Wolfsburg trägt als erste niedersächsische Großstadt das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ dauerhaft

Als erste Großstadt in Niedersachsen trägt Wolfsburg das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ dauerhaft. Damit würdigt der Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. die Verabschiedung von Standards, mit denen die Stadt die Interessen von Kindern und Jugendlichen dauerhaft verankert. Die Standards knüpfen an die beiden Aktionspläne an, die Wolfsburg 2014 und 2019 beschlossen hat.

Als eine der ersten Städte in Deutschland ist Wolfsburg dem Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ im September 2012 beigetreten und wurde im November 2014 mit dem Siegel „Kinderfreundliche Kommunen“ ausgezeichnet. Mit der dauerhaften Vergabe des Siegels wird die Verpflichtung der Stadt zur Umsetzung der UN-Kinderrechte nun verstetigt. Eine Überprüfung dieser Verpflichtung findet in einem Dreijahresrhythmus durch den von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragenen Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. statt.

Oberbürgermeister Dennis Weilmann lud heute zur Feier der dauerhaften Siegelübergabe in das Schloss Wolfsburg ein. Auf der Veranstaltung unterzeichneten der Oberbürgermeister und Anne Lütkes, Vorstandsvorsitzende des Vereins Kinderfreundliche Kommunen e.V., eine Vereinbarung über die unbefristete Zusammenarbeit im Vorhaben „Kinderfreundliche Kommunen“.

Gemeinsam mit den Sachverständigen der Kommune hat der Verein acht Standards zur Beibehaltung des Siegels festgelegt. Diese knüpfen an die beiden Aktionspläne der Kommune an. Aus den Standards wurden zudem Kriterien und Schwellenwerte entwickelt, die nicht unterschritten werden dürfen. Zu diesen Standards gehören beispielsweise die Qualitätskriterien zur Verpflegung von Kindern in Kindertagestagesstätten und Schulen oder die Strukturen der Interessenvertretung in Form der Kinder- und Jugendbeauftragtenstelle und des Kinder- und Jugendbüros.

Oberbürgermeister Dennis Weilmann betonte: „Kinder und Jugendliche sind uns in Wolfsburg sehr wichtig. Viele Familien entscheiden sich bewusst für Wolfsburg, da wir ein attraktiver und familienfreundlicher Lebensstandort sind. Das Siegel der ‚Kinderfreundlichen Kommune‘ ist nicht nur eine Bestätigung unseres gesamtstädtischen Engagements, sondern auch ein Auftrag, diesen Weg konsequent weiterzugehen.“

Jugend- und Bildungsdezernentin Iris Bothe ergänzte: „Die Verleihung des Siegels für den Aktionsplan 'Kinderfreundliche Kommune' markiert unser festes Versprechen, Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zu begleiten und zu unterstützen. Als 'Kinderfreundliche Kommune' verpflichten wir uns, innovative Ansätze zu entwickeln, um Partizipation und Demokratie zu fördern, damit junge Menschen ihre Potenziale entdecken und entfalten können – eine nachhaltige Gestaltung ihrer Zukunft steht im Mittelpunkt unseres Engagements.“

Staatssekretärin Dr. Christine Arbogast aus dem Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung bekräftigte: „Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen liegt der Landesregierung sehr am Herzen. Junge Menschen sind Expertinnen und Experten in eigener Sache, sie wollen und sollen gehört werden. Die Stadt Wolfsburg geht hier vorbildlich mit zwei Aktionsplänen in Sachen Kinderfreundlichkeit voran. Zur dauerhaften Auszeichnung mit dem Siegel ‚Kinderfreundliche Kommune‘, als erste Stadt in Niedersachsen, gratuliere ich sehr herzlich.“

Anne Lütkes lobte: „Wir sind sehr beeindruckt, wie Wolfsburg in den vergangenen Jahren die Umsetzung der Kinderrechte vorangetrieben hat. Besonders lobend hervorzuheben ist die Etablierung eines breiten Spektrums an Beteiligungsmöglichkeiten, wie Kinderbeirat und Jugendbeirat, verschiedene offene und projektorientierte Beteiligungsformate sowie der Jugendfonds. Von großer Bedeutung ist ebenso die strukturelle Verankerung der Kinderrechte im Verwaltungshandeln: Kinderrechte wurden in die Hauptsatzung aufgenommen, mit der Kinderbeauftragten und dem Kinder- und Jugendbüro existiert eine starke Interessensvertretung in der Stadtverwaltung, und anhand der ‚Checkliste Kinderrechte‘ überprüfen alle Verwaltungsbereiche ihre Vorhaben darauf, ob die Interessen von Kindern und Jugendlichen betroffen sind und führen bei positiver Prüfung Beteiligungsverfahren durch. Wir freuen uns sehr, dass sich Wolfsburg nun mit der dauerhaften Siegelvergabe zur kontinuierlichen Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention bekennt.“

Auch die Sachverständigen des Vereins, Sylvia Fiedler und Peter Apel, freuten sich über die dauerhafte Siegelübergabe: „Mit dem Rahmenpapier für die Entwicklung von Qualitätskriterien für eine kinder- und jugendfreundliche Stadtentwicklung hat sich die Stadt Wolfsburg verpflichtet, die Belange von Kindern und Jugendlichen an bespielbaren Quartieren und Stadträumen zu berücksichtigen und dauerhaft umzusetzen. Damit ist eine wichtige Grundlage geschaffen, das freie Draußenspiel und die eigenständige Mobilität von Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen – die Sichtbarkeit von Kindern und Jugendlichen in öffentlichen Räumen ist ein Indikator für eine lebenswerte Stadt für alle Menschen. Die kind- und jugendgerechte Stadtentwicklung der Stadt Wolfsburg spiegelt sich überdies darin wider, die Interessen von Kindern und Jugendlichen an exponierter Stelle in der Stadtverwaltung zu vertreten. Den Fokus bei allem für Kinder und Jugendliche relevantem Handeln auf Kinderrechte und deren Umsetzung zu lenken, ist ein entscheidender Schritt dauerhaft im Sinne einer kinderfreundlichen Kommune zu agieren und in einer breiten Öffentlichkeit hohe Akzeptanz und Bereitschaft zur Mitwirkung für das Thema zu gewinnen.“

Besonders stolz ist Katrin Dedolf, Kinderbeauftragte der Stadt Wolfsburg, auf den Kinderbeirat und den Jugendbeirat: „Die jungen Wolfsburgerinnen und Wolfsburger haben ihre Rechte persönlich vor dem Wolfsburger Stadtrat eingefordert. Das ist ein starkes Zeichen und eine klare Forderung der jungen Generation nach aktiver Teilhabe und Mitbestimmung!“

Seit über zehn Jahren begleitet der Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. Städte und Gemeinden bei der lokalen Umsetzung der Kinderrechte. Über 50 Kommunen, die ihre Politik und Verwaltung auf Kinderfreundlichkeit ausrichten wollen, haben sich dem Vorhaben „Kinderfreundliche Kommune“ angeschlossen – darunter Bonn, Köln, Potsdam, Regensburg und Stuttgart. Dauerhaft haben das Siegel bisher Algermissen, Hanau, Regensburg und Weil am Rhein erhalten. Das Vorhaben basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative von UNICEF und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Digitale Pressemappe zur dauerhaften Siegelübergabe in Wolfsburg: https://www.kinderfreundliche-kommunen.de/digitale-pressemappe-dauerhafte-siegeluebergabe-wolfsburg/ 

www.kinderfreundliche-kommunen.de 

www.childfriendlycities.org 

 

Weitere Informationen und Rückfragen: 

Kinderfreundliche Kommunen e.V., Geschäftsführer Dominik Bär, Telefon 01590-1357567, E-Mail:  info@kinderfreundliche-kommunen.de

Stadt Wolfsburg, Daniel Gruß, Kommunikation Stadt Wolfsburg, Telefon: 05361-281465, E-Mail:  kommunikation@stadt.wolfsburg.de

UNICEF Deutschland, Valena Brand, Pressereferentin, Telefon 0221-93650-633, E-Mail:  presse@unicef.de

Deutsches Kinderhilfswerk, Uwe Kamp, Pressesprecher, Telefon 030-308693-11, E-Mail:  presse@dkhw.de

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