Deutsches Kinderhilfswerk zeichnet Weidenhof-Grundschule Potsdam als Kinderrechteschule aus

Das Deutsche Kinderhilfswerk zeichnet heute die Weidenhof-Grundschule Potsdam als Kinderrechteschule aus. In diesem Projekt werden Schulen angeregt, die Vermittlung und Umsetzung von Kinderrechten zu einem Leitgedanken ihrer Einrichtung zu machen. Zentrale Zielstellung ist es, die in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebenen Kinderrechte mit den Schülerinnen und Schülern nicht nur abstrakt zu diskutieren, sondern ihnen zugleich einen konkreten Alltagsbezug zu vermitteln. Neben der fachlichen Beratung durch das Deutsche Kinderhilfswerk bietet die Teilnahme am Projekt Grundschulen die Möglichkeit, sich in einem bundesweiten Netzwerk mit anderen Bildungseinrichtungen auszutauschen, themenbezogene Praxismaterialien zu erhalten sowie verschiedene Qualifizierungsangebote wahrzunehmen. Die Auszeichnung wird im Rahmen des vom Bundesfamilienministerium geförderten Modellprojektes „Kinderrechteschule“ verliehen.

„Kinderrechte müssen in allen Lebensbereichen verwirklicht werden, und die Schule spielt hier als eine der wesentlichen Sozialisationsinstanzen von Kindern eine besondere Rolle. Die Diskussion über Kinderrechte im Unterricht ist dabei wichtig, ebenso wie die Nachhaltigkeit des Themas. Hier zeigt die Weidenhof-Grundschule mit ihrem Maßnahmenplan für das nächste Schuljahr, dass sie Kinderrechte auch auf lange Sicht ernst nehmen will. Zentral ist für das Deutsche Kinderhilfswerk als Kinderrechtsorganisation ebenso die Umsetzung im Lebensumfeld der Kinder. Leider werden die Kinderrechte im Alltag noch immer, auch mehr als 25 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland, an vielen Stellen missachtet. Durch die aktive Einbindung der Schülerinnen und Schüler wollen wir dazu anregen, dass die Kinder auch über die Schule hinaus für ihre Rechte eintreten und ihre Lebenswelt so kinderfreundlicher machen“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

„Ich bin dankbar, dass wir die Möglichkeit bekommen haben, mit professioneller Unterstützung ein so sensibles, aber überaus wichtiges Thema behandeln zu können. Gerade an unserer Schule, die in einem sozialen Brennpunkt liegt und Schülern aus vielen Nationen als Lernort dient, ist es wichtig, Kinder an die Hand zu nehmen und ihre Persönlichkeit zu stärken. Kinder sind die Gestalter unserer Zukunft. Ihnen die Welt zu erklären und sie selbstbewusst handlungsfähig zu machen, sollte uns allen am Herzen liegen“, sagt Ute Goldberg, Rektorin der Weidenhof-Grundschule Potsdam.

„Ich finde es gut, dass wir uns so ausführlich mit dem Thema Kinderrechte befassen und uns um den Titel ‚Kinderrechteschule‘ beworben haben. Dieses Thema wird bei uns schon seit Jahren in verschiedenen Fächern behandelt, vor allem im Fach Politische Bildung. Für unsere Schule ist dieses Thema deshalb so wichtig, weil bei uns Kinder aus 30 Nationen lernen. Vor allem die Mädchen aus manchen Ländern erfahren hier zum ersten Mal, dass sie gleiche Rechte wie Jungen haben und die Jungen müssen begreifen, dass sie nicht besser sind. Auch das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung ist für manche Kinder neu. Ich bin der Meinung, an unserer Schule werden die Rechte der Kinder beachtet und eingehalten und ich freue mich, dass wir diese Auszeichnung erhalten“, sagt Max, Schüler der Klasse 6a der Weidenhof-Grundschule Potsdam.

Das Projekt „Kinderrechteschule“ wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und von der Kultusministerkonferenz unterstützt. Das Projekt knüpft an den Kinderrechte-Koffer des Deutschen Kinderhilfswerkes an, den bereits mehr als 800 Schulen bundesweit für ihre Arbeit nutzen. Bisher sind im Rahmen des Modellprojektes sieben Schulen in Berlin, Brandenburg, Hessen und Niedersachsen als Kinderrechteschulen ausgezeichnet worden, darunter im April 2016 die Grundschule am Humboldtring in Potsdam.

Weitere Informationen und Rückfragen: Uwe Kamp, Pressesprecher
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.

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