1954 wurde der Weltkindertag ins Leben gerufen
Die 9. Vollversammlung der Vereinten Nationen am 21. September 1954 war die Geburtsstunde des Weltkindertages. Damals empfahl sie ihren Mitgliedsstaaten, einen weltweiten Kindertag einzurichten.
Drei Ziele wurden damit verfolgt:
1. Einsatz für die Rechte der Kinder
2. Förderung der Freundschaft unter den Kindern und Jugendlichen
3. Einmal im Jahr sollten sich die Regierungen öffentlich verpflichten, die Arbeit des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF zu unterstützen.
Damit griffen die Vereinten Nationen einen Vorschlag auf, den die amerikanische Organisation „International Union for Child Welfare“ unterbreitet hatte und die bereits 1952 für einen weltweiten Kindertag plädiert hatte. Die Idee stieß auf breite Zustimmung, der „Universal Children’s Day“ war geboren und bereits ein Jahr später beteiligten sich 40 Länder daran.
Die Art und Weise der Umsetzung sowie die Wahl eines geeigneten Datums stellte die Generalversammlung den UN-Mitgliedsstaaten frei. Deutschland entschied sich für den 20. September.
Erst durch das Deutsche Kinderhilfswerk wurde der Weltkindertag richtig bekannt
Über lange Jahre wurde der Weltkindertag in Deutschland von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Erst seit 1989, als das Deutsche Kinderhilfswerk begann, diesen Tag mit einem Kinder- und Familienfest zu feiern und auch politische Forderungen zur Durchsetzung der Kinderrechte zu erheben, begann der 20. September, sich in der Bundesrepublik zu etablieren.
Was mit einem kleinen Fest in Bonn begann, mauserte sich über die Jahre zum größten nichtkommerziellen Kinder- und Familienfest Deutschlands in Berlin. Inzwischen werden in mehr als 400 Städten und Gemeinden Kinder- und Familienfeste gefeiert, Ausstellungen gezeigt, Diskussionen von Kindern mit Politikerinnen und Politikern über die Kinderfreundlichkeit in ihrer Kommune geführt usw. Besonders diese gemeinsamen Anstrengungen sind es, die den Weltkindertag inzwischen zu einem bundesweit viel beachteten Ereignis gemacht haben.
Internationaler Kindertag hat einen völlig anderen Ursprung als der Weltkindertag
Der jährlich in der ehemaligen DDR und in anderen ehemals sozialistischen Ländern gefeierte Internationale Kindertag hat einen völlig anderen Ursprung als der Weltkindertag.
Er geht auf einen Beschluss der Exekutive der Internationalen Demokratischen Frauenförderation unter der Losung „Für Frieden und Demokratie“ bereits im Jahr 1949 zurück. Der Weltbund der Demokratischen Jugend übernahm 1950 den 1. Juni als Tag des Kindes und fortan war er ein herausragendes jährliches Ereignis im Leben der Kinder. Es gab Veranstaltungen mit Gratulationen und Geschenken von den Eltern und Erzieher*innen. In Schulen und Kindereinrichtungen wurde der Tag mit Umzügen und Programmen gestaltet, wobei Lieder wie “Kleine weiße Friedenstaube” an den Charakter des Festes für Kinderrechte erinnerten.