Das Projekt „Stadtrallye mal anders - Kinder mit Behinderung diskutieren mit dem Bürgermeister über die Stadt“ des Kinderbüros Karlsruhe hat bei der Goldenen Göre des Deutschen Kinderhilfswerkes den 2. Platz belegt und kann sich damit über ein Preisgeld von 3.000 Euro freuen. Mit der Goldenen Göre werden Projekte ausgezeichnet, die Kinder und Jugendliche beispielhaft an der Gestaltung ihrer Lebenswelt beteiligen. Der Preis wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und wurde heute im Europa-Park in Rust verliehen.
Mit 10.000 Euro ist die Goldene Göre der höchstdotierte Preis für Kinder- und Jugendbeteiligung in Deutschland. Sie wurde in diesem Jahr zum zehnten Mal verliehen. Gewinner der Goldenen Göre ist das Projekt „Mädchenjahreskalender“ der Freien Waldschule in Berlin-Pankow, den 3. Platz belegte das „Schulhofprojekt“ der Geestlandschule Kropp. Der Leserpreis der Zeitschrift familie&co, ausgelobt vom Medienhaus Family Media und dotiert mit 1.000 Euro, ging an das Projekt „Live-Radio in der Grundschule“ der Offenen Ganztagsgrundschule Heiligenhaus in Overath. Auch wenn nicht alle Projekte gewonnen haben: Verlierer gibt es keine, alle nominierten Projekte wurden zu dem Aufenthalt im Rahmen der Goldenen Göre vom Europa-Park eingeladen.
Das Projekt „Stadtrallye mal anders - Kinder mit Behinderung diskutieren mit dem Bürgermeister über die Stadt“ des Kinderbüros Karlsruhe führte eine Stadt-Rallye mit seh- und hörbehinderten Fünftklässlern durch. An einem Aktionstag erarbeiteten sich die Kinder den Weg zu drei verschiedenen Kindereinrichtungen in der Stadt. Anschließend berichteten sie dem Bürgermeister in der Kindersprechstunde, auf welche Hindernisse sie dabei stießen. Durch das Projekt soll zum einen die Stadt Karlsruhe kinder- und behindertenfreundlicher werden, zum anderen sollen die Kinder einen niedrigschwelligen Zugang zur Politik erfahren.
„Auch für Kinder und Jugendliche, die eine Behinderung haben, muss Beteiligung möglich gemacht werden. In Karlsruhe hat das sehr gut funktioniert, und die Kinder haben der Stadt gezeigt, dass sie mit ihrer Hör – und Sehbehinderung eigene Bedürfnisse haben. So konnten sie deutlich machen, dass alle Kinder und Jugendlichen Expertinnen und Experten für ihre Lebenswelt sind!“, betonte Gerda Krull, Mitglied der Kinderjury der Goldenen Göre.
„Es hat wirklich lange gedauert, bis die Jury aus den sechs Finalisten schließlich einen Sieger gewählt hatte“, sagte Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes. „Jedes Projekt ist ganz besonders und engagiert sich vorbildlich und mit großer Ausdauer für sein Ziel. Mit der Ehrung möchte das Deutsche Kinderhilfswerk die großartigen Leistungen und Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen würdigen und ihnen die Öffentlichkeit geben, die sie für ihr Engagement verdienen.“
Die Gewinner des 1. Platzes erhalten ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro, der 2. Platz ist mit 3.000 Euro, der 3. Platz mit 1.000 Euro dotiert. Zusätzlich gibt es einen Leserpreis in Höhe von 1.000 Euro, der gemeinsam mit dem Medienhaus Family Media ausgelobt und vergeben wird. Die Preisträger wurden durch den Kinder- und Jugendbeirat des Deutschen Kinderhilfswerkes als Kinderjury ermittelt. Für die Goldene Göre 2014 waren Projekte aus Bad Bentheim, Berlin, Karlsruhe, Kropp, Neuwied und Overath nominiert.
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.