Deutsches Kinderhilfswerk und Stadt Ilmenau schließen Kooperationsvereinbarung zur Jugendbeteiligung vor Ort

Das Deutsche Kinderhilfswerk und die Stadt Ilmenau haben eine Kooperationsvereinbarung zur Stärkung der Jugendbeteiligung geschlossen. Damit setzt sich die Stadt Ilmenau zum Ziel, die Beteiligung von Jugendlichen bei Angelegenheiten, die ihr direktes Lebensumfeld betreffen, umfassend zu verbessern. Das Deutsche Kinderhilfswerk unterstützt die Stadt Ilmenau dabei strukturell und fachlich. Außerdem fördert das Deutsche Kinderhilfswerk das Projekt in Ilmenau mit 10.000 Euro.

Konkret soll die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen unter Einbezug des Kinder- und Jugendbeirates in Ilmenau in zwei Richtungen weiterentwickelt werden. Zum einen steht die Stadt Ilmenau im Zuge der kommunalen Neugliederung in Thüringen derzeit vor der Herausforderung, zahlreiche neue Ortsteile nicht nur verwaltungstechnisch, sondern insbesondere auch sozial in die neue Kommunalstruktur zu integrieren. Dem Kinder- und Jugendbeirat kommt in dieser Phase eine entscheidende Bedeutung zu, wenn es darum geht, die Kinder und Jugendlichen in den neuen Ortsteilen für die neue Struktur zu begeistern und zur Beteiligung vor Ort zu ermuntern. Zum anderen werden bislang nicht alle Ilmenauer Kinder und Jugendlichen erreicht. Trotz intensiver Ansprache aller Ilmenauer Schülerinnen und Schüler und eines breiten Aktivitätsspektrums ist der Kinder- und Jugendbeirat nur wenigen Jugendlichen und nur in den Gymnasien bekannt. Dringend benötigt wird jedoch die Mitarbeit von Schülerinnen und Schülern der Regelschulen, der Berufsschule sowie der ortsansässigen Jugendvereine.

In diesem Jahr wird der Kinder- und Jugendbeirat die Organisation des Thüringer Kinder- und Jugendgremienkongresses übernehmen und zwei Demokratieprojekttage organisieren. Außerdem sollen mit niedrigschwelligen Angeboten gezielt Jugendliche erreicht werden, deren Themen und Anliegen bisher in Ilmenau kaum oder keine Berücksichtigung gefunden haben, beispielsweise behinderte oder chronisch kranke Jugendliche oder Jugendliche aus geflüchteten Familien.

„Das Recht auf Beteiligung ist in Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention verbindlich festgeschrieben. Leider wird die UN-Kinderrechtskonvention auch an dieser Stelle noch viel zu selten umgesetzt. Deshalb freuen wir uns, jetzt gemeinsam mit der Stadt Ilmenau die Jugendbeteiligung vor Ort konkret zu verbessern. Zahlreiche Studien zeigen, dass Beteiligung hilft, Kinder und Jugendliche stark zu machen und negative Armutserfahrungen auszugleichen. Das funktioniert aber nur im Zusammenspiel mit engagierten Kommunen, gut ausgebildeten Fachkräften und mit ausreichenden zeitlichen Ressourcen zur Umsetzung der Beteiligungsprozesse. Wir hoffen, dass wir in Ilmenau mit der Kooperation einen großen Schritt vorankommen“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Das Projekt „Jugendbeteiligung vor Ort“ des Deutschen Kinderhilfswerkes hat zum Ziel, die Beteiligung von Jugendlichen bei Angelegenheiten, die ihr direktes Lebensumfeld betreffen, umfassend zu stärken. Hierfür stellt das Deutsche Kinderhilfswerk bundesweit für zehn Modellkommunen bis Ende 2019 Finanzmittel in Höhe von rund 200.000 Euro bereit. Darüber hinaus unterstützt das Deutsche Kinderhilfswerk die Modellkommunen und weitere Projektpartner je nach Bedarf durch Qualifizierung, Vernetzung, fachliche Beratung sowie Prozessbegleitung, Öffentlichkeitsarbeit und lokales Fundraising.

Weitere Informationen und Rückfragen:
Uwe Kamp, Pressesprecher
Telefon: 030-308693-11
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit mehr als 45 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.

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