Die Stadt Landshut wird heute mit dem Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ ausgezeichnet. Damit würdigt der Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. die Verabschiedung eines Aktionsplans, der die kommunale Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention zum Ziel hat. Mit dem Erhalt des Siegels bekennt sich Landshut dazu, die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu stärken und stellt sich zugleich einem regelmäßigen Prüfverfahren.
Das Siegel vergibt der von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragene Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. Es ist Ausdruck einer Selbstverpflichtung der Stadt zu mehr Kinderfreundlichkeit und Ansporn, die festgesteckten Ziele innerhalb von drei Jahren umzusetzen.
Die Stadt Landshut ist nach Garmisch-Partenkirchen, Puchheim und Regensburg die vierte bayrische Kommune, die das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ erhält.
Oberbürgermeister Alexander Putz freut sich, das Siegel entgegennehmen zu dürfen: „Das Siegel ‚Kinderfreundliche Kommune‘ ist nicht nur ein positiver Standortfaktor für unsere Stadt, sondern auch ein Zeichen für vorausschauende Kommunalpolitik. Ziel ist es, die Stadt für die Bürgerinnen und Bürger der jungen Generation lebenswert zu machen und als zuverlässiger Ansprechpartner präsent zu sein, um sie langfristig an unsere Stadt und Region zu binden. Denn ein lebenswertes, strukturiertes Umfeld für Kinder macht auch für die ganze Familie vieles einfacher. Und nur wenn Landshut für Familien attraktiv ist, bleibt unsere Region zukunftsfähig.“
Anne Lütkes, Vorstandsvorsitzende des Vereins Kinderfreundliche Kommunen, beglückwünscht die Stadt Landshut zur Verleihung des Siegels und sagt im Namen des Vereins: „Landshut hat bedeutsame Prozesse für die Stärkung von Kinderrechten auf kommunaler Ebene angestoßen. Für Jugendliche wird beispielsweise eine Jugendinteressenvertretung in Form eines Jugendbeirats mit Rede- und Antragsrecht im Jugendhilfeausschuss geschaffen. Darüber hinaus wird zukünftig einmal jährlich eine Fortbildung für Lehrkräfte angeboten, welche das Themengebiet Kinderrechte umfangreich behandelt. Kinder- und Jugendpartizipation soll u.a. durch Maßnahmen wie Beteiligungsprojekte zur Sanierung des Spielplatzes Mitterwöhr verwirklicht werden. Wir sind gespannt auf die nächsten Jahre und gratulieren Landshut zum Erhalt des Siegels.“
„Die Stadt Landshut hat sich entschieden, die Belange von Kindern und Jugendlichen noch stärker als Querschnittsaufgabe in das Verwaltungshandeln einfließen zu lassen und Kinderfreundlichkeit vor Ort auszubauen. Dazu haben zahlreiche Akteur*innen ein ambitioniertes Konzept entwickelt und verabschiedet. Dies ist gerade in der aktuellen Situation ein mutiger, aber auch ein notwendiger Schritt. Denn aufgrund der zahlreichen gegenwärtigen und zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen ist es wichtig, die Kinder und Jugendlichen nicht aus dem Blick zu verlieren, sondern sie anzuhören und ihre Ideen aber auch ihre Sorgen und Ängste wahr- und ernst zu nehmen. Wir wünschen der Stadt Landshut und allen Beteiligten viel Erfolg bei der Umsetzung der geplanten Maßnahmen, das notwendige Durchhaltevermögen aber auch Freude an den sich sicher bald zeigenden ersten Ergebnissen“, sagen die Sachverständigen Prof. Dr. Andreas Eylert-Schwarz, Eva Göttlein und Barbara von Jagow.
Das Programm „Kinderfreundliche Kommune“ läuft vier Jahre und kann anschließend verlängert werden. Im ersten Jahr wird nach einer Bestandsaufnahme und durch Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen der Aktionsplan vorbereitet. Nach dem Beschluss des Aktionsplans durch den Stadtrat prüft der Verein Kinderfreundliche Kommunen den Aktionsplan und vergibt das Siegel für die folgenden drei Jahre.
Seit zehn Jahren begleitet der Verein Kinderfreundliche Kommunen Städte und Gemeinden bei der lokalen Umsetzung der Kinderrechte. Die UN-Kinderrechtskonvention ist seit 30 Jahren von Deutschland ratifiziert. Über 40 Kommunen, die ihre Politik und Verwaltung auf Kinderfreundlichkeit ausrichten wollen, haben sich dem Vorhaben „Kinderfreundliche Kommunen“ angeschlossen – darunter Köln, Potsdam, Regensburg, Wolfsburg, Hanau und Senftenberg. Das Vorhaben basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative von UNICEF. Das Vorhaben „Kinderfreundliche Kommunen“ wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Digitale Pressemappe zur Siegelübergabe in Landshut: https://www.kinderfreundliche-kommunen.de/digitale-pressemappe-landshut/
www.kinderfreundliche-kommunen.de
Weitere Informationen und Rückfragen: Uwe Kamp, Pressesprecher
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.