Das Deutsche Kinderhilfswerk zeichnet heute die Friedrich-Wöhler-Schule in Kassel als Kinderrechteschule aus. Damit ist die Friedrich-Wöhler-Schule bundesweit die erste Schule, die diese Auszeichnung im Rahmen des vom Bundesfamilienministerium geförderten Modellprojektes „Kinderrechteschule“ erhält. In diesem Projekt werden Schulen angeregt, die Vermittlung von Kinderrechten zu einem Leitgedanken ihrer Einrichtung zu machen.
Zentrale Zielstellung des Projektes „Kinderrechteschulen“ ist es, die in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebenen Kinderrechte mit den Schülerinnen und Schülern nicht nur abstrakt zu diskutieren, sondern ihnen zugleich einen konkreten Alltagsbezug zu vermitteln. Dazu findet in der Friedrich-Wöhler-Schule heute ein kompletter Projekttag zum Thema Kinderrechte statt. Dabei erhalten die Schülerinnen und Schüler an mehreren Mitmach-Stationen einerseits weitere Informationen über Kinderrechte, andererseits können sie hier schon Gelerntes anwenden und sich so fit machen für die Durchsetzung der Kinderrechte in ihrem Lebensumfeld. Damit schließt sich der Projekttag direkt an die spezielle Unterrichtsreihe an, in der den Schülerinnen und Schülern die grundlegenden Kinderrechte der UN-Kinderrechtskonvention vermittelt wurden.
„Als Kinderrechtsorganisation ist es uns sehr wichtig, die in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebenen Kinderrechte vor Ort zu verwirklichen. Natürlich ist die Diskussion über Kinderrechte im Unterricht wichtig, zentral ist für uns aber ebenso die Umsetzung im Lebensumfeld der Kinder. Durch die aktive Einbindung der Schülerinnen und Schüler wollen wir dazu anregen, dass die Kinder und Jugendlichen über die Schule hinaus für ihre Rechte eintreten und ihre Lebenswelt so kinderfreundlicher machen“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
Als Teil des Projektes engagieren sich die Schülerinnen und Schüler für ein soziales Projekt in Kassel. Dabei sammeln sie im Rahmen der Aktion „KINDERCENT“, ausgestattet mit KINDERCENT-Aktionsspendendosen des Deutschen Kinderhilfswerkes, bei Freunden, Bekannten und in der näheren Umgebung das „übrig gebliebene Kleingeld“ - die Cents. Dazu erkunden sie, welche sozialen Projekte es in ihrer Umgebung gibt und entscheiden im Rahmen des heutigen Projekttages, wer den Erlös ihrer Spendenaktion erhalten soll. Das Deutsche Kinderhilfswerk nimmt anschließend die Spendendosen entgegen, ermittelt das Spendenergebnis und schickt den Kindern den Scheck für die Übergabe an das ausgewählte Projekt zu. Dabei geht kein Cent verloren – im Gegenteil, das Deutsche Kinderhilfswerk verdoppelt das Sammelergebnis!
Das Projekt „Kinderrechteschule“ wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und von der Kultusministerkonferenz unterstützt. Kooperationspartner ist das Berliner MACHmit! Museum für Kinder. Das Projekt knüpft an den Kinderrechte-Koffer des Deutschen Kinderhilfswerkes an, den bereits mehr als 800 Schulen bundesweit für ihre Arbeit nutzen. Es ist im Januar 2013 mit zwei Modellschulen gestartet, das Projektende ist für Ende 2015 geplant. Bis dahin sollen in jedem Bundesland mindestens zwei Schulen ausgezeichnet sein.
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.