Franziska Appelhagen

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Sechs Kinder- und Jugendbeteiligungsprojekte sind im Rennen

Die Nominierten für die Goldene Göre 2018

Die mit 12.000 Euro dotierte Goldene Göre ist der renommierteste Preis für Kinder- und Jugend­be­tei­li­gung in Deutschland und zeichnet Projekte aus, bei denen Kinder und Jugendliche bei­spiel­haft an der Gestaltung ihrer Lebenswelt mitwirken. Der Preis wird am 11. Juni 2018 im Europa-Park in Rust verliehen. Dazu werden die nominierten Projekte in den nächsten Wochen mit einem Kurzfilm porträtiert und zur Preisverleihung in den Europa-Park in Rust eingeladen. Die Schirmherrschaft für die Goldene Göre hat in diesem Jahr der Minister der Justiz und für Europa, des Landes Baden-Württemberg, Herr Guido Wolf übernommen.

Wir gratulieren allen Nominierten sehr herzlich und drücken die Daumen für die Preisverleihung! Diese Projekte sind dabei:

"Just do it! Die Theken-AG des UJH Bad Bentheim" aus Bad Bentheim, Niedersachsen 

Kinder, die den Kindertreff des Unabhängigen Jugendhauses Bad Bentheim besuchen, hatten den Wunsch geäußert, im Jugendhaus arbeiten zu wollen. Die Idee entwickelte sich immer weiter, sodass die Kinder inzwischen selbständig die Organisation und Durchführung für den Kids-Treff im Jugendhaus übernehmen, der dreimal die Woche stattfindet. Zudem haben sie die Möglichkeit, sich an der Organisation des Ferienprogramms und verschiedener Kulturveranstaltungen zu beteiligen, über Themen, die sie bewegen, zu diskutieren und ihre Forderungen dem Sozialausschuss der Stadt Bad Bentheim vorzustellen. So wird das Demokratie- und Politikverständnis der Kinder gestärkt. Zusätzlich engagiert sich die AG für die Integration von Flüchtlingskindern im Jugendhaus.

"Gemeinsame Neugestaltung der Heimordnung" aus Bopfingen, Baden-Württemberg

Beim Projekt "Gemeinsame Neugestaltung der Heimordnung" wurde die Heimordnung im Kinderdorf St. Josef grundlegend überarbeitet. Diesen Wunsch hatten die Kinder und Jugendlichen innerhalb einer Kinderkonferenz geäußert, um die Heimordnung an moderne Standards anzupassen. Diese wurde schließlich nach vielen Diskussionen in Arbeitsgruppen von der Kinderkonferenz als "Kinderdorfregeln" verabschiedet und anschließend von Kindern und Jugendlichen im Rahmen eines Fotoprojekts bebildert. Die Einrichtung ist seit über einem Jahrzehnt auf intensive Betreuungsformen für Kinder und Jugendliche in Wohngruppen spezialisiert.

"AK Kleeblatt" aus Hösbach, Bayern

Beim Projekt "AK Kleeblatt" geben Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse des Hanns-Seidel-Gymnasiums in Hösbach in ihrer Freizeit Flüchtlingskindern der Astrid-Lindgren-Grundschule einmal wöchentlich Deutschunterricht. Mit kreativen Ideen, selbstgestalteten Arbeitsblättern und lustigen Spielen versuchen sie den Kindern die deutsche Sprache näherzubringen, und sie so bei der Integration zu unterstützen. Für den Einkauf von Unterrichtsmaterialien suchen die Jugendlichen selbst Sponsorinnen und Sponsoren.

"SchokoFair – Stoppt Kinderarbeit!" aus Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen

"SchokoFair – Stoppt Kinderarbeit!" ist ein Projekt von Schülerinnen und Schülern der Maria-Montessori-Gesamtschule Düsseldorf, das bereits seit fast zehn Jahren besteht. In jedem Schuljahr übernehmen Schülerinnen und Schüler Verantwortung für dieses Kinderrechteprojekt, das sich für Kinder einsetzt, die auf Kakaoplantagen arbeiten müssen. Ziel ist es, immer mehr Menschen über die Verletzung der Kinderrechte auf den Kakaoplantagen zu informieren, für einen fairen Handel zu werben, selbst nachhaltig zu konsumieren und sich für bessere Gesetze zum Schutz der Kinder einzusetzen. Außerdem setzen sich die Schülerinnen und Schüler dafür ein, dass an den Börsen nicht mehr mit Nahrungsmitteln spekuliert werden darf.

"Beteiligung hält fit – Street Workout" aus Weil am Rhein, Baden-Württemberg

Das Projekt "Beteiligung hält fit – Street Workout Weil am Rhein" geht auf die Initiative von vier Jugendlichen zurück. Diese hatten die Idee, in Weil am Rhein einen Street-Workout-Park zu bauen und konnten erreichen, dass das Projekt in den Aktionsplan der Stadt im Rahmen des Vorhabens "Kinderfreundliche Kommunen" aufgenommen wurde. Bei der Realisierung der Trendsportanlage wurden die Wünsche und Anregungen der Jugendlichen aufgenommen und so eine hohe Akzeptanz geschaffen. Heute trainieren im Schnitt mehr als 50 Jugendliche regelmäßig an der Anlage, eine Erweiterung ist in Planung.

"Jugendzentrum auf dem Bahnbetriebsgelände" aus Wittstock, Brandenburg

Jugendliche aus Wittstock setzen sich seit vier Jahren im Rahmen einer Demokratiewerkstatt für den Bau eines zentrumsnahen soziokulturellen Jugendzentrums ein. Geplant sind sowohl Räumlichkeiten für Veranstaltungen, ein selbstorganisiertes Café als auch Möglichkeiten für Musik und Sport. Inzwischen wurde ein Jugendclub auf dem Gelände von der Stadtverwaltung zugesagt. Um die Nutzung der Bahnbetriebshalle und einen großen Teil des Außengeländes kämpfen die Jugendlichen noch.

Die Vorauswahl der Projekte trafen:

  • Ingo Dubinski, Botschafter des Deutschen Kinderhilfswerkes
  • Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer
  • Luise Meergans, Bereichsleitung Kinderrechte und Bildung
  • Britta Kaufhold, Koordinierungsstelle Kinderrechte
  • Franziska Schulz, Koordinatorin Goldene Göre

Der Kinder- und Jugendbeirat des Deutschen Kinderhilfswerkes wird abschließend über die Platzierungen entscheiden.

Die Idee hinter der Goldenen Göre

„Die Ehrung soll das Können von Kindern und Jugendlichen aufzeigen, sie für ihre Leistung auszeichnen und ihnen die Öffentlichkeit geben, die sie für ihr Engagement verdienen.“
Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes

Ausgehend von dem Kinderrecht auf Beteiligung (Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention) fördert und stärkt das Deutsche Kinderhilfswerk die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist der Schlüssel zu einer demokratischen Gesellschaft. Mit dem Preis Goldene Göre ehrt das Deutsche Kinderhilfswerk Projekte, die in beispielhafter Art und Weise Beteiligung von Kindern und Jugendlichen praktisch umsetzen. Gleichzeitig wird so eine große Öffentlichkeit für die Fähigkeiten und die Kreativität von Kindern für unsere Gesellschaft geschaffen.

Sowohl die feierliche Atmosphäre bei der Preisverleihung als auch das Ambiente des Europa-Parks geben der Auszeichnung einen altersgerechten und zugleich würdigenden Rahmen. So erfahren die Kinder und Jugendlichen eine besondere Motivation, sich weiterhin zu engagieren.

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