Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF), die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) und das Deutsche Kinderhilfswerk vergeben 2008 zum ersten Mal den medius, einen Preis für innovative, wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten. Der neue Preis konzentriert sich auf den Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis, fördert interdisziplinäre und internationale Perspektiven und löst mit diesen erweiterten Kriterien den seit 10 Jahren vergebenen WAL-Preis ab.
Mit dem 1. Preis des medius 2008 ausgezeichnet wird die Diplomarbeit von Inge Breichler und Nina Lübbesmeyer von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz: Wenn Kinder chatten – Eine Bestandsauf-nahme der Jugendschutzprobleme in Chats und die Entwicklung von Lehrmodulen auf Basis der Medienkompetenz von Kindern.
Die Arbeit widmet sich einem aktuellen und medienpädagogisch bedeutsamen Thema, nämlich der Jugend-schutzproblematik in Chats für Kinder. Sie analysiert von Kindern bevorzugte Chats und zeigt Wege auf, wie die Sicherheit für Kinder im Netz verbessert werden kann. Damit erfüllt die Arbeit in hervorragender Weise die Kriterien für die Vergabe des medius, nämlich die „sinnvolle Verbindung und kritische Reflexion von Medientheorie und Praxis, eine Beschäftigung mit der Lebenswelt von Kindern und deren Chancengleichheit.“ Die Autorinnen erhalten einen Geldpreis von 1000 €.
Der zweite Preis in Höhe von jeweils 500 € wird dreimal vergeben:
Ausgezeichnet werden die Diplomarbeit von JüteSophia Sigeneger und Dörthe Gau von der Universität Rostock zum Thema „Medienpädagogik und soziale Benachteiligung – Chancen und Herausforderungen einer aktiven Medienarbeit mit sozial benachteiligten Heranwachsenden“, die Arbeit von Johanna Lojewski und Miriam Schäfer von der Universität Bielefeld, „Internet und Bildungschancen. Zur Bedeutung des Inter-nets für informelle Bildungsprozesse vor dem Hintergrund sozialer Ungleichheiten“ sowie die Arbeit von Anna Tasja Flügel von der HFF „Konrad Wolff“ Potsdam „Die Bedeutung der Medien bei der Konstruktion von Schönheitsidealen. Eine qualitative Studie zur ProSieben-Real-Life-Doku „The Swan – Endlich schön!“ im Hinblick auf die Rezeption weiblicher Jugendlicher“.
Lobend erwähnt wird die Magisterarbeit von Uta Rinklebe von der Humboldt-Universität zu Berlin: „Bilder vom Kind in aktuellen Elternratgebern. Zur gesellschaftlichen Positionierung der Lebensphase Kindheit“.
Verliehen wird der medius im Rahmen der Veranstaltungsreihe tv impuls in Berlin. Zur Preisverleihung am 18. Januar 2008 werden die prämierten Arbeiten von der Jury vorgestellt und gewürdigt. Den Preisträgerinnen werden auch Möglichkeiten zur Veröffentlichung geboten.
Zum medius 2009
Ausgezeichnet werden Abschlussarbeiten aus dem deutschsprachigen Raum, die sich mit innovativen Aspekten der Medien, Pädagogik oder des Jugendmedienschutzes auseinandersetzen. Im Vordergrund stehen die Kriterien: Interdisziplinarität: Impulse, die Medientheorie und Praxis mit anderen Disziplinen der Sozialpädagogik oder Schulpädagogik verknüpfen; Theorie-Praxis-Verbindung: Die sinnvolle Verbindung und kritische Reflexion von Medientheorie und -praxis, eine Beschäftigung mit der Lebenswelt von Kindern und deren Chancengleichheit ist hierbei im besonderen Maße erwünscht; Internationalisierung: Arbeiten, die über den Blick auf internationale Entwicklungen die Mediensituation in der Bundesrepublik reflektieren.
Arbeiten von Fachhochschulen und Hochschulen, die sich innovativ mit einem oder mehreren dieser Aspekte auseinandersetzen, kön-nen durch die betreuenden Dozentinnen oder Dozenten eingereicht werden. Die Arbeiten sollen 2007 oder 2008 angefertigt worden sein. Beigefügt sein müssen ein begleitendes Gutachten sowie eine ein- bis zweiseitige Zusammenfassung. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert. Einsendeschluss ist der 30. September 2008.
Bei Rückfragen: Michael Kruse, Pressesprecher (030/30 86 93 11)
Weitere Informationen und Rückfragen: Uwe Kamp, Pressesprecher
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.