Daten können auf vielfältige Arten entgegen der eigenen Interessen genutzt werden. Die bekanntesten Formen stammen aus der Internetkriminalität: z.B. das sogenannte Phishing, bei welchem Daten illegal gesammelt werden, etwa über falsche Links oder aus den Profilen auf sozialen Medienplattformen, dies kann bis zum Identitätsdiebstahl führen oder sogenanntem Doxing, bei dem private Informationen wie Anschrift und Telefonnummer öffentlich bekannt gemacht werden.
Doch auch Unternehmen können Datenmissbrauch begehen. Oftmals werden private Informationen ausgelesen und für gezielte Werbung ausgewertet, obwohl die Benutzer*innen gar nicht bewusst zugestimmt haben. Dies funktioniert besonders gut, wenn Daten von mehreren Plattformen kombiniert werden. Die Einkaufsliste aus einer App in Verbindung mit Suchanfragen im Forum und Positionsdaten oder Treuepunkte für einen bestimmten Shop, die meisten dieser Angebote werden ausgewertet und geben dann sehr detailierte Auskünften über die Nutzenden.
Gehören Klassenlisten ins Internet? Dürfen Eltern private Chatverläufe einsehen?
Datenschutz wird gesetzlich geregelt, dafür haben wir Datenschutzbeauftragte auf Europäischer, Bundes- und Länderebene, welche sicherstellen sollen, dass keine unnötigen Informationen über uns gesammelt werden. Die Fragestellungen sind umfangreich: Gehören Klassenlisten ins Internet? Dürfen Lehrkräfte per Messenger mit ihren Schüler*innen kommunizieren? Aber auch: Darf die Polizei angemeldete Demonstrationen filmen und per KI auswerten lassen? Oder: Dürfen Eltern die privaten Chatverläufe ihrer Kinder einsehen?
Wir sehen, Datenschutz begegnet uns ständig und obwohl diese Gefahren den meisten bekannt sind, spielt das theoretische Risikobewusstsein in der Praxis kaum eine Rolle. Außerdem: Junge Menschen befürchten vor allem, dass ihr Umfeld ungewollt persönliche Informationen erfahren könnte – aber für die abstrakte Gefahr, die Speicherung und Auswertung ihrer Daten durch Unternehmen und Staat dagegen haben viele nicht ausreichendes Bewusstsein.