Eine Schülergruppe der Friedensreich-Hundertwasser-Schule in Münster hat beim Kinderrechteprojekt „Mut.ich – Seid laut für eure Rechte!“ des Deutschen Kinderhilfswerkes eine Reise zum Weltkindertagsfest nach Berlin gewonnen. Bei diesem Wettbewerb waren Schulklassen und außerschulische Gruppen aufgerufen, kreative Ideen zu entwickeln, wie die Kinderrechte in ihrem Umfeld bei Kindern und Erwachsenen bekannter gemacht und umgesetzt werden können. Mehr als 50 Bewerbungen aus ganz Deutschland wurden eingereicht – darunter gemalte Bilder, Videos, Hörspiele, Foto-Dokumentationen und vieles mehr. Der Beitrag der Schülerinnen und Schüler aus Münster überzeugte die Wettbewerbsjury – bestehend aus Kindern und Erwachsenen - ganz besonders. Die Kulturbotschafter/innen der Schule, eine altersgemischte Gruppe aus allen Jahrgangsstufen, hatten zum Tag der Muttersprache in der Münsteraner Innenstadt sowie bei einem SchulKulturFest ausgewählte Kinderrechte als „lebende Klangskulptur“ aufgeführt. Dabei wurden die Kinderrechte immer wiederkehrend in verschiedenen Sprachen „in die Welt gerufen“. Jetzt können die Schülerinnen und Schüler ihr Projekt beim Weltkindertagsfest am 17. September in Berlin der Öffentlichkeit präsentieren. Neben der Schülergruppe aus Münster haben noch Kinder aus Bützow und Mülheim an der Ruhr bei diesem Wettbewerb gewonnen.
„Der Wettbewerb hat eindrücklich gezeigt, dass Kinder und Jugendliche viele kreative Ideen haben, wie die Kinderrechte in ihrem Alltag bei Kindern und Erwachsenen bekannter gemacht und umgesetzt werden können. Trotz Fortschritten in Sachen Kinderrechte ist das wichtig, denn von einer vollständigen Umsetzung der in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebenen Kinderrechte sind wir auch mehr als 25 Jahre nach Inkrafttreten der Konvention in Deutschland noch weit entfernt. Ein großes Manko ist auch, dass ein Fünftel der Kinder noch nichts über die Kinderrechtskonvention gehört oder gelesen hat, und fast zwei Drittel der Kinder Kinderrechte nur vom Namen her kennen und über Einzelheiten nicht so gut Bescheid wissen. Die vielen kreativen Ideen, die bei diesem Kinderrechteprojekt eingereicht wurden, sind auch für uns ein Ansporn, noch eindringlicher für die Rechte von Kindern einzutreten“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
„Ich finde die Bekanntmachung der Kinderrechte wichtig und habe sie mit dem Projekt unterstützt, damit jedes Kind seine Rechte geltend machen kann. Wir haben dafür ein Kennenlernspiel der Pfadfinder zu einer Klangskulptur weiterentwickelt“, sagte der 16-jährige Philipp. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mich das traue!“, meinte Schülerin Israh mit strahlenden Augen nach der ersten Aufführung in der Stadt.
„Es braucht viel Mut, eine so spontane Aktion in der Stadt durchzuführen. Die tolle Idee ist kreativ umgesetzt und erweckt Aufsehen, genau das, was auch die Kinderrechte brauchen! Aufsehen!“, sagt Amelie Thiel, Mitglied im Kinder- und Jugendbeirat des Deutschen Kinderhilfswerkes.
Die UN-Kinderrechtskonvention von 1989 garantiert allen Kindern das Recht auf Überleben, persönliche Entwicklung, Schutz vor Ausbeutung und Gewalt sowie das Recht auf Beteiligung – unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe und Religion. Die Kinderrechte gelten in den Entwicklungsländern ebenso wie in Industrieländern wie Deutschland. Deutschland hat die Kinderrechtskonvention vor 25 Jahren ratifiziert und sich verpflichtet, diese umzusetzen.
Das Kinderrechteprojekt „Mut.ich – Seid laut für eure Rechte!“ des Deutschen Kinderhilfswerkes wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Die Wettbewerbsbeiträge der Gewinner sind auf www.dkhw.de und www.kindersache.de zu sehen.
Weitere Informationen und Rückfragen: Uwe Kamp, Pressesprecher
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.