Die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK), das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. (DKHW), die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF) haben in Berlin den medius 2018 verliehen. Der Preis ist mit insgesamt 2.500 Euro dotiert und würdigt wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten aus dem deutschsprachigen Raum, die sich mit aktuellen, innovativen Aspekten aus dem Medienbereich, der Medienpädagogik und Pädagogik oder Themen des Jugendmedienschutzes auseinandersetzen. In diesem Jahr wurden drei Arbeiten gleichberechtigt mit dem 1. Platz ausgezeichnet, das Preisgeld entsprechend aufgeteilt.
Die Masterarbeit „Informieren und Integrieren: Die Aufgabe des Kinderfernsehens in der Flüchtlingskrise“ von Melanie Baxter (Universität Passau) zielt darauf ab, den Informationsbedarf von Kindern mit und ohne Fluchthintergrund in Deutschland hinsichtlich der Flüchtlingsthematik anhand einer qualitativen Befragung sichtbar zu machen. Zudem werden den Redaktionen des Kinderfernsehens Anregungen gegeben, wie beide Zielgruppen bei der Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen unterstützt werden können.
Im Mittelpunkt der Masterarbeit „Nur Empfehlung oder doch schon Werbung? Eine empirische Untersuchung der Wahrnehmung von Produktplatzierungen auf Instagram bei Jugendlichen“ von Anna Freytag (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover) steht die Frage, inwiefern Jugendliche bei werblichen Botschaften in Form von Influencer-Marketing die persuasive Absicht von Produktplatzierungen auf Instagram wahrnehmen. Die Untersuchung zeigt, dass der Großteil der Jugendlichen Produktplatzierungen auf Instagram als Werbung erkennt, der Werbeform gegenüber jedoch weitgehend gleichgültig eingestellt ist.
Die Bachelorarbeit „Trump-Baiting: Mediale Aufmerksamkeitsgenerierung während des amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfs 2016“ von Jörn Zahlmann (Hochschule Magdeburg-Stendal) untersucht am Beispiel der Berichterstattung über den US-Präsidentschaftswahlkampf von Donald Trump und Hillary Clinton, welche Art der öffentlichen Positionierung politischer Akteure bei der journalistischen Nachrichtenauswahl privilegiert wird. Dabei zeigt die Studie auf, dass Trump signifikant mehr mediale Aufmerksamkeit bekam als seine Konkurrentin Clinton und erklärt dies mit dem Verweis auf die Anfälligkeit gängiger journalistischer Auswahlkriterien für die Charakteristika populistischen Auftretens.
„Die drei mit dem medius 2018 ausgezeichneten Arbeiten spiegeln die große Breite der Einreichungen wider. Sie zeigen deutlich, dass die Medienpädagogik zunehmend nicht mehr nur als eigene Disziplin zu betrachten ist, sondern interdisziplinär verstanden werden muss. Die Jury freut sich sehr, dass die Vielfalt des Medienbegriffes sich auch in der Vielfältigkeit der eingereichten Arbeiten zeigt“, betont Sophie Pohle von der Koordinierungsstelle Kinderrechte des Deutschen Kinderhilfswerkes, anlässlich der Preisverleihung in Berlin.
Der medius wurde im diesen Jahr zum zehnten Mal vergeben. Vor diesem Hintergrund richtete sich die Ausschreibung zum 10-jährigen Jubiläum zusätzlich zur bisherigen Zielgruppe der Studierenden (medien-)pädagogischer Studiengänge ausdrücklich auch an alle fachfremden Disziplinen, die eine Relevanz für Medienpädagogik und Jugendmedienschutz geltend machen können.
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.