Die Stadt Ebersberg verpflichtet sich, die Rechte und Interessen von Kindern und Jugendlichen vor Ort zu stärken. Bürgermeister Ulrich Proske hat dazu heute eine Vereinbarung zur verbindlichen Zusammenarbeit mit dem Verein Kinderfreundliche Kommunen unterzeichnet. Im nächsten Schritt wird die Stadt einen Aktionsplan erstellen, um junge Menschen in Ebersberg besser zu schützen, zu fördern und zu beteiligen.
Für den Aktionsplan, der innerhalb eines Jahres unter Beteiligung von Kindern und Jugendlichen entwickelt wird, vergibt der Verein das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“. Das Siegel erkennt den Willen der Kommune zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention an. Es ist zudem Ausdruck einer Selbstverpflichtung der Stadt Ebersberg und Ansporn, die festgesteckten Ziele innerhalb von drei Jahren umzusetzen. Der von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragene Verein Kinderfreundliche Kommunen begleitet den gesamten Prozess.
Die Stadt Ebersberg ist nach Garmisch-Partenkirchen, Germering, Kitzingen, Landshut, Puchheim und Regensburg die siebte Kommune aus Bayern, die dem Vorhaben „Kinderfreundliche Kommunen“ beitritt.
Bürgermeister Ulrich Proske erklärte: „Die Stadt Ebersberg möchte die Bedürfnisse von Kindern besonders ernst nehmen und diesem Bevölkerungsanteil deutlich bessere Mitbestimmung ermöglichen. Eine langfristige, spürbare Stärkung der Kinderrechte heißt auch Stärkung der Familien. Familien sollen sich in Ebersberg rundum wohl fühlen und hier gerne wohnen.“
Haimo Liebich, Vorstandsmitglied des Vereins Kinderfreundliche Kommunen e.V., sagte: „Wir freuen uns, die Stadt Ebersberg in unserem Programm begrüßen zu dürfen. Mit der Teilnahme an unserem Vorhaben unterstreicht Ebersberg die Bedeutsamkeit der Belange der Kinder und Jugendlichen vor Ort. Die Stadt hat bereits Erfahrungen im Bereich der Kinder- und Jugendbeteiligung gesammelt. So wurden regelmäßige Beteiligungsformen für Kinder und Jugendliche durch die städtische Jugendpflege angeboten, beispielsweise Zukunftswerkstätten bei der Neugestaltung von Spielplätzen, die Gründung eines selbstverwalteten Jugendzentrums und eines Jugendbeirats oder eine Podiumsdiskussion zur Bürgermeister_innen-Wahl. Im nächsten Schritt wird es nun darum gehen, die Situation der jungen Menschen vor Ort zu analysieren und Maßnahmen für mehr Kinderfreundlichkeit zu entwickeln, um das Ziel der Stadt zu erreichen, Kinder und Jugendliche bei allen für sie relevanten politischen Entscheidungen, die das Zusammenleben betreffen, einzubeziehen. Wir freuen uns sehr, die Stadt Ebersberg bei diesem anspruchsvollen Prozess begleiten zu dürfen.“
Das Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ läuft vier Jahre und kann anschließend verlängert werden. Im ersten Jahr wird nach einer Bestandsaufnahme und durch Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen der Aktionsplan vorbereitet. Nach dem Beschluss des Aktionsplans durch den Stadtrat prüft der Verein Kinderfreundliche Kommunen den Aktionsplan und vergibt das Siegel für die folgenden drei Jahre.
Seit zehn Jahren begleitet der Verein Kinderfreundliche Kommunen Städte und Gemeinden bei der lokalen Umsetzung der Kinderrechte. Die UN-Kinderrechtskonvention ist seit 30 Jahren von Deutschland ratifiziert. Über 40 Kommunen, die ihre Politik und Verwaltung auf Kinderfreundlichkeit ausrichten wollen, haben sich dem Vorhaben „Kinderfreundliche Kommunen“ angeschlossen – darunter Köln, Potsdam, Regensburg, Wolfsburg, Hanau und Stuttgart. Das Vorhaben basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative von UNICEF. Das Vorhaben „Kinderfreundliche Kommunen“ wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Digitale Pressemappe zur Vereinbarungsunterzeichnung in Ebersberg:
https://www.kinderfreundliche-kommunen.de/digitale-pressemappe-ebersberg
www.kinderfreundliche-kommunen.de
www.childfriendlycities.org
Weitere Informationen und Rückfragen: Uwe Kamp, Pressesprecher
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.