Das Projekt „1+1>1 – Mitbestimmung der Schulgestaltung“ aus Glinde hofft bei der Verleihung der Goldenen Göre auf ein Preisgeld von 5.000 Euro. Die Glinder sind für die Endrunde des renommiertesten Preises für Kinder- und Jugendbeteiligung in Deutschland nominiert. Mit der Goldenen Göre werden Projekte ausgezeichnet, bei denen Kinder und Jugendliche beispielhaft an der Gestaltung ihrer Lebenswelt mitwirken.
Der Preis wird am 18. Juni 2017 im Europa-Park in Rust verliehen. Dazu wurden die nominierten Projekte mit einem Kurzfilm porträtiert und werden bei der Preisverleihung mit beteiligten Kindern und Jugendlichen im Europa-Park anwesend sein. Auch wenn es nur ein Gewinnerprojekt geben wird: Verlierer gibt es keine, alle nominierten Projekte wurden zu dem Aufenthalt im Rahmen der Goldenen Göre vom Europa-Park eingeladen. In der Endrunde sind Projekte aus Bielefeld, Bonn, Glinde, Jena, Künzelsau und Wildenfels.
„Unsere Nominierung hat uns alle sehr gefreut, schließlich symbolisiert diese auch die enorme Anerkennung, die unserer Arbeit, auch fernab der Stadtgrenzen, entgegengebracht wird. Sollte die Goldene Göre 2017 nach Glinde gehen, werden wir das Preisgeld dem städtischen Bürgerbegehren, gegen die Schulfusion, zukommen lassen. Seitdem die Schulfusion erneut beschlossen wurde, investieren wir in diese sehr viel Arbeit. Da die zweite Glinder Gemeinschaftsschule und die Politik momentan vehement gegen eine Abstimmung anzukämpfen versuchen, würden wir das Preisgeld in diesem Zusammenhang gerne für mehr Basisdemokratie einsetzen. Auch eine mögliche Klage unsererseits, aufgrund der mangelhaften Beteiligung nach unserer Aufsichtsbeschwerde, ziehen wir in Erwägung - bei dieser würde uns das Preisgeld viele Möglichkeiten eröffnen. Nun sind wir vor allem sehr gespannt auf die anderen Projekte, sowie deren Teilnehmer, und freuen uns auf eine tolle gemeinsame Zeit im Europa-Park!“, sagt die 17-jährige Chiara Förster.
„Bereits die Nominierung an sich ist eine toller Erfolg der Jugendlichen aus dem Projekt ‚1+1>1‘ aus Glinde. Ich freue mich sehr über das besondere Engagement der Jugendlichen, die aktiv ihrer Idee in unser Gemeinwesen einbringen und für ihre Rechte eintreten. Ich drücke allen Beteiligten, die sich für den Erfolg des Projektes eingesetzt haben, die Daumen, dass ‚1+1>1‘ gut abschneidet“, erklärt Rainhard Zug, Bürgermeister der Stadt Glinde.
Beim Projekt „1+1>1“ setzt sich die Schülervertretung der Gemeinschaftsschule Wiesenfeld in Glinde gegen den Beschluss der Kommunalpolitik ein, durch den die Schule mit der Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule in Glinde fusionieren soll. Die Schülerinnen und Schüler hingegen sprechen sich für die Stärkung des Schulstandorts Glinde aus, und befürchten durch die Fusion der beiden Schulen die Entstehung einer großen anonymen Lernfabrik. Da sich die Schülerinnen und Schüler in den Fusionsbeschluss nicht ausreichend einbezogen fühlen, haben sie eine Kommunalaufsichtsbeschwerde eingereicht, durch die das Fusionsvorhaben zumindest zwischenzeitlich gestoppt wurde. Zudem haben sie eine Demonstration organisiert und durchgeführt sowie eine Petition gegen die Fusion ins Leben gerufen. Aktuell unterstützen die Schülerinnen und Schüler ein Bürgerbegehren, um die geplante Fusion doch noch endgültig zu stoppen. Auch eine mögliche Klage ziehen die Jugendlichen in Betracht.
Auch der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, Holger Hofmann ist gespannt auf die Preisverleihung: „Wir gratulieren schon jetzt allen nominierten Projekten, denn es war nicht leicht, aus den vielen Bewerbungen die sechs Finalisten auszuwählen. Alle Projekte können sehr stolz sein, es bis nach Rust geschafft zu haben. Wer letztendlich gewinnt, entscheidet der Kinder- und Jugendbeirat des Deutschen Kinderhilfswerkes. Ich wünsche allen Nominierten viel Glück!“
Die Gewinner des 1. Platzes erhalten ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro, der 2. Platz ist mit 3.000 Euro, der 3. Platz mit 1.500 Euro, die Plätze 4 bis 6 mit jeweils 500 Euro dotiert. Zusätzlich wird Miriam Mack, Botschafterin des Deutschen Kinderhilfswerkes, den mit 1.000 Euro dotierten „Europa-Park JUNIOR CLUB Award“ vergeben. Die Goldene Göre wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.