14.11.2023

Dauerhafte Vergabe des Siegels „Kinderfreundliche Kommune“ an die Gemeinde Algermissen

Die Gemeinde Algermissen ist deutschlandweit die vierte Kommune, die das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ dauerhaft erhält. Damit würdigt der Verein Kinderfreundliche Kommunen die Verabschiedung von Standards, mit denen die Gemeinde die Interessen von Kindern und Jugendlichen dauerhaft verankert. Die Standards knüpfen an die beiden Aktionspläne an, die Algermissen 2016 und 2019 beschlossen hat.

Algermissen hatte sich vor neun Jahren zur Teilnahme an dem Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ bekannt und wurde am 10. Juni 2016 mit dem Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ ausgezeichnet. Mit der dauerhaften Vergabe des Siegels wird die Verpflichtung der Gemeinde zur Umsetzung der UN-Kinderrechte nun verstetigt. Eine Überprüfung dieser Verpflichtung findet durch den von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragenen Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. statt.

Bürgermeister Frank-Schmidt lud heute zur Feier der dauerhaften Siegelübergabe und zur Unterzeichnung der Vereinbarung über die dauerhafte Zusammenarbeit im Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ in die Grundschule Algermissen ein.

Gemeinsam mit den Sachverständigen der Kommune hat der Verein acht Standards zur Beibehaltung des Siegels festgelegt. Diese knüpfen an die beiden Aktionspläne der Kommune an. Aus den Standards wurden zudem Kriterien und Schwellenwerte entwickelt, die nicht unterschritten werden dürfen, beispielsweise die Sicherung und Weiterentwicklung von Spiel- und Aufenthaltsräumen für Kinder und Jugendliche durch den „Dorfcheck“ oder der Verleih des Infokoffers zu Kinderrechten.

Bürgermeister Frank-Thomas Schmidt betonte: „Die Gemeinde Algermissen hat als erste kleinere Gemeinde am 10. Juni 2016 das Siegel ‚Kinderfreundliche Kommune‘ erhalten. Wir sehen das Siegel nicht nur als Bestätigung unseres Handelns an, sondern auch als Verpflichtung, die Kinderrechte in all unserem zukünftigen Handeln maßgeblich zu berücksichtigen. In den letzten Jahren hat die Gemeinde Algermissen mit großem Engagement und Einsatz daran gearbeitet, die bereits vorhandenen kinder-, jugend- und familienfreundlichen Strukturen weiter zu stärken, sichtbarer zu machen, auszubauen und abzusichern – aus Sicht der Gemeinde Algermissen mit vollem Erfolg. Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen nimmt in der Gemeinde Algermissen einen hohen Stellenwert ein; ihre Mitbestimmungsmöglichkeiten zu stärken und sie an allen für sie relevanten Themen zu beteiligen, ist für die Gemeinde Algermissen eine bedeutungsvolle und wichtige Aufgabe. Die beteiligten Kinder und Jugendlichen passen sehr gut darauf auf, dass ihre Anliegen Gehör finden und sie mitentscheiden, mitwirken und mitgestalten können. Nun stehen neue Herausforderungen und Erfahrungen bevor – es gilt, die entstandenen Strukturen und positiven Effekte der letzten Jahre dauerhaft zu verstetigen. Wir freuen uns auf die kommenden Jahre und darauf, die vielseitigen Standards für die Gemeinde Algermissen umzusetzen.“

Dr. Hans-Joachim Merrem, Leiter der UNICEF-Arbeitsgruppe Göttingen, sagte: „Algermissen ist eine kleine, aber besonders engagierte Kommune. Wir von UNICEF sind beeindruckt, welche Vielzahl an Maßnahmen die Gemeinde zur Stärkung von Kinder- und Jugendrechten auf den Weg gebracht hat. Besonders hervorzuheben ist die in den Standards festgeschriebene Handreichung für die Verwaltung zur Prüfung von Kinderinteressen nach Art. 3 UN-Kinderrechtskonvention, die als gutes Beispiel für andere Kommunen dienen kann. Mithilfe eines Workflows und einer Checkliste werden Projekte und Maßnahmen, die in einer Vorlage münden und dem Gemeinderat vorgelegt werden, frühestmöglich auf Kinderinteressen geprüft. Mit der Verpflichtung zur Einhaltung der gemeinsam erarbeiteten Standards entsteht eine Kontinuität, die Kinderrechte fest in der Gemeinde verankert und weiterhin die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention fördert.“

Die Sachverständigen des Vereins, Stefan Bräunling und Jürgen Brodbeck, freuen sich über die dauerhafte Siegelvergabe: „Die Gemeinde Algermissen konnte auf ihrem Weg zur Kinderfreundlichen Kommune auf eine gut etablierte Kultur der Kinder- und Jugendbeteiligung aufbauen, beispielsweise mit ihrem attraktiven Gänserock-Festival. Die Vertretung der Kinder und Jugendlichen wurde in den letzten Jahren wesentlich gestärkt und abgesichert, mit eigenen, kleinen Budgets und einem Mitzeichnungsrecht - ausgeübt durch die Jugendpflege - für die Angelegenheiten, die Kinder und Jugendliche direkt betreffen. Das wunderbare Beteiligungsinstrument ‚Dorfcheck‘ wurde erprobt und für die Zukunft festgeschrieben. Hervorzuheben ist, dass es den kommunalen Kolleg*innen und engagierten Kindern und Jugendlichen auch in der Corona-Zeit gelungen ist, vielfältige Kontakt- und Mitmachangebote über digitale Formate aufrechtzuerhalten. Ein ganz überraschender Erfolg gelang dem Kinder- und Jugendbeirat 2020, als er Vereinbarungen mit der Deutschen Bahn treffen konnte, dringend notwendige Sanierungs- und Verschönerungsarbeiten am Algermissener Bahnhof umzusetzen.“

 

Seit zehn Jahren begleitet der Verein Kinderfreundliche Kommunen Städte und Gemeinden bei der lokalen Umsetzung der Kinderrechte. Die UN-Kinderrechtskonvention ist seit 30 Jahren von Deutschland ratifiziert. Über 50 Kommunen, die ihre Politik und Verwaltung auf Kinderfreundlichkeit ausrichten wollen, haben sich dem Vorhaben „Kinderfreundliche Kommunen“ angeschlossen – darunter Köln, Potsdam, Flensburg, Wolfsburg, Landshut und Senftenberg. Dauerhaft haben das Siegel bisher Weil am Rhein, Regensburg und Hanau erhalten. Das Vorhaben basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative von UNICEF und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

www.kinderfreundliche-kommunen.de

www.childfriendlycities.org

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