Deutsches Kinderhilfswerk ruft Nordrhein-Westfalen zum Ausbau des Schulobstprogramms auf

 

Das Deutsche Kinderhilfswerk ruft das Land Nordrhein-Westfalen zum Ausbau des Schulobstprogramms der Europäischen Union auf. Nordrhein-Westfalen sollte die Änderung des Schulobstgesetzes im Frühjahr dieses Jahres dazu nutzen, noch mehr Kinder mit kostenlosem Obst und Gemüse zu versorgen. Durch die Änderung des Schulobstgesetzes sinkt der Anteil des Zuschusses der Bundesländer von 50 auf 25 Prozent. Gleichzeitig steigt der Kofinanzierungsanteil durch die EU entsprechend. Insgesamt stellt die Europäische Union für das kommende Schuljahr für das Programm deutschlandweit fast 20 Millionen Euro zur Verfügung, gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um rund 60 Prozent.

Nach einer aktuellen Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerkes nehmen ab dem nächsten Schuljahr mit Bremen und Niedersachsen zwei weitere Bundesländer an dem Programm teil, sieben Bundesländer lehnen aber auch nach der Änderung des Schulobstgesetzes im Frühjahr dieses Jahres weiterhin eine Teilnahme ab: Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Schleswig-Holstein. Als Gründe geben diese Bundesländer den nach ihrer Ansicht zu hohen personellen und organisatorischen Verwaltungsaufwand an.

„Von diesem Programm können sowohl Kinder Grundschul- als auch Kita-Kinder in Nordrhein-Westfalen profitieren. Eine gesunde Ernährung und Bewegung sind die wesentlichen Grundlagen für ein gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen. Dabei ist das Ernährungsverhalten ein zentraler Bestandteil eines gesunden Lebensstils. Dieser wird wesentlich im Kindesalter erlernt und gebildet. Die hier erworbenen Ernährungsmuster behalten Kinder und Jugendliche oft ein Leben lang“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes. „Es ist beim Schulobstprogramm schon verwunderlich, dass einige Bundesländer den großen Erfolg betonen, während vergleichbare Bundesländer das ganz anders sehen. Wenn die bürokratischen Hürden tatsächlich für einige Bundesländer zu hoch sind, sollte sich die Bundesregierung bei der Europäischen Union nachdrücklich für eine Änderung des Verfahrens einsetzen“ so Hofmann weiter.

Die bisherigen Evaluationen des Schulobstprogramms haben eine deutliche Zunahme der Beliebtheit und Akzeptanz von Obst und Gemüse ergeben. Zudem stieg das Bewusstsein der Kinder um die Wichtigkeit von Obst und Gemüse als Bestandteil einer gesunden Ernährung. Darüber hinaus verzehrten sie insgesamt mehr Obst und Gemüse: Besonders signifikant war der Anstieg bei den Kindern, die vor Beginn des Programms einen niedrigen Verzehr aufwiesen. Länderübergreifend wird bei Schulen in sozialen Brennpunktlagen eine besondere Wirksamkeit des Programms festgestellt: Bei Schülerinnen und Schülern mit einem niedrigen sozioökonomischen Status stiegen Konsum und Wissen am meisten.

 

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