Sophie Pohle

Koordinierungsstelle Kinderrechte, Referentin Medienbildung

030 - 30 86 93-67
Soziale Medien

Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre

Kinder haben Rechte – auch in der digitalen Welt. Kinder haben ein Recht auf Medien: um sich zu informieren, ihre Meinung auszudrücken, sich mit anderen auszutauschen und Spaß zu haben. All das finden sie auch in den so genannten „Sozialen Medien“ wie YouTube, Instagram, Snapchat & Co., probieren sich dort aus und eifern voller Faszination ihre Stars und Idolen nach. Kinder haben aber auch ein Recht auf Sicherheit und Schutz in der digitalen Welt – zum Beispiel auf den Schutz der eigenen Privatsphäre. Wie passt das nun aber zusammen? Was sollte beachtet werden? Und wie können Eltern ihre Kinder dabei gut begleiten?

Was fasziniert Kinder und Jugendliche an der Selbstdarstellung im Netz?

Gerade im Jugendalter, wenn sich Ihr Kind mitten in der Persönlichkeitsentwicklung befindet, ist der Wunsch nach Selbstdarstellung und Anerkennung nichts Ungewöhnliches. Im digitalen Zeitalter ist das leichter und reizvoller als je zuvor. Das neueste Selfie hochladen oder mit dem Smartphone schnell ein Video von der letzten witzigen Aktion mit den Freunden machen – auf diese Weise lassen sich schnell und einfach Erlebnisse festhalten und mit anderen teilen. Man zeigt, dass man dazu gehört, setzt sich in Szene und hofft, dass man dafür möglichst viel Anerkennung („Likes“) bekommt. Und obendrein macht es auch Spaß, gemeinsam auf Fotos zu posen, die neuesten Filter auszuprobieren oder auch mal ein Video zu drehen.

Kurz und knapp: Selbstdarstellung in Sozialen Medien

  • Der Wunsch von Kindern nach Selbstdarstellung im Netz ist völlig normal.
  • Begleiten Sie Ihr Kind in den Sozialen Medien und schenken Sie ihm Aufmerksamkeit. So stärken Sie einen verantwortungsbewussten Umgang Ihres Kindes mit Sozialen Medien.
  • Das Netz vergisst nichts. Eine übermäßige und unvorsichtige Selbstdarstellung im Netz kann unangenehme Folgen haben.

Mehr Informationen zu unserer Kampagne "MEDIEN WIRKEN. EIN LEBEN LANG."  finden Sie hier.

Kinder können nicht alle Risiken abschätzen

Kinder können mögliche Folgen der Selbstdarstellung im Netz oft noch nicht abschätzen. Selbst für Erwachsene ist es nicht immer leicht nachvollziehbar, wie viele Menschen ein im Internet geteiltes Foto oder Video gesehen oder gar weiterverbreitet haben könnten. Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihr Kind frühzeitig bei dem Thema begleiten.

Sich informieren und Interesse an der Medienwelt zeigen

Wissen Sie, welche Onlineplattformen, Trends und Stars bei Ihrem Kind gerade angesagt sind? Schauen Sie sich diese mit Ihrem Kind auch einmal gemeinsam an. So kommen Sie leichter ins Gespräch und erfahren, was aus Sicht Ihres Kindes so faszinierend daran ist. Informationsangebote zu aktuellen Medientrends von Kindern finden Eltern auch online, zum Beispiel beim Online-Internetguide für Eltern, SCHAU HIN! oder klicksafe für Eltern.

Das Selbstbewusstsein von Kindern stärken

Das Erstellen und Teilen von Fotos und Videos muss nicht immer ausschließlich risikobehaftet sein. Mithilfe von Bildern können Kinder und Jugendliche sich selbst und ihre Interessen kreativ ausdrücken. Wenn Sie Ihr Kind dabei begleiten, kann das sogar das Selbstbewusstsein stärken. Gleichzeitig setzen die Trends auf Plattformen wie YouTube oder Instagram Iihr Kind vielleicht unter Druck, selbst auch viel von sich zu zeigen. Dabei kann es passieren, dass Ihr Kind auch unschönen Kommentare oder Kritik zu eigenen Fotos oder Videos erhält. Denn leider führt die scheinbare Anonymität nicht selten zu Beschimpfungen oder Beleidigungen im Internet. Bleiben Sie mit Ihrem Kind im Gespräch, achten Sie auf mögliche Veränderungen Ihres Kindes und geben Sie ihm Sicherheit.

Mit Kindern über Privatsphäre und Datenschutz sprechen

  • Sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Kind über das Thema Privatsphäre. Das Netz vergisst nichts. Dass man beim Teilen und Posten von Fotos und Videos im Internet vorsichtig sein und einige Regeln beachten sollte, ist nichts Neues. Vor allem sehr persönliche Informationen wie zum Beispiel Name, Alter, Wohnort, Schule gehören nicht ins Internet. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran, wenn Sie selbst Fotos teilen.
  • Informieren Sie sich (am besten mit ihrem Kind gemeinsam) über die Datenschutzeinstellungen der Plattformen, die Ihr Kind nutzt. Oft ist es möglich, die Sichtbarkeit von Fotos oder Videos einzuschränken und beispielsweise nur für Freunde oder Familienmitglieder einzustellen.
  • Auch die Rechte von anderen Personen müssen beachtet werden! Fotos und Videos, in denen andere Personen, zum Beispiel Freunde oder Familienmitglieder, zu sehen sind, dürfen nicht ohne deren Einverständnis geteilt werden.
  • Sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Kind über mögliche unangenehme Folgen. Was Ihr Kind heute witzig findet, ist ihm vielleicht in einigen Jahren peinlich oder wird ihm anderweitig zum Verhängnis.

Die Facebook-Kampagne erfolgt im Rahmen eines Projektes der Koordinierungsstelle Kinderrechte des Deutschen Kinderhilfswerkes. Diese wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

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