Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert anlässlich des morgigen Internationalen Tages des Ehrenamtes eine finanzielle Stärkung der Kommunen, damit sie die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an den sie betreffenden Entscheidungen strukturell sicherstellen können. Deutschland muss an dieser Stelle den Empfehlungen des UN-Ausschusses für die Rechte des Kindes nachkommen und dem Aktionsplan des Europarates für die „Partizipation von Kindern und Jugendlichen“ entsprechen. Kinder- und Jugendbeteiligung darf nicht willkürlich ermöglicht oder verweigert werden. Es bedarf vielmehr auf allen Ebenen der Gesetzgebung einer strukturellen Verankerung, die in Form von Verwaltungsverfahren, ressortübergreifenden Kooperationsvereinbarungen und entsprechenden Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert anlässlich des morgigen Internationalen Tages des Ehrenamtes eine finanzielle Stärkung der Kommunen, damit sie die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an den sie betreffenden Entscheidungen strukturell sicherstellen können. Deutschland muss an dieser Stelle den Empfehlungen des UN-Ausschusses für die Rechte des Kindes nachkommen und dem Aktionsplan des Europarates für die „Partizipation von Kindern und Jugendlichen“ entsprechen. Kinder- und Jugendbeteiligung darf nicht willkürlich ermöglicht oder verweigert werden. Es bedarf vielmehr auf allen Ebenen der Gesetzgebung einer strukturellen Verankerung, die in Form von Verwaltungsverfahren, ressortübergreifenden Kooperationsvereinbarungen und entsprechenden Dienstanweisungen auf die Handlungsebene vor Ort konkretisiert werden.
Bei einer repräsentative Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerkes zum politischen Engagement von Kindern und Jugendlichen im Frühjahr dieses Jahres gaben lediglich 11 % der Kinder und Jugendlichen an, dass es ausreichend Möglichkeiten für sie gibt, am Wohnort oder im Stadtteil Einfluss zu nehmen oder sich politisch zu engagieren. Mitbestimmen wollen Kinder und Jugendliche am ehesten bei ihrer Freizeitgestaltung, zwei Drittel (66 %) sehen das als sehr wichtig oder eher wichtig an. Es folgen Mitbestimmungsmöglichkeiten in der Schule mit 59 % und bei Fragen des Umweltschutzes bzw. der Umweltpolitik mit 56 %. Die Umfrage zeigt auch, dass es bei Kindern und Jugendlichen ein großes Informationsdefizit bei den Themen Mitbestimmung und Beteiligung gibt. 44 % der Befragten wissen nicht, ob sie auf Entscheidungen vor Ort Einfluss nehmen oder sich politisch engagieren können.
„Viele Kinder und Jugendliche in Deutschland engagieren sich, in Jugendverbänden, sozialen Projekten oder in der Schule. Dabei hat die Zeit, die Kindern für ehrenamtliches Engagement zur Verfügung steht, in den letzten Jahren deutlich abgenommen. Das hat viel mit unseren Schulen zu tun. Wenn wir uns die Lehrpläne in den Schulen anschauen, stellen wir fest, dass diese an vielen Stellen dringend entrümpelt werden müssen. Aber auch das G 8-Abitur nach 12 Schuljahren hat den Stress für Kinder sehr erhöht. Hier sollten wir den Kindern mehr Freiräume geben, beispielsweise durch einen freien Nachmittag für alle Kinder in Deutschland. Diese Zeit sollten Kinder dazu nutzen können, um ihre Talente zu erkennen und zu entwickeln oder sich ehrenamtlich zu engagieren“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
Um das ehrenamtliche Engagement von Kindern und Jugendlichen zu würdigen, verleiht das Deutsche Kinderhilfswerk die Goldene Göre. Diese ist mit insgesamt 10.000 Euro der höchstdotierte Preis für Kinder- und Jugendbeteiligung in Deutschland. Mit der Goldenen Göre werden Projekte ausgezeichnet, bei denen Kinder und Jugendliche beispielhaft an der Gestaltung ihrer Lebenswelt mitwirken. Die Bewerbungsfrist endet am 20. Januar 2014, die Preisverleihung findet im Mai 2014 im Europa-Park in Rust statt. Die Bewerbung erfolgt online unter www.dkhw.de/goldenegoere.
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.