Die demokratische Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen hat im Jahr 2023 Fortschritte erzielt. Das Deutsche Kinderhilfswerk und das Brandenburger Jugendministerium haben mit insgesamt 65.000 Euro aus dem gemeinsamen Förderfonds „Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Demokratie und Wahlen" elf Projekte gefördert. Der Förderfonds soll auch in diesem Jahr fortgesetzt werden.
Bildungsminister Steffen Freiberg erklärt: „Das Land Brandenburg fördert Selbstbestimmung und Selbstvertretung von Kindern und Jugendlichen. Mir ist es auch persönlich sehr wichtig, dass Kinder und Jugendliche ihr Lebensumfeld mitgestalten können. Auf diese Weise verinnerlichen sie, wie unsere Demokratie funktioniert und wie sie darin mitwirken können, und sie werden selbst zu starken Demokratinnen und Demokraten. Dies wollen wir weiterhin über den gemeinsamen Förderfonds mit dem Deutschen Kinderhilfswerk als Partner unterstützen.“
„Die verbindliche Verankerung der Kinder- und Jugendbeteiligung in der Brandenburger Kommunalverfassung hat die Mitwirkungsmöglichkeiten der jungen Menschen nachhaltig gestärkt. Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist ein zentraler Wert unserer demokratischen Gesellschaft. Demokratie zu lernen erfordert, Demokratie zu erleben. Deshalb freuen wir uns nicht nur über die positive Bilanz des Förderfonds im letzten Jahr, sondern auch auf die Fortsetzung des Fonds in diesem Jahr", betont Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes.
Gefördert wurde zum Beispiel ein landesweites Vernetzungstreffen der Kinder- und Jugendgremien mit 10.000 Euro. Das Vernetzungstreffen in der Begegnungsstätte Schloss Gollwitz in Brandenburg an der Havel bot gleichermaßen einen hohen Gestaltungsraum für sich entwickelnde Bedarfe in der Qualifizierung und im Austausch von jungen Menschen aus Kinder- und Jugendgremien, aber auch in der Umsetzung von „Handwerkszeug“, zum Beispiel im Bereich des Projektmanagements. Ziel war dabei auch, den Austausch zu den Themen der Kinder und Jugendlichen, die Formulierung von gemeinsamen Forderungen sowie die gegenseitige Unterstützung der Kinder- und Jugendgremien aktiv voranzubringen.
Ebenfalls mit 10.000 Euro wurde das Projekt „Zukunftsrat Uckermark – Jugend gestaltet Region?“ der Bürgerstiftung Barnim Uckermark gefördert. Ziel des Projekts war die Konzeption einer flexiblen, nachhaltigen Beteiligungsstruktur für junge Menschen im Landkreis Uckermark, die ermöglicht, dass zukünftig Kinder und Jugendliche über die Vergabe von Entwicklungs- und Förderbudgets in der Region mitentscheiden können. Damit sollen die jungen Menschen auch in die Entwicklung und Gestaltung der Region nach ihren Vorstellungen eingebunden werden.
Ziel des Förderfonds ist die Verbesserung der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an den sie betreffenden gesellschaftlichen Entscheidungen und die Förderung altersgemäßer politischer Mitwirkung. Unterstützt werden außerdem Projekte, die insbesondere die Teilhabe der von Armut betroffenen Kinder und Jugendlichen in den Mittelpunkt stellen und die Bekanntmachung der Kinderrechte befördern. Mit dem Gemeinschaftsfonds streben das Land Brandenburg und das Deutsche Kinderhilfswerk an, ein stärkeres Bewusstsein für Kinderrechte und ihre Umsetzung zu vermitteln. Dadurch werden die Kinder und Jugendlichen auch auf zukünftige politische Teilhabe vorbereitet. Hierbei ist die Beteiligung an Entscheidungsprozessen von ebenso großer Bedeutung wie die Mitwirkung im Rahmen von Projekten im pädagogischen Alltag.
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.