Das Deutsche Kinderhilfswerk und die Landeshauptstadt Kiel haben eine Kooperationsvereinbarung zur Stärkung der Jugendbeteiligung geschlossen. Damit setzt sich die Stadt Kiel zum Ziel, die Beteiligung von Jugendlichen bei Angelegenheiten, die ihr direktes Lebensumfeld betreffen, umfassend zu verbessern. Das Deutsche Kinderhilfswerk unterstützt die Stadt Kiel dabei strukturell und fachlich. Außerdem fördert das Deutsche Kinderhilfswerk das Projekt in Kiel mit 20.000 Euro.
Zentraler Baustein des Projektes in Kiel ist die „Jugend Projekt Challenge“, ein eigener Förderfonds, mit dem durch Kinder und Jugendliche selbst initiierte Projekte gestärkt werden. Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen zu ermutigen, ihr Lebensumfeld selbst zu gestalten, ihre eigenen Ideen zu entwickeln und sie bei der Umsetzung ihrer Ideen zu unterstützen. So soll in einem Zeitraum von ca. drei Jahren kommunale Jugendbeteiligung und eine Etablierung des Formates in der Landeshauptstadt Kiel verwirklicht werden.
„Das Recht auf Beteiligung ist in Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention verbindlich festgeschrieben. Leider wird die UN-Kinderrechtskonvention auch an dieser Stelle noch viel zu selten umgesetzt. In Kiel ist in den letzten Jahren in dieser Hinsicht schon eine Menge erreicht worden, und wir freuen uns, jetzt gemeinsam mit der Stadt Kiel die Jugendbeteiligung vor Ort konkret weiter zu verbessern. Zahlreiche Studien zeigen, dass Beteiligung hilft, Kinder und Jugendliche stark zu machen und negative Armutserfahrungen auszugleichen. Das funktioniert aber nur im Zusammenspiel mit engagierten Kommunen, gut ausgebildeten Fachkräften und mit ausreichenden zeitlichen Ressourcen zur Umsetzung der Beteiligungsprozesse. Wir hoffen, dass wir in Kiel mit der Kooperation einen großen Schritt vorankommen“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen hat in Schleswig-Holstein Tradition, schließlich wurde hier als erstes Bundesland die Kinder- und Jugendbeteiligung in der Gemeindeordnung verankert – mit dem Paragraphen 47f. „Als Landeshauptstadt sehen wir uns in besonderer Verantwortung, Beteiligung von Kindern und Jugendlichen konkret mit Leben zu füllen. Seit der Gründung des Kinder- und Jugendbüros 2010 werden Kinder und Jugendliche in Kiel immer stärker beteiligt bei wesentlichen Themen, die ihren Alltag betreffen. Mit der ‚Jugend Projekt Challenge‘ kommt eine neue, reizvolle Variante hinzu. Jugendliche werden unterstützt, eigene Ideen und Projekte zu entwickeln und auch zu verwirklichen. Sie merken auf diese Weise, dass sie etwas bewegen können“, sagt Renate Treutel, Stadträtin für Bildung, Jugend und Kreative Stadt.
Das Projekt „Jugendbeteiligung vor Ort“ des Deutschen Kinderhilfswerkes hat zum Ziel, die Beteiligung von Jugendlichen bei Angelegenheiten, die ihr direktes Lebensumfeld betreffen, umfassend zu stärken. Hierfür stellt das Deutsche Kinderhilfswerk bundesweit für zehn Modellkommunen bis Ende 2019 Finanzmittel in Höhe von rund 200.000 Euro bereit. Darüber hinaus unterstützt das Deutsche Kinderhilfswerk die Modellkommunen und weitere Projektpartner je nach Bedarf durch Qualifizierung, Vernetzung, fachliche Beratung sowie Prozessbegleitung, Öffentlichkeitsarbeit und lokales Fundraising. Termine für die „Erste Jugend Projekt Challenge“ in Kiel Am Anfang stehen die Ideenschmieden - Bei einer Ideenschmiede starten die Jugendlichen mit oder ohne eigene Idee. Mit Hilfe verschiedener Methoden werden aus Problemen im Lebensumfeld eigene konkrete Ideen entwickelt und getestet. Ziel ist, dass die Jugendlichen nach der Ideenschmiede selbstständig ihre Projekte im Rahmen der Jugend Projekt Challenge umsetzen.
22. September 2018 - I Ideenschmiede im Jugendtreff Hassee 30. September 2018 – II Ideenschmiede im Kulturladen „Leuchtturm“ Friedrichsort 16. Oktober 2018 – III Ideenschmiede im Jugendtreff Ellerbek Anmelden können sich die Kinder- und Jugendlichen im Alter von 13-21 Jahren unter www.kiel.de/challenge .
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit mehr als 45 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.