Remchingen schließt Vereinbarung zur „Kinderfreundlichen Kommune“ ab - Deutsches Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland würdigen Engagement zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention auf lokaler Ebene

Die Enzkreis-Gemeinde Remchingen schließt heute eine Vereinbarung mit dem Verein „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“ ab. Mit der Vereinbarung bekennt sich Remchingen zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention auf lokaler Ebene. Die knapp 12.000 Einwohner große Gemeinde zwischen Karlsruhe und Pforzheim gehört zu den ersten Kommunen deutschlandweit, die sich um das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ bewerben.

Der Verein „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“ wurde von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk gegründet. Er begleitet Städte und Gemeinden, die unter der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen einen Aktionsplan für die lokale Umsetzung von Kinderrechten verabschiedet haben. Für diesen Aktionsplan, der nach einem Jahr entsteht, vergibt der Verein das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“. Dieses bietet den Kommunen die Möglichkeit, die Rechte von Kindern und damit den besonderen Schutz, die Förderung und die Beteiligung von jungen Menschen zu stärken.

Remchingens Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon nennt für die Teilnahme seiner Gemeinde an der Initiative „Kinderfreundliche Kommunen“ mehrere  Beweggründe. So soll nicht nur die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, sondern auch die Attraktivität als Wohn- und Wirtschaftsstandort zwischen Karlsruhe und Pforzheim gestärkt werden.

Ein immer wieder zu hörendes Ziel vieler Kommunen ist es, die Zukunftsgestaltung mit den Augen der Kinder und Jugendlichen zu betrachten. „Wir wollen dies in die Tat umsetzen und noch deutlicher als bisher eine kinder- und familienfreundliche Gemeinde werden. Auch wenn schon vieles auf den Weg gebracht ist, es gibt nichts, was nicht noch besser gemacht werden könnte“, so Remchingens Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon. „Besonders die direkte Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Entscheidungsprozessen ist mir ein Anliegen“, unterstreicht er. Prayon verweist auf eine Aussage Willy Brandts, der gesagt habe: „Wir brauchen die Herausforderung der jungen Generation, sonst würden uns die Füße einschlafen“. „In diesem Sinne werden wir unseren Weg weiter gehen“ so Luca Wilhelm Prayon weiter.

„Mit der Gemeinde Remchingen geht eine sehr engagierte Gemeinde in das Vorhaben ‚Kinderfreundliche Kommunen‘. Wir sind sehr gespannt auf die Erfahrungen, die Remchingen einbringen wird, beispielsweise zum Projekt RemBar, einem Jugendtreff für die 11- bis 16-Jährigen oder zum Integrationsprojekt ‚Tankstelle für Kinder‘“, betont Andrea Tilgner, stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“.

Das Verfahren „Kinderfreundliche Kommune“ läuft vier Jahre und kann anschließend verlängert werden. Im ersten Jahr wird durch eine Bestandsaufnahme, die Ausgabe von Kinderfragebögen und Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen ein Aktionsplan für die nachfolgenden drei Jahre vorbereitet. Nach der Bestätigung des Aktionsplans im Gemeinderat prüft der Verein „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“ den Aktionsplan und vergibt das Siegel für die folgenden drei Jahre. Die Städte Hanau, Regensburg, Weil am Rhein und Wolfsburg haben bisher das Siegel erhalten. Außerdem nehmen Köln und Senftenberg als Pilotkommunen an dem Vorhaben teil. Aktuell haben sich acht weitere Städte und Gemeinden aus ganz Deutschland für die Aufnahme in das Verfahren „Kinderfreundliche Kommunen“ beworben.

Das Vorhaben wurde 2012 in Deutschland ins Leben gerufen und basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative (CFCI). Diese setzt sich seit 1996 international dafür ein, Kommunen kinderfreundlicher zu gestalten. Das UNICEF Innocenti Research Centre in Florenz hat dazu Standards und Instrumente entwickelt, die ein partizipatives kommunales Management unterstützen.

 

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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.

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