Das Deutsche Kinderhilfswerk zeichnet heute die Lieberfeld-Grundschule in Dortmund offiziell als Kinderrechteschule aus. In diesem bundesländerübergreifenden Projekt werden ausgewählte Grundschulen in Deutschland bei der Vermittlung und Umsetzung von Kinderrechten fachlich begleitet und unterstützt. Zentrale Zielstellung ist, die Kinderrechte zu einem Leitgedanken ihrer Einrichtung zu machen sowie die Mitbestimmung von Kindern nachhaltig im Schulalltag zu verankern. Wichtig ist dabei vor allem, die in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebenen Kinderrechte mit den Schülerinnen und Schülern nicht nur abstrakt zu diskutieren, sondern sie konkret auf ihre eigene Lebenswelt zu beziehen und die Kinderrechte im Schulalltag gemeinsam zu verwirklichen.
Neben der fachlichen Beratung durch das Deutsche Kinderhilfswerk bietet die Teilnahme an diesem Qualifizierungsprogramm den Grundschulen die Möglichkeit, sich in einem bundesweiten Netzwerk mit anderen Bildungseinrichtungen regelmäßig auszutauschen, vielfältige themenbezogene Praxismaterialien zu erhalten sowie verschiedene Fortbildungsangebote wahrzunehmen. Die Auszeichnung wird im Rahmen des vom Bundesfamilienministerium geförderten Modellprojektes „Kinderrechteschule“ verliehen.
„Fast 30 Jahre nach Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention müssen die Kinderrechte jetzt endlich in allen Lebensbereichen verwirklicht werden. Zentral ist dabei die Diskussion über Kinderrechte im Unterricht, aber ebenso wichtig ist für uns die Umsetzung im Lebensumfeld der Kinder. Das betrifft die Schule genauso wie ihr Zuhause. Leider werden die Kinderrechte im Alltag an vielen Stellen missachtet. Deshalb wollen wir durch die aktive Einbindung der Schülerinnen und Schüler dazu anregen, dass die Kinder auch über die Schule hinaus für ihre Rechte eintreten und ihre Lebenswelt so kinderfreundlicher machen“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
„Ich finde es gut, dass wir Erwachsenen klar machen, dass wir Kinder Rechte haben“, sagt der 9-jährige Leon. Die 10-jährige Emma ergänzt: „Vor allem die Projekte, zum Beispiel einen Film drehen oder ein Lied aufnehmen, haben uns Kindern viel Spaß gemacht und ich hoffe, dass es bald noch mehr Kinderrechteschulen gibt.“ Fynn, 10 Jahre, sagt: „Mir war das wichtig, dass wir die Kinderrechte an der Schule gelernt haben, vorher kannte ich die nicht so genau.“ Und Liv, 10 Jahre, betont: „Ich find‘s gut, dass wir im Klassenrat mitbestimmen und frei unsere Meinung sagen können, und dass wir im Schülerparlament viele Sachen für die Schule mitplanen können.“
„Das Projekt ‚Kinderrechteschule‘ liegt mir als Schulleiterin besonders am Herzen, weil ich der festen Überzeugung bin, dass unsere Gesellschaft Partizipation braucht. Partizipation kann und muss man lernen und da kommt dem System Schule eine große Bedeutung zu. Kinder, die in der Schule ihre Rechte kennen lernen, leben ganz selbstverständlich einen demokratischen Grundgedanken auch außerhalb der Schule. Kinder, die ihre Rechte kennen sind meiner Meinung nach zudem am besten vor Missbrauch in jedweder Form geschützt“, sagt Julia Portugall, Schulleiterin der Lieberfeld-Grundschule.
Das Projekt „Kinderrechteschule“ wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und von der Kultusministerkonferenz unterstützt. Bisher sind im Rahmen des Modellprojektes elf Schulen in Berlin, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz als Kinderrechteschulen ausgezeichnet worden.
Weitere Informationen zum Modellprojekt Kinderrechteschule unter www.kinderrechte.de/kinderrechteschulen
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