Jung sein im ländlichen Raum: Große Skepsis gegenüber etablierter Politik gepaart mit viel Eigeninitiative der Jugendlichen

Im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes e.V. präsentiert die Universität Greifswald Ergebnisse einer repräsentativen Schülerbefragung im Landkreis Uecker-Randow (Mecklenburg-Vorpommern). Diese zeigen einerseits die schwierigen infrastrukturellen und sozialen Bedingungen für Jugendliche, andererseits kreative und selbstbestimmte Antworten der Jugendlichen auf diese Rahmenbedingungen.

Die Studie vom Institut für Geographie und Geologie kommt zum Ergebnis, dass die Jugendlichen über einen hohen Selbstorganisationsgrad verfügen, dieses „soziale Kapital“ jedoch auf keinen fruchtbaren Boden fällt. Ferner wurde durch die Befragung von 271 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 6-9 ermittelt, dass sie ihren Lehrerinnen und Lehrern Lob für den Unterricht spenden, aber in der Schule kaum Ansprechpartner für die Themen Politik, Sexualität oder Drogen haben. Die Autoren Dr. Michael Heinz und Enrico Stahlkopf stellen insgesamt ein geringes Interesse an etablierter Parteienpolitik fest. Demgegenüber besteht ein ausgeprägter Partizipations- und Gestaltungswille für jugendrelevante Themen aus dem direkten Lebensumfeld.

„Ich freue mich über den ausgeprägten Gestaltungswillen für ihr Lebensumfeld, den Kinder und Jugendliche in der Studie zum Ausdruck bringen. Entscheidend ist, dass die Verantwortlichen vor Ort und im Land altersgemäße Möglichkeiten der Beteiligung für Kinder und Jugendliche schaffen, damit dieser Wille auf fruchtbaren Boden fällt“, betont Manuela Schwesig, Ministerin für Soziales und Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern, heute in Pasewalk.

„Bedenklich ist, dass so viele Jugendliche keine Ansprechpartner für Themen wie Politik, Drogen und Sexualität nennen können. Ein Hinweis, dass wir unsere Anstrengungen in Jugendarbeit, Schule, Elternhaus  und Gesellschaft verstärken müssen“, unterstreicht Gerd Hamm, Jugendamtsleiter in Uecker-Randow.
Die Studie Ist Teil des Bundesmodellprojektes „Demografischer Wandel – Region schafft Zukunft“. Durch eine weitere Förderung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung werden gemeinsam mit dem Deutschen Kinderhilfswerk und dem Familienbündnis Uecker-Randow noch im Herbst 2009 konkrete Wege zu einer innovativen Jugendpartizipation im Landkreis angestrebt.

Bei Rückfragen: Michael Kruse, Pressesprecher und Leiter Information und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 030/308693-11, mail: kruse@dkhw.de)


Das Deutsche Kinderhilfswerk unterstützte durch seine Förderfonds allein in 2008 mehr als 371 Projekte mit insgesamt 484.006,65 Euro. Der Kindernothilfefonds hat seit seiner Gründung unverschuldet in Not geratenen Familien mit über einer Million Euro geholfen. In den letzten 30 Jahren konnten insgesamt über 30 Millionen Euro gesammelt werden.

Das Deutsche Kinderhilfswerk (www.dkhw.de), Interessenvertreter für ein kinderfreundliches Deutschland, wurde 1972 in München gegründet. Als Initiator und Förderer setzt sich der gemeinnützige Verein seit über 35 Jahren für die Umsetzung der Rechte der Kinder in Deutschland ein.

Spendenkonto 333 11 03, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 100 205 00
Spenden können Sie aber auch online unter www.dkhw.de oder in die Spendendose in Ihrer Nähe

Weitere Informationen und Rückfragen: Uwe Kamp, Pressesprecher
Telefon: 030-308693-11
Mobil: 0160-6373155
Fax: 030-2795634
Mail: presse@dkhw.de
Internet: www.dkhw.de
Facebook: www.facebook.com/dkhw.de
Twitter: @DKHW_de
Instagram: deutscheskinderhilfswerk_e.v

Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.

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