Die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK), das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. (DKHW), die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF) haben heute in Berlin den medius 2019 verliehen. Der Preis ist mit insgesamt 2.500 Euro dotiert und würdigt wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten aus dem deutschsprachigen Raum, die sich mit aktuellen, innovativen Aspekten aus dem Medienbereich, der Medienpädagogik und Pädagogik oder Themen des Jugendmedienschutzes auseinandersetzen.
Mit dem 1. Platz (dotiert mit 1.000 Euro) wurde die Masterarbeit „Aktive Videoarbeit mit Jugendlichen mit geistiger Behinderung“ von Susann Frömmer ausgezeichnet, eingereicht an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Die Arbeit erschließt die Möglichkeiten und Grenzen einer inklusiven Medienbildung. Dabei bezieht Susann Frömmer Jugendliche mit geistiger Behinderung, deren Erleben und Wahrnehmen in ihren Forschungsprozess ein und verdeutlicht, welchen Beitrag die aktive Videoarbeit mit Jugendlichen mit geistiger Behinderung zur Initiierung von Bildungsprozessen leisten kann, insbesondere mit Blick auf eine diskriminierungsfreie gesellschaftliche Teilhabe und Empowerment.
Der 2. Platz (dotiert mit 800 Euro) ging an Eva Schwarz für ihre Masterarbeit „Wie sprechen Jugendliche über Pornografie? (Re-)Produktion von Normvorstellungen in Erzählungen Jugendlicher über die mediale Aneignung von Pornografie“. Die Absolventin der Universität Leipzig stellt darin die Perspektive der Jugendlichen auf den Umgang mit Pornografie sowie deren damit verbundenes Normdenken bzw. -handeln in den Mittelpunkt. Daraus leitet sie verschiedene Handlungskonsequenzen für die pädagogische Praxis im Schnittfeld zwischen Sexual- und Medienpädagogik ab, um die Thematisierung von Aspekten rund um sexuell explizites Material und dessen Rezeption zu enttabuisieren.
Den 3. Platz (dotiert mit 700 Euro) verlieh die Jury an Siglinde Peetz für ihre Bachelorarbeit „Leben mit Hashtags und Likes. Eine soziologische Rekonstruktion der Umgangsformen junger Leute in den sozialen Medien“, eingereicht an der Hochschule Fulda. Die Arbeit untersucht Selbstverständigungsprozesse junger Menschen über angemessenes Online-Handeln und betont im Ergebnis die Wichtigkeit des intergenerationellen Dialogs, wenn es um die Aushandlung von Umgangsformen in sozialen Medien geht, die einem steten gesellschaftlichen und digitalen Wandel unterliegen. Dabei zeigt sie eine beteiligungsorientierte Methode für die Stärkung von Urteilskompetenzen junger Menschen im Hinblick auf soziale Medien auf.
Eine lobende Erwähnung fand die an der Universität Erfurt eingereichte Magisterarbeit „Influencer_innen-Marketing auf der Social Media Plattform Instagram: Konzipierung, Durchführung und Evaluation einer medienpädagogischen Projektarbeit zur Förderung der Werbekompetenz Jugendlicher“ von Julian Lochowitz.
„Die mit dem medius 2019 ausgezeichneten Arbeiten spiegeln die große thematische Breite und Relevanz medienpädagogischer Handlungs- und Forschungsfelder wider. Sie zeigen deutlich, dass die Medienpädagogik zunehmend interdisziplinär verstanden werden muss, um die Zusammenhänge von Medienentwicklungen und unserem gesellschaftlichen Zusammenleben nicht aus dem Blick zu verlieren. Dabei spielen nicht zuletzt die Interessen und Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen sowie die Umsetzung ihrer Recht auch in medialen Räumen eine zunehmende Rolle“, betont Kai Hanke, stellvertretender Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, anlässlich der Preisverleihung in Berlin.
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit mehr als 45 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.