Mobilität ermöglichen".

Seit 2007 gibt es die Aktionstage

Seit dem Jahr 2000 gibt es den jährlichen internationalen „I walk to school“-Tag. Seit 2007 richten das Deutsche Kinderhilfswerk und der ökologische Verkehrsclub Deutschland gemeinsam die Aktionstage zu diesem Thema aus. An den Aktionstagen "Zu Fuß zur Schule" beteiligen sich jedes Jahr mehrere zehntausend Kinder in ganz Deutschland.

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