Nordhausen erhält das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“

Die Stadt Nordhausen wird heute mit dem Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ ausgezeichnet. Damit würdigt der Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. die Verabschiedung eines Aktionsplans, der die kommunale Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention zum Ziel hat. Mit dem Erhalt des Siegels bekennt sich die Stadt Nordhausen dazu, die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu stärken und stellt sich zugleich einem regelmäßigen Prüfverfahren.

Das Siegel vergibt der von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragene Verein Kinderfreundliche Kommunen. Es ist Ausdruck einer Selbstverpflichtung der Stadt zu mehr Kinderfreundlichkeit und Ansporn, die festgesteckten Ziele innerhalb von drei Jahren umzusetzen.

Oberbürgermeister Kai Buchmann freute sich, dass die Stadt Nordhausen dieses wichtige Siegel erhalten hat: „Das Siegel ‚Kinderfreundliche Kommune Nordhausen‘ ist in erster Linie eine Auszeichnung für den Aktionsplan, den wir auf den Weg gebracht haben und den es nun umzusetzen gilt. Für uns ist das Siegel vor allem Motivation und unsere Pflicht, den Kindern und Jugendlichen eine Zukunft in einer lebenswerten Stadt zu ermöglichen. Ich lade daher alle ein, sich in den kommenden Monaten und Jahren dazu aktiv einzubringen.“

Thüringens Familienministerin Katharina Schenk betonte: „Ich freue mich, dass die Stadt Nordhausen mit dem Siegel ‚Kinderfreundliche Kommune‘ als erste Kommune in Thüringen ausgezeichnet wird. Dieses Siegel ist ein starkes Zeichen für das Engagement zugunsten der Rechte unserer Kinder und Jugendlichen. Nordhausen geht einen konsequenten Weg zu einer zukunftsfähigen und kinderfreundlicheren Gesellschaft und übernimmt Verantwortung für die nächste Generation. Mir ist wichtig, dass wir als Gesellschaft, als Kommune und als Landesregierung kontinuierlich daran arbeiten, die Rechte der Kinder und Jugendlichen zu wahren und weiter zu stärken.“

Ekin Deligöz, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: „Nordhausen darf sich als erste Stadt in Thüringen ‚Kinderfreundliche Kommune‘ nennen. Das Siegel als ‚Kinderfreundliche Kommune‘ ist mehr als eine Auszeichnung, sie ist auch die Verpflichtung, an der vollständigen Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention zu arbeiten. Mit insgesamt 14 Maßnahmen will die Stadt die Kinderrechte voranbringen, sie im Leitbild der Stadt verankern und so dafür sorgen, dass die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen selbstverständlicher Alltag wird. Um die Rechte von Kindern bekannter zu machen, ist derzeit die mobile Kinderrechteausstellung des Bundesfamilienministeriums in Nordhausen zu sehen.“

Dominik Bär, Geschäftsführer des Vereins Kinderfreundliche Kommunen, beglückwünschte die Stadt Nordhausen und betonte im Namen des Vereins: „Wir freuen uns besonders darüber, dass die Stadt Nordhausen als erste Kommune in Thüringen heute das Siegel ‚Kinderfreundliche Kommune‘ erhält. Auf kommunaler Ebene wurden bereits bedeutsame Prozesse für die Stärkung von Kinderrechten angestoßen – damit setzt die Stadt ein Zeichen für Demokratie und Menschenrechte. Die Mitgestaltung des öffentlichen Raums ist ein wichtiges Anliegen des Kinder- und Jugendparlaments und daher zielen viele Maßnahmen des Aktionsplans genau darauf ab. Es werden jährliche ‚Safety Walks‘ durchgeführt, bei denen mögliche Gefahrenquellen und Angsträume ermittelt werden. Deren Ergebnisse fließen dann in die Verkehrsplanung ein. Besonders ein sicherer Schul- und Kindergartenweg ist für junge Menschen elementar, deshalb werden sie bei der Erstellung und Überprüfung von Schulwegplänen direkt miteinbezogen. Auch neue Fuß- und Radwege, der öffentliche Personennahverkehr sowie eigene Räume und Treffpunkte für Jugendliche werden gemeinsam geplant und umgesetzt.“

Sina Solaß, eine der beiden zuständigen Sachverständigen des Vereins Kinderfreundliche Kommunen, stellte fest: „Die Kinder und Jugendlichen der Stadt Nordhausen können auf den umfangreichen Aktionsplan gespannt sein. Viele seiner Maßnahmen beziehen junge Menschen direkt ein und stärken ihre Mitbestimmungsrechte. Ein schönes Beispiel dafür sind die geplanten Kinder- und Jugendbeauftragten für unterschiedliche Fachbereiche der Stadtverwaltung, die Kinderinteressen, Kinderrechte sowie Kinder- und Jugendbeteiligung sichern und umsetzen. Zudem sollen die Beteiligungsrechte und -formen des 2018 gegründeten Kinder- und Jugendstadtrats überprüft und weiterentwickelt werden.“

„Im Zuge dessen soll auch ein Konzept für Kinder- und Jugendbeteiligung erarbeitet werden, bei dem Kinder und Jugendliche direkt beteiligt werden. Um die Teilhabe von jungen Menschen auch außerhalb der Stadtverwaltung zu fördern, sollen inklusive Spielangebote geschaffen werden, die die Teilhabe am Spiel unabhängig von individuellen Fähigkeiten ermöglichen und das gemeinsame Spielen und Miteinander fördern“, erklärte Beatrix Mohren, die ebenfalls Sachverständige des Vereins ist. „Zusammen mit einer Vielzahl weiterer aufeinander abgestimmter Maßnahmen setzt die Stadt Nordhausen mit dem Aktionsplan ein wichtiges Zeichen für die Umsetzung der Kinderrechte im künftigen Handeln. Wir begrüßen das außerordentlich“, so Mohren abschließend.

Das Programm „Kinderfreundliche Kommune“ läuft vier Jahre und kann anschließend verlängert werden. Im ersten Jahr wird durch eine Bestandsaufnahme und durch Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen der Aktionsplan vorbereitet. Nach der Bestätigung des Aktionsplans durch den Stadtrat prüft der Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. den Aktionsplan und vergibt das Siegel für die folgenden drei Jahre.

Seit über zehn Jahren begleitet der Verein Kinderfreundliche Kommunen Städte und Gemeinden und nun auch Landkreise bei der lokalen Umsetzung der Kinderrechte. 60 Kommunen, die ihre Politik und Verwaltung auf Kinderfreundlichkeit ausrichten wollen, haben sich dem Vorhaben „Kinderfreundliche Kommune“ angeschlossen – darunter Flensburg, Hanau, Köln, Potsdam, Regensburg und Wolfsburg. Das Vorhaben basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative von UNICEF und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Digitale Pressemappe zur Siegelübergabe in Nordhausen: www.kinderfreundliche-kommunen.de/digitale-pressemappe-siegelverlaengerung-nordhausen/

www.kinderfreundliche-kommunen.de

www.childfriendlycities.org

Weitere Informationen und Rückfragen:

Kinderfreundliche Kommunen e.V., Geschäftsführer Dominik Bär, Telefon 01590-1357567, E-Mail: info@kinderfreundliche-kommunen.de

Gemeinde Lamspringe, Özlem Kaplan, Koordinatorin Gemeinwesenarbeit, Telefon 05183-50030, E-Mail: Oe.kaplan@lamspringe.de

UNICEF Deutschland, Simone Morawitz, Pressereferentin, Telefon 0221-93650-257, E-Mail: presse@unicef.de

Deutsches Kinderhilfswerk, Uwe Kamp, Pressesprecher, Telefon 030-308693-11, E-Mail: presse@dkhw.de

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