„Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“: Zehntausende Kinder entdecken die Freude am Zufußgehen – Gewinnerprojekte aus Mühlheim an der Ruhr, Hattenhofen und Bad Münder

Die Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ waren ein voller Erfolg: Trotz pandemiebedingter Einschränkungen haben zehntausende Kinder aus Schulklassen und Kitagruppen in ganz Deutschland seit dem 20. September 2021 unter dem Motto „Es geht auch ohne Elterntaxi!“ entdeckt, wie viel Spaß Zufußgehen machen kann. Dabei zeigten die Kinder, dass sie selbstständig und sicher zu Fuß, mit dem Roller oder Fahrrad zur Schule und zum Kindergarten kommen. Die vom ökologischen Verkehrsclub VCD und dem Deutschen Kinderhilfswerk (DKHW) gemeinsam mit dem Verband Bildung und Erziehung (VBE) organisierten Aktionstage enden am 01. Oktober 2021.

„Es freut mich sehr, dass wieder so viele Kinder an unseren Aktionstagen teilgenommen haben. Manche von ihnen konnten so zum ersten Mal erleben, wie gut es tut, den Schulweg eigenständig und an der frischen Luft mit ihren Freundinnen und Freunden zu bestreiten. Und die Eltern konnten die Erfahrung machen, dass es tatsächlich sehr gut ohne das Elterntaxi geht – und dass sie ihren Kindern etwas Gutes tun, wenn sie es häufiger stehen lassen“, sagt Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD.

Die besten Projektideen haben der VCD, VBE und das Deutsche Kinderhilfswerk mit Bewegungssets und Spielen ausgezeichnet. Der erste Platz geht an die Hölterschule aus Mühlheim an der Ruhr (Nordrhein-Westfalen) mit ihrer Aktion „Sicher zu Fuß zur Hölterschule“. Die Schule beeindruckte mit einem umfangreichen und äußerst vielfältigen Programm, das auf alle Altersstufen abgestimmt wurde. Dabei wurden die Aktionstage gleich zu einem ganzen Aktionsmonat ausgeweitet, bei dem sich alle Klassen mit unterschiedlichen Projekten beteiligten. Während die Jüngsten beispielsweise mit dem Konzept des Laufbusses vertraut gemacht wurden, sammelten andere Punkte beim Schulweg-Dart oder machten Schulwege durch selbst erstellte Schilder in der Umgebung präsent und sichtbar.

Den zweiten Platz belegte die Kinderkrippe „Die kleinen Strolche“ aus Hattenhofen (Baden-Württemberg) mit ihrer Aktion „Der Weg ist das Ziel“.  Die Kinderkrippe zeigte, wie auch bereits die kleinsten Kinder spielerisch an den Weg zu Fuß herangeführt werden können. Der dritte Platz geht an die Grundschule Bad Münder (Niedersachsen) mit der Aktion „Die Schulweg-Wette“.  Dabei wetteten die Kinder und das Kollegium gegen den Elternverein, dass sie es schaffen, über zwei Schulwochen so oft wie möglich den Schulweg zu Fuß zu absolvieren.

„Die vielen tollen Projekte, die während der Aktionstage stattgefunden haben, zeigen die Kreativität der Kinder und ihren Willen zur Veränderung. Sei es auf dem Schul- und Kitaweg oder bei den vielerorts chaotischen Zuständen vor dem Eingang. Unser Fokus richtet sich neben den Kindern insbesondere auch auf die Eltern. Sie sind die Hauptverantwortlichen für die allmorgendlichen Autokarawanen. Hier können die Eltern von den Kindern lernen, dass Zufußgehen Spaß macht und zudem das Selbstbewusstsein der Kinder stärkt“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

„Vor den Schulen können wir immer öfter gefährliche Situationen beobachten. Je mehr Eltern ihre Kinder mit dem Auto bringen, desto gefährlicher wird es für die anderen Kinder. Das führt zu einem Zugzwang und am Ende ist es vor dem Schultor so gefährlich, dass kaum noch ein Kind zu Fuß gehen oder mit dem Rad oder Roller kommen kann. Wir brauchen ein Umdenken! Die Aktionstage haben auch in diesem Jahr wieder gezeigt, dass es möglich ist, mit kleinen Schritten die Lust am Laufen zu wecken. Wichtig wird sein, dass die Politik dies mit großen Schritten unterstützt, damit die Situation vorm Schultor wieder sicherer wird“, sagt Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des VBE.

Die Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ standen unter der Schirmherrschaft von Britta Ernst, Präsidentin der Kultusministerkonferenz. Botschafterin der Aktionstage war Fernsehmoderatorin Enie van de Meiklokjes.

Weitere Informationen:

Aktionstage „Zu Fuß zur Schule“: www.zu-fuss-zur-schule.de 

Tipps für den sicheren Schulweg: https://www.vcd.org/stelbststaendige-mobilitaet-kinder/ 

Pressekontakt:

Deutsches Kinderhilfswerk
Uwe Kamp, Pressesprecher
 kamp@dkhw.de
030-308693-11

VCD Verkehrsclub Deutschland
Anne Fröhlich, Pressereferentin
 anne.froehlich@vcd.org
030-280351-59

Verband Bildung und Erziehung (VBE)
Anne Roewe, Leitung Kommunikation
 a.roewer@vbe.de
030-7261966-17

Der ökologische Verkehrsclub VCD ist ein gemeinnütziger Umweltverband, der sich für eine umweltverträgliche, sichere und gesunde Mobilität einsetzt. Im Mittelpunkt steht dabei der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Wünschen für ein mobiles Leben. Seit 1986 kämpft der VCD für ein gerechtes und zukunftsfähiges Miteinander zwischen allen Menschen auf der Straße – egal, ob sie zu Fuß, auf dem Rad, mit Bus und Bahn oder dem Auto unterwegs sind. Dafür arbeitet er vor Ort mit zwölf Landesverbänden und rund 140 Kreisverbänden und Ortsgruppen, bundesweit und europaweit vernetzt. Rund 55.000 Mitglieder, Spender und Aktivistinnen unterstützen die Arbeit des VCD für eine zukunftsfähige Mobilität.

Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit mehr als 45 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) vertritt als parteipolitisch unabhängige Gewerkschaft die Interessen von ca. 164.000 Pädagoginnen und Pädagogen – aus Kinderbereich, Primarstufe, Sekundarstufen I und II und dem Bereich der Lehrerbildung – in allen Bundesländern. Der VBE ist eine der beiden großen Lehrergewerkschaften in Deutschland und mitgliederstärkste Fachgewerkschaft im dbb Beamtenbund und Tarifunion. Unter dem Dach des dbb vertritt der VBE gleichermaßen die Interessen der verbeamteten und tariflich beschäftigten Mitglieder. Er setzt sich für die Stärkung des Lehrerberufs, eine an der Profession orientierte Lehrerbildung, die Anerkennung der Gleichwertigkeit der Lehrämter und eine gleiche Bezahlung für alle Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen ein. Er fordert für die Erzieherinnen und Erzieher eine Ausbildung an Fachhochschulen auf europäischem Niveau.

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