Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert vor dem Hintergrund der aktuellen Überlegungen zur Absenkung der Altersgrenze beim Zugang zu Facebook eine effektivere Durchsetzung der Interessen von Kindern auch im Internet. „Eine Vielzahl von Kindern unter 13 Jahren ist bereits bei Onlinenetzwerken registriert. Und zwar aus gutem Grund: Sie wollen teilhaben an der Welt im Internet, sich ausdrücken, Spaß haben, sich mit anderen austauschen. Diese Realität kindlicher Mediennutzung gilt es zu respektieren. Deshalb ist es wichtig, Kinder frühzeitig auf die Risiken im Internet vorzubereiten und Anbieter auf Standards zu verpflichten, die eine Wahrung der Rechte und des Schutzes von Kindern gewährleisten können“, betont Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes. „Es ist eine unabdingbare Voraussetzung für eine Absenkung der Altersgrenzen in sozialen Netzwerken wie Facebook, dass von den Anbietern Maßnahmen ergriffen werden, um den Persönlichkeits- und Datenschutz insbesondere von Kindern sicherzustellen. Die Verantwortung dafür, wie Kinder Internetangebote nutzen, darf nicht allein auf die Eltern abgewälzt werden. Vielmehr braucht es geeignete Mechanismen in den sozialen Netzwerken selbst, durch die Kinder vor nicht kindgerechten Werbeformen, einer Verletzung ihrer Privatsphäre oder einem Missbrauch ihrer persönlichen Daten geschützt werden. Wenn ein Anbieter eines sozialen Netzwerkes wie Facebook diese Mechanismen nicht bieten kann oder will, sollte für Kinder unter 13 Jahren eine Anmeldung im Netzwerk ausgeschlossen sein“ so Krüger weiter.Damit Kinder frühzeitig Kompetenzen entwickeln können, mit dem Internet verantwortungsvoll umzugehen, brauchen sie auch im Internet attraktive Einstiegsangebote, die ihnen die Grundlagen einer sicheren Internetnutzung vermitteln. Geschützte, werbefreie und kindgerechte Angebote wie beispielsweise www.internauten.de oder www.clipklapp.de bieten Kindern solch einen Erprobungsraum für ihre ersten Schritte im Netz. Hier können sie im Austausch mit einer fachlich geschulten Redaktion wichtige Erfahrungen machen, bevor sie auf nicht kinderspezifischen Internetangeboten aktiv werden. Darüber hinaus bekräftigt das Deutsche Kinderhilfswerk die Forderung nach einer stärkeren Verankerung von Medienbildung für Kinder und Jugendliche in der Schule. Voraussetzung dafür ist die verbindliche Verankerung von Medienbildung in der Ausbildung pädagogischer Fachkräfte und in den Lehrplänen an Schulen und frühkindlichen Bildungseinrichtungen.
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.