Auf einem Fachtag an der Universität Rostock diskutieren am Donnerstag rund 70 medien- und sozialpädagogische Fachkräfte sowie Studierende und Angehörige der Universität Rostock gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren aus Politik und Verwaltung aktuelle Entwicklungen der Medienbildung und des Kinder- und Jugendmedienschutzes. Dabei geht es um die Frage, wie Kinder und Jugendliche digitale Technologien vor allem für ihre Teilhabe, Entwicklung, Bildung oder Freizeit nutzen können und wie sie an der Gestaltung von digitalen Räumen und Produkten sowie im Kinder- und Jugendmedienschutz beteiligt werden können. Gleichzeitig soll vor dem Hintergrund des reformierten Jugendschutzgesetzes diskutiert werden, welche Herausforderungen dabei entstehen und wie Kinder und Jugendliche im digitalen Raum angemessen geschützt werden können, beispielsweise vor Gewalt oder Verletzungen ihrer Privatsphäre.
Der Fachtag findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Up2date im digitalen Raum – Kinderrechtliche Impulse für den Jugendmedienschutz in der Praxis und vor Ort“ statt. Veranstalter sind die Koordinierungsstelle Kinderrechte des Deutschen Kinderhilfswerkes und das Initiativbüro „Gutes Aufwachsen mit Medien“ in Kooperation mit dem Netzwerk Medienbildung Rostock und der Landesarbeitsgemeinschaft Medien Mecklenburg-Vorpommern e.V. Die regionalen Konferenzen dienen vor allem der Information über die Kinderrechte im digitalen Umfeld und aktueller Entwicklungen im Kinder- und Jugendmedienschutz. Ebenso sollen Erfahrungen und Perspektiven der Fachkräfte nutzbar gemacht werden, um auch zukünftige Regulierungen und Maßnahmen nah an den Lebenswirklichkeiten und Bedarfen der Kinder und Jugendlichen zu entwickeln.
„Mit dem reformierten Jugendschutzgesetz ist im letzten Jahr ein moderner Kinder- und Jugendmedienschutz in Kraft getreten. Mit Teilhabe orientierten Schutzkonzepten und der Förderung von Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen wird die Möglichkeit eröffnet, dass junge Menschen die Chancen digitaler Medien sicher nutzen können. Rückenwind und konkrete Vorschläge gibt es dafür auch vom Kinderrechtsausschuss der Vereinten Nationen durch dessen Leitlinien für den digitalen Raum. Für die Umsetzung dieser Rahmen spielen die Kinder- und Jugendarbeit sowie Schulen eine ebenso große Rolle wie die Familie, Medienanbieter oder das kommunale Wohnumfeld. Auf dem Fachtag in Rostock liegt deswegen ein Fokus auch darauf, Projekte kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen und Methoden gemeinsam auszuprobieren“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
„Einen zeitgemäßen Jugendmedienschutz in das alltägliche pädagogische Handeln mit Kindern und Jugendlichen zu integrieren, berichten pädagogische Fachkräfte als große Herausforderung. Deswegen freuen wir uns, gemeinsam mit der Koordinierungsstelle Kinderrechte des Deutschen Kinderhilfswerkes und dem Lokalen Netzwerk für ein Gutes Aufwachsen mit Medien in Rostock, „Netzwerk Medienbildung HRO“, den Auftakt unserer Veranstaltungsreihe „Up2date im digitalen Raum“ zu starten. Insbesondere der Einsatz von partizipatorischen, kreativen und selbstwirksamen Methoden, die die Kinderrechte im Blick behalten, werden beim Fachtag im Fokus stehen. Wir sind gespannt auf den regen Austausch und die Anregungen von Medienpraktiker*innen und pädagogischen Fachkräften aus der Region“, ergänzt Caroline Walke vom Initiativbüro „Gutes Aufwachsen mit Medien“.
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden sich unter https://www.dkhw.de/schwerpunkte/medienkompetenz/angebote-fuer-fachkraefte/up2date-im-digitalen-raum/ . Ein Kernforderungspapier des Deutschen Kinderhilfswerkes zu Kinderrechten im digitalen Umfeld findet sich unter https://www.dkhw.de/kernforderungen/kinderrechte-digitale-welt , weitere Informationen unter https://www.dkhw.de/schwerpunkte/medienkompetenz/ .
Weitere Informationen und Rückfragen: Uwe Kamp, Pressesprecher
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.