Die Stadt Papenburg wird heute mit dem Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ ausgezeichnet. Damit würdigt der Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. die Verabschiedung eines Aktionsplans, der die kommunale Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention zum Ziel hat. Mit dem Erhalt des Siegels bekennt sich die Stadt Papenburg dazu, die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu stärken und stellt sich zugleich einem regelmäßigen Prüfverfahren.
Das Siegel vergibt der von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragene Verein Kinderfreundliche Kommunen. Es ist Ausdruck einer Selbstverpflichtung der Stadt zu mehr Kinderfreundlichkeit und Ansporn, die festgesteckten Ziele innerhalb von drei Jahren umzusetzen.
Bürgermeisterin Vanessa Gattung freute sich, dass die Stadt das Siegel verliehen bekommt: „Eine kinderfreundliche Kommune zu sein, bedeutet, die Bedürfnisse und Rechte unserer jüngsten Einwohner_innen in den Mittelpunkt zu stellen. In Papenburg möchten wir gemeinsam ein Umfeld schaffen, das Kindern Sicherheit, Mitbestimmung und Möglichkeiten zur Entfaltung bietet. Kinderfreundliche Kommune zu sein, ist ein wichtiger Schritt, um unsere Stadt zukunftsfähig und lebenswert für alle Generationen zu gestalten.“
Anne Lütkes, Vorstandsvorsitzende des Vereins Kinderfreundliche Kommunen, beglückwünschte die Stadt Papenburg und betonte im Namen des Vereins: „Die Stadt Papenburg hat bereits bedeutsame Prozesse für die Stärkung von Kinderrechten auf kommunaler Ebene angestoßen – jetzt geht es um die erfolgreiche Umsetzung des Aktionsplans. Wir begrüßen insbesondere die geplante Erstellung eines inklusiven Spielplatzkonzepts, dessen Maßnahmen gleichberechtigte Zugangsmöglichkeiten für Kinder mit und ohne Behinderung schaffen sowie die Erfassung und Verbesserung von Alltagswegen von Kindern und Jugendlichen, damit diese möglichst selbstständig und sicher zurückgelegt werden können. Um die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in Papenburg zu stärken, wird ein repräsentatives Kinder- und Jugendgremium geschaffen und ein Kinder- und Jugendbüro als niedrigschwellige Anlaufstelle für die Belange junger Menschen im Jugendzentrum integriert. Auf Verwaltungsebene wird dafür eine Weiterbildung zur Moderator_in für Kinder- und Jugendbeteiligung für Verwaltungsmitarbeitende ermöglicht, wodurch geeignete und nachhaltige Beteiligungsverfahren entwickelt werden können.“
Die zuständigen Sachverständigen des Vereins Kinderfreundliche Kommunen, Jürgen Brodbeck und Elisabeth Heeke, hoben insbesondere die hohe Bereitschaft der Akteur_innen hervor: „Die Kinder und Jugendlichen der Stadt Papenburg können auf den umfangreichen Aktionsplan gespannt sein. Er spiegelt eine Vielfalt ihrer Interessen wider und geht nun mit einer ausgewogenen Mischung aus kurzfristig und mittelfristig realisierbaren Vorhaben in die aktive Umsetzung. Viele dieser Maßnahmen stärken die Mitbestimmungsrechte junger Menschen und klären über die einzelnen Kinderrechte auf. Ein schönes Beispiel dafür ist die Konzipierung einer Kinderrechte-Themenbox, die über die Stadtbibliothek ausgeliehen werden kann. Zudem wird ein ‚Platz der Kinderrechte‘ in dem beliebten Stadtpark in Zusammenarbeit mit Kindern, Jugendlichen und der Kunstschule errichtet und Kinderrechtetafeln inklusive QR-Codes an den Grundschulen der Stadt angebracht, an deren Konzipierung die Grundschüler_innen selbst beteiligt sind. Des Weiteren werden Mitarbeitende der Verwaltung sowie Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte zu dem Themengebiet Kinderrechte geschult und erarbeiten daraufhin Handlungsansätze für ihren Sozialraum. Zusammen mit einer Vielzahl weiterer aufeinander abgestimmter Maßnahmen setzt die Stadt Papenburg ein wichtiges Zeichen für die Umsetzung der Kinderrechte im künftigen Handeln. Wir begrüßen das außerordentlich.“
Das Programm „Kinderfreundliche Kommune“ läuft vier Jahre und kann anschließend verlängert werden. Im ersten Jahr wird durch eine Bestandsaufnahme und durch Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen der Aktionsplan vorbereitet. Nach der Bestätigung des Aktionsplans durch den Stadtrat prüft der Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. den Aktionsplan und vergibt das Siegel für die folgenden drei Jahre.
Seit über zehn Jahren begleitet der Verein Kinderfreundliche Kommunen Städte und Gemeinden und nun auch Landkreise bei der lokalen Umsetzung der Kinderrechte. 60 Kommunen, die ihre Politik und Verwaltung auf Kinderfreundlichkeit ausrichten wollen, haben sich dem Vorhaben „Kinderfreundliche Kommune“ angeschlossen – darunter Flensburg, Hanau, Köln, Potsdam, Regensburg und Wolfsburg. Das Vorhaben basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative von UNICEF und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Digitale Pressemappe zur Siegelübergabe in Papenburg: https://www.kinderfreundliche-kommunen.de/digitale-pressemappe-siegeluebergabe-papenburg
www.kinderfreundliche-kommunen.de
www.childfriendlycities.org
Weitere Informationen und Rückfragen:
Kinderfreundliche Kommunen e.V., Geschäftsführer Dominik Bär, Telefon 01590-1357567, E-Mail: info@kinderfreundliche-kommunen.de
Stadt Papenburg, Alicia Meyer, Koordinatorin „Kinderfreundliche Kommune“, Telefon 04961-825334, E-Mail: alicia.meyer@papenburg.de
UNICEF Deutschland, Simone Morawitz, Pressereferentin, Telefon 0221-93650-257, E-Mail: presse@unicef.de
Deutsches Kinderhilfswerk, Uwe Kamp, Pressesprecher, Telefon 030-308693-11, E-Mail: presse@dkhw.de