Deutsches Kinderhilfswerk zeichnet Kinderrechteschule aus

Deutsches Kinderhilfswerk zeichnet Freiherr Spiegel Grundschule in Halberstadt als Kinderrechteschule aus

Das Deutsche Kinderhilfswerk hat die Grundschule “Freiherr Spiegel” in Halberstadt offiziell als Kinderrechteschule ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde mit einem vielfältigen Programm zu den Kinderrechten gefeiert, durch das die Schülerin Hannah führte und das von den Kindern in einer Projektwoche mitgestaltet wurde. Neben Gesangs- und Tanzeinlagen gab es u.a. selbstgedrehte Filme, ein Theaterstück und eine Modenschau rund um die Kinderrechte. Nach dem feierlichen und bunten Programm der Kinder überreichte der Bundesgeschäftsführer Holger Hofmann der Schule ein Siegel und Urkunden.

Die Schule wurde seit März diesen Jahres intensiv durch das Projekt „Kinderrechteschule“  des Deutschen Kinderhilfswerkes begleitet.

Praktische Erfahrung für die Bedeutung der Rechte im Alltag

Die Motivation, am Programm des Deutschen Kinderhilfswerkes teilzunehmen, beschreibt Antje Lichtenberg, Schulleitung der Freiherr Spiegel Grundschule wie folgt: „Wir sind eine Grundschule mit großen pädagogischen und sozialen Herausforderungen. Aus diesem Grund halten wir es für besonders wichtig, dass unsere Kinder als eigenständige Individuen mit eigenen Bedürfnissen, Meinungen und Rechten anerkannt werden. Durch das Projekt wird den Kindern nicht nur theoretisches Wissen über die Kinderrechte vermittelt, sondern es entsteht auch eine praktische Erfahrung und Sensibilisierung für die Bedeutung der Rechte im Alltag. Uns ist bewusst, dass das Projekt nicht abgeschlossen, sondern ein fließender Prozess ist. Die kontinuierliche Sensibilisierung der Schulgemeinschaft für Kinderrechte und die Anpassung der Maßnahmen entsprechend den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler sind weitere Schritte, um das Engagement für Kinderrechte zu vertiefen.“

„Es ist etwas Besonderes, weil sich unsere Schule für Kinderrechte stark macht und einsetzt“, sagt ein Kind der zweiten Klassenstufe zu der Auszeichnung, und Kinder aus der vierten Klassenstufe ergänzen: „Wir wissen jetzt, dass es Kinderrechte gibt und welche Kinderrechte es gibt“ und „Ich finde es gut, auch Erwachsene müssen wissen, dass Kinder Rechte haben“. Auf die Frage, warum ihnen Kinderrechte in der Schule wichtig sind, antworten die Schülerinnen und Schüler: „Wir wollen, dass es allen Kindern an der Schule gut geht“ (Kind 1. Klasse). „Weil Kinderrechte wichtig sind und sie eingehalten werden sollten. Dadurch fühlen wir uns sicher und gut aufgehoben“ (Kind 2. Klasse). „Wir wollen, dass die Kinderrechte überall umgesetzt werden und dass unsere Eltern sie achten“ (Kind 4. Klasse). „Rechte sind wichtig, damit wir Kinder alle gleichbehandelt werden und es allen gut geht und keiner ausgeschlossen wird“ (Kind 4. Klasse).

Qualifizierung und fachliche Begleitung

Mit dem Siegel “Kinderrechteschulen” würdigt das Deutsche Kinderhilfswerk seit 2013 Grundschulen, die sich auf besondere Weise für Kinderrechte engagieren und im Projekt “Kinderrechteschule” eine Qualifizierung und fachliche Begleitung erhalten haben. Das Siegel beendet jedoch nicht das Engagement und die Weiterentwicklung der Schulen. Denn die Verwirklichung der Kinderrechte im Bildungsalltag ist ein fortlaufender Prozess.

Das Projekt „Kinderrechteschule“ wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und von der Kultusministerkonferenz unterstützt. Bisher sind im Rahmen des Modellprojektes 15 Schulen in Berlin, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Sachsen-Anhalt als Kinderrechteschulen ausgezeichnet worden.

Weitere Informationen zum Modellprojekt Kinderrechteschule unter www.kinderrechte.de/kinderrechteschulen 

Diese Nachrichten könnten Sie noch interessieren

Kinderrechte

Repräsentative Umfrage zur Bundestagswahl: Soll der Staat mehr in die Zukunft von Kindern investieren?

Ein Großteil der Bevölkerung fordert laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage für das Deutsche Kinderhilfswerk höhere Investitionen des Staates in die Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Eine große Mehrheit befürwortet dahingehend mehr finanzielle Mittel für eine chancengerechte Bildung und zur Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland, sowie gezielte Mehrausgaben im…

Projekt des Monats

Kinderrechte-Projekt „Samstagstreff im Winter“ aus Ascheberg Förderprojekt des Monats Januar 2025 des Deutschen Kinderhilfswerkes

Das Kinderrechte-Projekt „Samstagstreff im Winter“ aus Ascheberg ist vom Deutschen Kinderhilfswerk als Förderprojekt des Monats Januar 2025 ausgezeichnet worden. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Kinderrechtsorganisation jeden Monat ein Projekt, das eine Förderung des Deutschen Kinderhilfswerkes erhalten hat und in besonderer Weise für Kinder und Jugendliche wirkt. Die ausgezeichneten Projekte…

Endlich Platz zum Spielen!

Spielen gehört zum Aufwachsen dazu – und laut UN-Kinderrechtskonvention haben alle Kinder ein Recht drauf! Doch vielen geflüchteten Kindern fehlt gerade jetzt im Winter der Platz dafür. Ehrenamtliche aus Ascheberg wollen das ändern. Mit dem "Samstagstreff im Winter" schaffen sie für geflüchtete Kinder eine Abwechslung von ihrem Alltag. Unser Projekt des Monats.