Die Freie Grundschule des Ersten Kreativitätsschule Sachsen-Anhalt e.V. in Halle (Saale) ist zum Schuljahr 2018/2019 in das Modellprojekt „Kinderrechteschule“ des Deutschen Kinderhilfswerkes aufgenommen worden. Die Grundschule ist damit die erste Bildungseinrichtung in Sachsen-Anhalt, die an diesem Projekt teilnimmt. Die teilnehmenden Schulen werden bei der Vermittlung und Umsetzung von Kinderrechten fachlich begleitet und unterstützt. Zentrale Zielstellung ist, die Kinderrechte zu einem Leitgedanken der gesamten Bildungseinrichtung zu machen sowie die Mitbestimmung von Kindern nachhaltig im Schulalltag zu verankern. Wichtig ist dabei vor allem, die in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebenen Kinderrechte mit den Schülerinnen und Schülern nicht nur abstrakt zu diskutieren, sondern ihnen zugleich einen konkreten Alltagsbezug zu vermitteln und sie in Schule und Unterricht zu verwirklichen. Die Teilnahme am Modellprojekt „Kinderrechteschule“ ist für die Bildungseinrichtungen kostenlos.
„Mehr als 25 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland müssen die Kinderrechte in allen Lebensbereichen verwirklicht werden. Natürlich ist die Diskussion über Kinderrechte im Unterricht wichtig, zentral ist für uns aber ebenso die Umsetzung im Lebensumfeld der Kinder. Leider werden hier die Kinderrechte im Alltag an vielen Stellen missachtet. Durch die aktive Einbindung der Schülerinnen und Schüler wollen wir dazu anregen, dass die Kinder und Jugendlichen auch über die Schule hinaus für ihre Rechte eintreten und ihre Lebenswelt so kinderfreundlicher machen“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
„Die tollen Erfahrungen, die unsere Schülerinnen und Schüler im letzten Schuljahr bei der intensiven Beschäftigung mit den Kinderrechten und der Teilnahme an einem Bundeswettbewerb zur politischen Bildung gemacht haben, sind für die Lehrerinnen unserer Schule Ansporn und Verpflichtung zugleich, die Kinderrechte nachhaltig im Unterricht sowie im Leitbild unserer Schule zu verankern und die Mitbestimmung unserer Kinder im Schulalltag zu leben. Es wird viel über Kinderrechte geredet und geschrieben. Wir wollen sie tatsächlich mit Leben erfüllen, weil wir wissen, dass noch sehr viel getan werden muss, damit die Kinderrechte auch immer und überall eingehalten werden. Hier sind wir an unserer Schule auf einem guten Weg und hoffen, dass uns die Teilnahme am Modellprojekt des Deutschen Kinderhilfswerkes noch weiter hilft“, sagt Angelika Müller, Schulleiterin der Ersten Kreativitätsschule in Halle (Saale).
Neben der fachlichen Beratung durch das Deutsche Kinderhilfswerk bietet die Teilnahme am Projekt Grundschulen die Möglichkeit, sich in einem bundesweiten Netzwerk mit anderen Bildungseinrichtungen regelmäßig auszutauschen, vielfältige themenbezogene Praxismaterialien zu erhalten sowie verschiedene Qualifizierungsangebote wahrzunehmen. Nach erfolgreicher Projektumsetzung erhalten die teilnehmenden Einrichtungen vom Deutschen Kinderhilfswerk die Auszeichnung „Kinderrechteschule“.
Das Projekt „Kinderrechteschule“ wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und von der Kultusministerkonferenz unterstützt. Bisher sind im Rahmen des Modellprojektes zehn Schulen in Berlin, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz als Kinderrechteschulen ausgezeichnet worden.
Weitere Informationen zum Modellprojekt „Kinderrechteschule“ unter www.dkhw.de/kinderrechteschulen .
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.