Sophie Pohle

Koordinierungsstelle Kinderrechte, Referentin Medienbildung

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OnlineWerbung

Kinder haben ein Recht auf Schutz vor Werbung

Kinder haben Rechte – auch in der digitalen Welt. Kinder haben ein Recht auf Medien: um sich zu informieren, ihre Meinung auszudrücken, sich mit anderen auszutauschen und Spaß zu haben. Kinder haben aber auch ein Recht auf Schutz in der digitalen Welt – zum Beispiel auf den Schutz vor Onlinewerbung. Immer raffiniertere Werbeformen machen es Kindern schwer, diese überhaupt als Werbung zu erkennen und können sich schnell als Kosten- oder Datenfallen entpuppen.

Werbung ist allgegenwärtig – auch im Netz

Täglich sind Kinder einer Vielzahl von Werbebotschaften ausgesetzt. Ob auf Plakaten, im Fernsehen, im Radio, in Zeitungen und Zeitschriften – oder auch im Internet: in Sozialen Netzwerken, in Apps, Onlinespielen sowie auf Video- oder Streamingportalen. Bunte Bilder und lustige Musik wecken so schon bei den Jüngsten Wünsche und Erwartungen. Werbung als solche zu erkennen, fällt auch Erwachsenen nicht immer leicht.

Kurz & Knapp: Kinder und Onlinewerbung

  • Werbebotschaften wirken für Kinder wie Wahrheiten.
  • Immer raffiniertere Formen von Onlinewerbung machen es Kindern und Jugendlichen nicht leicht, Werbung als solche zu erkennen.
  • Werbung beeinflusst die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern. Begleiten Sie Ihr Kind und schenken Sie ihm Aufmerksamkeit. So stärken Sie Ihr Kind beim Umgang mit Medien. 

Mehr Informationen zu unserer Kampagne "MEDIEN WIRKEN. EIN LEBEN LANG."  finden Sie hier.

Vor allem jüngere Kinder erkennen Werbung nicht

Kinder unter zehn Jahren können in der Regel – anders als Erwachsene – Werbung noch nicht von Information unterscheiden. Das bedeutet, sie nehmen alles gleichermaßen als „Wahrheit“ auf. Auch wenn ältere Kinder oder Jugendliche durchaus wissen, dass durch Werbung Produkte in ein positives Licht gesetzt und Kaufhandlungen ausgelöst werden sollen, so stellt sie vor allem Onlinewerbung vor neue Herausforderungen. Immer raffiniertere Werbeformen vermischen Information und Werbung so, dass es auch Jugendlichen und Erwachsenen schwerfällt, Werbung zu erkennen. Ob beispielsweise eine YouTuberin in ihrem Video zufällig ein bestimmtes Produkt benutzt, weil es zur Handlung gehört, oder ob dahinter eine bestimmte Werbeabsicht steckt, ist nicht immer eindeutig erkennbar. Ganz oft ist beides gleichzeitig der Fall.

Werbung kann die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern beeinflussen

Schon jungen Kindern vermittelt Werbung, dass (nur) Kaufen glücklich macht und dass ein Leben erst durch Besitz und Konsum wertvoll ist. Soziale Anerkennung scheint demnach nur mit der neuesten Spielkonsole oder dem größten Auto erreichbar. Fehlen hingegen Geld und die Möglichkeit einzukaufen, ist das Leben oder man selbst in dieser Vorstellung wertlos und unglücklich. Das, was Kinder aber wirklich brauchen, nämlich Geborgenheit und Liebe, können materielle Dinge nicht ersetzen; solche Werte reifen in liebevollen Beziehungen und durch die verantwortliche Begleitung ihrer Eltern, Angehörigen oder Freundinnen und Freunden heran.

Werbung wirkt – ein Leben lang. Die Persönlichkeit von Kindern soll sich gesund entwickeln können und sie befähigen, Entscheidungen selbstbestimmt und verantwortungsvoll zu treffen, seien sie für oder gegen einen Kauf oder ein anderes Verhalten. Zu viel Werbung und fehlende Begleitung durch Eltern oder Erwachsene im Umgang mit Medien kann die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern negativ beeinflussen.

Es spricht im Grunde nichts dagegen, sich oder dem Kind mit einem neuen Spielzeug oder einer neuen Hose einen Wunsch zu erfüllen, sie zu belohnen oder zu trösten. Materielle Dinge können aber nicht das ersetzen, was wir durch stabile Beziehungen, Aufmerksamkeit und Verständnis für andere Menschen erfahren.

Was Eltern beachten sollten

Vermeiden Sie deshalb, dass Kinder dem täglichen Überangebot an Werbung unbegleitet und dauerhaft ausgesetzt sind. Nehmen Sie die Wünsche und Bedürfnisse Ihrer Kinder ernst und sprechen Sie mit ihnen darüber, was ihnen wichtig ist. Bieten Sie ihnen abwechslungsreiche Beschäftigungen mit und ohne Medien, mit Bewegung und zur Entspannung, zum Spaß haben und zum Lernerfolg, drinnen und draußen, mit Erwachsenen, aber auch mal ohne sie. Begleiten Sie ihre Kinder in den ersten Medienerfahrungen, damit sie später selbst sicher und kreativ damit umgehen können.

Weitere Informationen und Tipps zum Thema

Die Facebook-Kampagne erfolgt im Rahmen eines Projektes der Koordinierungsstelle Kinderrechte des Deutschen Kinderhilfswerkes. Diese wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

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