Regensburg schließt als erste bayerische Stadt die Vereinbarung zur „Kinderfreundlichen Kommune“ ab

Die Stadt Regensburg schließt heute als erste bayerische Kommune eine Vereinbarung mit dem Verein „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“ ab. Mit der Vereinbarung bekennt sich Regensburg zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention auf lokaler Ebene. Der Verein „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“ wurde vom Deutschen Komitee für UNICEF und dem Deutschen Kinderhilfswerk gegründet. Er vergibt das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ an Städte und Gemeinden, die unter der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen einen Aktionsplan für die lokale Umsetzung von Kinderrechten verabschiedet haben. Das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ bietet den Kommunen die Möglichkeit, die Rechte von Kindern und damit den besonderen Schutz, die Förderung und die Beteiligung von jungen Menschen zu stärken.„Ich freue mich sehr, dass Regensburg entschlossen ist, sich um das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ zu bewerben. Das bisherige Engagement der Stadt, Kinder und Jugendliche aktiv in die Stadtentwicklung einzubeziehen und die Erfahrungen aus dem Familienfreundlichkeitsprozess sind die besten Voraussetzungen für den Erhalt des Siegels. Regensburg wird mit der heutigen Unterschrift des Bürgermeisters unter die Vereinbarung zum Vorreiter in Bayern und bundesweit mit sechs weiteren Kommunen für die lokale Umsetzung der Kinderrechte“ betont Haimo Liebich, Vorstandsmitglied des Vereins Kinderfreundliche Kommunen.„Regensburg engagiert sich seit vielen Jahren für Kinder, Jugendliche und deren Familien und kann schon vieles vorweisen: Sei es die flächendeckende Versorgung mit Familienstützpunkten, Jugendzentren und attraktiven Spielplätzen, die Stadtteilbüchereien, das Mehrgenerationenhaus mit dem Spielbus und dem Spielhaus, die systematische Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, Mini Regensburg und auch die Spielleitplanung, die Regensburg als erste Stadt Bayerns durchführt, die guten Bildungsmöglichkeiten oder auch die Zuschüsse, die Kinder aus finanziell schwachen Familien für Essen in Schulen und Horten oder für Vereinsbeiträge bekommen. Es gibt unzählige Dinge, die Regensburg kinderfreundlich machen. Bei uns können sie gut aufwachsen. Regensburg ist Vorreiter in Sachen Kinderfreundlichkeit und mit dem Siegel zur Kinderfreundlichen Kommune kann die Stadt dies gut zeigen, und verbessern, was noch verbessert werden kann“ unterstreicht Bürgermeister Gerhard Weber.Das Siegelverfahren erfolgt auf der Grundlage internationaler Standards. Bereits seit 1996 setzt sich die Child Friendly Cities Initiative dafür ein, dass Kommunen kinderfreundlicher gestaltet werden. Dazu hat das UNICEF Innocenti Research Centre in Florenz Standards und Instrumente entwickelt, die ein partizipatives kommunales Management unterstützen. Die Grundlage bilden neun Bausteine: die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, die kinderfreundliche Rahmengebung, der übergreifende Aktionsplan, die Interessenvertretung für Kinder, der Vorrang des Kindeswohl, ein ausgewiesener Kinder- und Jugendetat, der regelmäßige Bericht der Kommune, die Information über Kinderrechte und die Unterstützung von Kinderrechtsorganisationen. Zu diesen neun Bausteinen müssen sich die Kommunen bekennen.Der Prozess beginnt mit einer Standortbestimmung anhand eines Fragebogens. Workshops mit Kindern und Jugendlichen ermitteln ihre Wünsche und Vorschläge, die in einen Aktionsplan einfließen. Darin sind die Ziele, Zeitpläne und Verantwortlichkeiten festgehalten. Der Aktionsplan wird vom Stadtrat beschlossen. Aus dem Aktionsplan wird eine Zielvereinbarung entwickelt, die zwischen der Verwaltung und dem Verein abgeschlossen wird und zur Vergabe des Siegels führt. In dem Vorhaben wird also kein Ergebnis zertifiziert, sondern ein Prozess. Dieser wird vom Verein begleitet und von einer Sachverständigenkommission aus Experten unterstützt und nach zwei und vier Jahren evaluiert.Das Siegel wird für vier Jahre vergeben und kann danach durch einen neuen Aktionsplan verlängert werden. Die Vorteile für eine Kommune bestehen darin, dass sie an einem international erprobten Verfahren teilnehmen, das in Abgrenzung zu ähnlichen Verfahren einen kinderrechtlichen Ansatz verfolgt, der die Meinung von Kindern und Jugendlichen explizit mit einbezieht. Sie werden in der lokalen und nationalen Öffentlichkeitsarbeit unterstützt und können das Siegel für das Stadtmarketing nutzen. Die Teilnahme am Verfahren bietet die Möglichkeit der Vernetzung und des Erfahrungsaustausches. Die Pilotphase ist auf vier Jahre begrenzt und hat für diese Zeit sieben teilnehmende Kommunen.

Weitere Informationen und Rückfragen: Uwe Kamp, Pressesprecher
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Mobil: 0160-6373155
Fax: 030-2795634
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.

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