Schülerprojekt für Flüchtlingskinder aus Prenzlau gewinnt die Goldene Göre des Deutschen Kinderhilfswerkes

Die Goldene Göre des Deutschen Kinderhilfswerkes geht dieses Jahr an das Projekt „Mit Händen und Füßen – Schüler*innen initiieren Deutschlernangebote für Geflüchtete in Prenzlau“ der Aktiven Naturschule Prenzlau. Damit können sich die Gewinner über ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro freuen. Mit der Goldenen Göre werden Projekte ausgezeichnet, bei denen Kinder und Jugendliche beispielhaft an der Gestaltung ihrer Lebenswelt mitwirken. Deutschlands renommiertester Preis für Kinder- und Jugendbeteiligung ist mit insgesamt 12.000 Euro dotiert und wurde heute im Europa-Park in Rust verliehen.

Seit mehr als einem Jahr bieten Schülerinnen und Schüler der Aktiven Naturschule Prenzlau während ihrer Unterrichtszeit wöchentlich zwei bis drei einstündige Deutschangebote für Geflüchtete an. Von der Idee, über die Planung und Vorbereitung bis hin zur Umsetzung und Öffentlichkeitsarbeit – alles liegt in der Hand der Schülerinnen und Schüler. Zunächst besuchten überwiegend Erwachsene diese Kurse, jetzt sind es vor allem unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die das Angebot wahrnehmen. An einem Nachmittag pro Woche bieten die Schülerinnen und Schüler den Deutschlernkurs inzwischen in der Unterkunft der unbegleiteten Flüchtlingskinder an.

Den 2. Platz belegte das Projekt „Kunsttüten für Schultüten – Kinder für Kinder“ des Gymnasiums Schloß Neuhaus in Paderborn, das ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro erhielt. Das Projekt „GRÜNASIUM! 2.0 – Nachhaltige Schulgeländegestaltung“ des Gymnasiums Heepen in Bielefeld errang den 3. Platz und gewann damit 1.500 Euro. Die mit 500 Euro dotierten vierten Plätze gingen an Projekte aus Berlin, Halle (Saale) und Wittmund. Die Preisträger wurden durch den Kinder- und Jugendbeirat des Deutschen Kinderhilfswerkes als Kinderjury ermittelt. Der mit 1.000 Euro dotierte „Europa-Park Junior Club Sonderpreis“ ging an das Projekt „8er-Rat – Ein neues Modell der kommunalen Jugendbeteiligung“ aus Freiburg.

„Wir waren beeindruckt, wie viel außerschulisches Engagement die Schülerinnen und Schüler zeigen, und wie viel Arbeit sie auf sich nehmen, um anderen Menschen zu helfen. Dabei greifen sie mit der Sprache das wichtigste Integrationsmittel auf, und schaffen damit eine wichtige Grundlage des zwischenmenschlichen Lernens. Wir hoffen, dass die Schülerinnen und Schüler so engagiert und so menschenoffen bleiben“, betonte die 18-jährige Michelle Hoppstädter, Mitglied der Kinderjury der Goldenen Göre.

„Seit über einem Jahr bieten Schülerinnen und Schüler der Aktiven Naturschule Prenzlau Deutschunterricht für geflüchtete Menschen an. ‚Mit Händen und Füßen‘ heißt ihr Projekt, mit ‚Herz und Leidenschaft‘ könnte es auch heißen. Diese jungen Menschen machen mir Mut, denn sie zeigen, dass in unserer Gesellschaft Nächstenliebe und Selbstlosigkeit immer noch einen Stellenwert haben und dass junge Menschen nicht nur für ihre eigenen Interessen eintreten, sondern auch für die der anderen. Das alles sind die wichtigsten Bausteine für unsere Zukunft, wenn es darum geht, dass wir weiterhin in einer demokratischen und gerechten Gesellschaft leben wollen, die niemanden ausschließt“, sagte die Botschafterin des Deutschen Kinderhilfswerkes, Regina Halmich, in ihrer Laudatio auf das Projekt.

„Alle Finalisten engagieren sich vorbildlich und mit großer Ausdauer für ihre Ziele. Die Wahl der Siegerprojekte war deshalb für die Jury ein hartes Stück Arbeit. Alle sechs Finalisten hatten eine tolle Bewerbung abgeliefert“, erklärte Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes. „Mit der Ehrung möchte das Deutsche Kinderhilfswerk die großartigen Leistungen und Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen würdigen und ihnen die Öffentlichkeit geben, die sie für ihr Engagement verdienen.“

Die nominierten Projekte wurden zu dem Aufenthalt im Rahmen der Goldenen Göre vom Europa-Park eingeladen. Die Goldene Göre wurde durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.

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