Ein ganz besonderes Ferienerlebnis
Von Stadtrallye und Bootsausflug bis zu Spaßbadbesuch und Hochseilgarten: erleben konnten die Kinder und Jugendlichen auf ihrer Ferienfahrt viele unvergessliche Momente. Dafür hatten sich die Betreuenden im Voraus ein vielfältiges Programm überlegt. 26 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 17 Jahren haben daran in diesem Jahr teilgenommen:
„Ich fand dieses Jahr die Schlauchboot-Tour auf der Mulde am coolsten und die GPS-Tour am ersten Tag durch Colditz. Es war spannend zu sehen, was eigentlich in anderen Städten so los ist und wie man sich hier zurechtfinden kann". – Kiara, 17 Jahre
Besonders war an der Ferienfahrt auch, dass die Kinder und Jugendlichen in diesem Jahr erstmals fünf Tage lang zusammen unterwegs waren:
„Es war cool, dass wir dieses Jahr länger unterwegs waren, fünf Tage anstatt immer nur drei. Die Schlauchboot-Tour war super, da konnten wir auch die anderen nochmal richtig gut kennenlernen, weil die Gruppen gemischt waren. Wir konnten neue Freundschaften schließen auch mit Kindern in anderem Alter." – Emma, 14 Jahre
Untergebracht waren die Kinder und Jugendlichen für diese Zeit an einem ganz besonderen Ort: dem hunderte Jahre alten Schloss Colditz. Ein einmaliges Erlebnis:
„Wir haben im Schloss übernachtet. Das war nicht wie sonst, in so einem normalen Bungalow, das war etwas richtig neues!" – Kiara, 17 Jahre
„Das war echt mal etwas anderes. Wir haben da viele andere Leute getroffen." – Emma, 14 Jahre
Selbstständigkeit und Miteinander besonders wichtig
Jeden Tag nach dem Frühstück ging es los zum jeweiligen Tagesziel. Dafür wurden schon im Vorfeld gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen bestimmte Regeln besprochen und überlegt: Wie wollen wir unsere Zeit gestalten und miteinander umgehen? Die Kinder und Jugendlichen sollen lernen, sich mit gleichaltrigen auseinandersetzen und selbst ein friedliches Miteinander zu organisieren. An den Nachmittagen stand den Kindern und Jugendlichen dann Zeit zur freien Gestaltung zur Verfügung, in der sie entspannen und gemeinsamen spielen konnten. Max Jurich, Sozialarbeiter bei Beverly Hill’s e.V. erklärt, dass auch diese freie Zeit ein wichtiger Teil der Reise war: „Wir möchten, dass die Kinder und Jugendlichen selbstständig werden. Dazu gehört auch schauen, wonach ich mich heute fühle und wie und mit wem ich meine freie Zeit gestalten will.“
Neues wagen und Ängste überwinden
Die Aktivitäten, die die Betreuenden für die Kinder und Jugendlichen geplant haben, waren unterschiedlich und für einige der jungen Menschen teilweise eine ganz neue Erfahrung. Einige der Kinder und Jugendlichen saßen zum Beispiel das erste Mal im Schlauchboot oder sind im Hochseilgarten über meterhohe Balken balanciert. Das konnte manchmal auch ziemlich herausfordernd sein. Beim Klettern zum Beispiel haben sich viele der Kinder am Anfang gar nicht getraut, erklärt Max Jurich. Nachdem sie dann aber ihre Freunde oder Geschwister gesehen haben, haben sie sich dann doch dazu entschieden, das auszuprobieren. „Die Kinder und Jugendlichen waren dann wirklich stolz. Das war toll zu sehen, wie sie es dort zum Teil geschafft haben, ihre Ängste zu überwinden.“ Daran sieht man auch, wie gut es funktionieren kann, wenn junge Menschen mit- und voneinander lernen.
Kinder habe ein Recht auf Freizeit und Erholung
Solche Abenteuer zu erleben, fremde Orte zu entdecken und Neues zu lernen - das ist für viele Kinder auch in Deutschland noch immer keine Selbstverständlichkeit. Insbesondere Kindern aus benachteiligten Familien ist es oft nicht möglich, in den Urlaub zu fahren und ihren Alltag für eine Zeit hinter sich zu lassen. Dafür fehlt den Familien das Geld. Kinder haben aber ein Recht darauf, sich auszuruhen, zu spielen und freie Zeit zu haben, damit sie sich gesund entwickeln und aufwachsen können!
Aus der Jurybegründung
Während für den Großteil der Kinder mit den Sommerferien und einer Familienreise die schönste Zeit des Jahres beginnt, müssen viele aus finanziellen Gründen auf eine gemeinsame Ferienreise mit ihren Eltern verzichten. Deshalb freuen wir uns umso mehr, dass auch durch die Förderung des Deutschen Kinderhilfswerkes dieses tolle Projekt realisiert werden konnte. Denn insbesondere für Kinder aus finanziell benachteiligten Verhältnissen ist es wichtig, einen Ausgleich zu den häufig belastenden Familienverhältnissen zu erleben. Bei Ferienfahrten können sie Erfahrungen machen, die sonst in ihrem alltäglichen sozialen Umfeld kaum bis gar nicht möglich sind. Eine Ferienfahrt ist also nicht nur eine Erholung für kurze Zeit, die Kinder profitieren nachhaltig davon.
