Lampertheim wird „Kinderfreundliche Kommune“

Die Stadt Lampertheim erhält heute das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“. Damit würdigt der Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. die Verabschiedung eines Aktionsplans, der die kommunale Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention zum Ziel hat. Mit dem Erhalt des Siegels bekennt sich Lampertheim dazu, die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu stärken und stellt sich zugleich einem regelmäßigen Prüfverfahren.

Das Siegel vergibt der von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragene Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. Es ist Ausdruck einer Selbstverpflichtung der Stadt zu mehr Kinderfreundlichkeit und Ansporn, die festgesteckten Ziele innerhalb von drei Jahren umzusetzen. Die Siegelübergabe fand aufgrund der Corona-Pandemie als digitale Veranstaltung statt.

Die Vereinbarung zur Zusammenarbeit unterzeichneten der Verein und die Stadt am 23. Mai 2019. Seitdem erfolgte eine Bestandsaufnahme zur Verwirklichung der Kinderrechte in Lampertheim. Darauf aufbauend wurde der Aktionsplan erarbeitet. Lampertheim erhält als fünfte hessische Kommune das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“. Außerdem haben bereits Hanau, Taunusstein, Oestrich-Winkel und Witzenhausen das Siegel erhalten.

Anne Lütkes, Vorstandsvorsitzende des Vereins Kinderfreundliche Kommunen e.V., betonte bei der Siegelübergabe: „Wir gratulieren Lampertheim zum Erhalt des Siegels. Der Prozess, in dem der Aktionsplan erarbeitet wurde, hat bereits ein Beispiel für die vorbildliche Beteiligung von Kindern und Jugendlichen gesetzt. Im Aktionsplan sind nun wichtige nächste Schritte, wie die Einsetzung einer oder eines hauptamtlichen Kinder- und Jugendbeauftragten, Beteiligungsschulungen für Verwaltungsmitarbeiter/innen und die Erweiterung des Bürgerportal ‚sag´s doch mol…‘ für Kinder und Jugendliche, festgelegt. Unser Verein wird Lampertheim sehr gern bei der Umsetzung dieser Maßnahmen begleiten. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.“

„Wir freuen uns, dass wir für die bisher geleistete Arbeit das Siegel als ‚Kinderfreundliche Kommune‘ erhalten“, sagte Bürgermeister Gottfried Störmer. „Damit ist die Arbeit aber noch nicht getan. Wir werden auch künftig daran arbeiten, dass wir diesem Siegel gerecht werden und unsere Kommune so gestalten, dass Kinder hier gut und geborgen aufwachsen können und später als Jugendliche und Erwachsene gerne in unserer Stadt leben.“

Die Sachverständigen des Vereins Kinderfreundliche Kommunen e.V., Melanie Schmitt, Raphael Domin und Ursula Grass, meinten: „Durch den Aktionsplan begibt sich Lampertheim auf einen strategischen und fachlich fundierten Weg, die Kinderrechte in der Stadt zu verankern. Hervorzuheben ist, dass der bereits bestehende Jugendbeirat aktiv an der Entstehung des Aktionsplans mitgewirkt hat. Die geplanten Fortbildungen für Mitglieder des Jugendbeirats sind daher folgerichtig, um seine Mitbestimmung und Kontrolle weiter zu stärken. Diese Maßnahme oder auch die kindgerechte Überarbeitung der städtischen Homepage, die Neuauflage des Kinderstadtplans und der Kinderrechtebaum sind gute Ziele. Nun kommt es auf die Umsetzung in den nächsten Jahren an.“

Das Programm „Kinderfreundliche Kommune“ läuft vier Jahre und kann anschließend verlängert werden. Im ersten Jahr wird durch eine Bestandsaufnahme und durch Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen der Aktionsplan vorbereitet. Nach der Bestätigung des Aktionsplans durch die Stadtverordnetenversammlung prüft der Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. den Aktionsplan und vergibt das Siegel für die folgenden drei Jahre.

Das Vorhaben wurde 2012 in Deutschland ins Leben gerufen und basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative. Diese setzt sich seit 1996 international dafür ein, die Kinderrechte auf kommunaler Ebene zu verwirklichen. In Deutschland haben sich bereits zahlreiche Kommunen dem Programm angeschlossen – darunter Hanau, Köln, Potsdam, Regensburg, Stuttgart und Wolfsburg.

Das Vorhaben „Kinderfreundliche Kommunen“ wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Digitale Pressemappe zur Siegelübergabe „Kinderfreundliche Kommune“ an Lampertheim: http://www.kinderfreundliche-kommunen.de/digitale-pressemappe-lampertheim/ 

www.kinderfreundliche-kommunen.de 
www.childfriendlycities.org 

Weitere Informationen und Rückfragen:

Kinderfreundliche Kommunen e.V., Geschäftsführer Dominik Bär, Telefon 030-202192-09 und -13, E-Mail  info@kinderfreundliche-kommunen.de

Stadt Lampertheim, Christian Pfeiffer, Pressesprecher, Telefon 06206-935-200, E-Mail  pressestelle@lampertheim.de

UNICEF Deutschland, Jenifer Stolz, Telefon 030-275807-918, E-Mail  presse@unicef.de

Deutsches Kinderhilfswerk, Uwe Kamp, Pressesprecher, Telefon 030-308693-11, E-Mail  presse@dkhw.de

 

Diese Nachrichten könnten Sie noch interessieren

Ein Junge sitzt auf einer Mauer. Er trägt einen grauen Kapuzenpulli und hat die Kapuze über den Kopf gezogen. Vor ihm spielen Kinder Fußball.
Kinderrechte

Kinderarmut im Koalitionsvertrag kaum Thema!

Das Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG kritisiert, dass die Bekämpfung von Kinderarmut nur eine untergeordnete Rolle im Koalitionsvertrag spielt.

Kinder skaten in der Sporthalle.
Kinderrechte

Kinderrechte-Projekt „Move your Blades – kreatives Inlineskaten“ aus Lychen (Uckermark) Förderprojekt des Monats April 2025 des Deutschen Kinderhilfswerkes

Das Kinderrechte-Projekt „Move your Blades – kreatives Inlineskaten“ aus Lychen (Uckermark) ist vom Deutschen Kinderhilfswerk als Förderprojekt des Monats April 2025 ausgezeichnet worden. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Kinderrechtsorganisation jeden Monat ein Projekt, das eine Förderung des Deutschen Kinderhilfswerkes erhalten hat und in besonderer Weise für Kinder und Jugendliche wirkt. Die…

Ein Mädchen sitzt in Mitten von anderen Kindern und spricht in ein Mikrofon.
Demokratiebildung

Kooperationsverbund unterstreicht Wichtigkeit von Demokratiebildung im Kindesalter

Der neue Kooperationsverbund „Demokratiebildung im Kindesalter" unterstreicht die besondere Bedeutung des Förderprogramms „Demokratie leben!“ und der Umsetzung und Verankerung von Demokratiebildung an allen Bildungsorten von Kindern – beispielsweise in Kindertageseinrichtungen oder im schulischen Ganztag. Der Kooperationsverbund hat zum Jahresbeginn seine Arbeit aufgenommen, um das Thema im…