Heute vor fünf Jahren trat das Hartz IV-Gesetz in Kraft. Dazu erklärt der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes Thomas Krüger: „Nach fünf Jahren Hartz IV müssen wir feststellen, dass die Kinder- und Jugendarmut drastisch gestiegen ist. Zwar wurde hier ein Grundsicherungsinstrument geschaffen, das zwar sinnvoll ist, aber es werden nicht die adäquaten Bedarfe für ein faires Erwachsenenwerden sichergestellt. Insofern verfehlt Hartz IV bei den betroffenen Kindern sein Ziel und führt zu strukturellen Benachteiligungen. Die neue Bundesregierung ist weiterhin untätig! Arme Kinder zahlen die Zeche für eine verfehlte Politik, die ihnen ihre Zukunft stiehlt. Wir brauchen dringend Investitionen in die Kinder- und Jugendhilfe, die Bildung- und die Sozialpolitik, hier muss die Bundesregierung endlich handeln!“
Mit dem europäischen Jahr ruft die EU zum Kampf gegen die Armut auf. Deutschland kann sich weitere Jahre des sozialen Abstiegs der zukünftigen Generation nicht erlauben, der beidseitige Generationenvertrag muss endlich erfüllt wird.
Das Deutsche Kinderhilfswerk ruft die neue Bundesregierung auf, ein ganzheitliches Konzept gegen Kinder- und Jugendarmut vorzulegen. Wir fordern ein Nationales Programm zur Bekämpfung der Kinderarmut, das insbesondere die Bildungschancen sicherstellt und die Betreuungsqualitäten steigert. Nach mehr als einem Jahr Untätigkeit seit dem Bundesratsbeschluss ist eine altersgerechte Anpassung der Kinderregelsätze dringend erforderlich.
In Deutschland sind nach aktuellen Berechnungen des Deutschen Kinderhilfswerkes fast 3 Millionen Kinder und Jugendliche von Armut betroffen. Keine andere Altersgruppe ist so stark betroffen. Besonders schwierig ist die Situation für Familien mit nur einem Elternteil und für Familien mit Migrationshintergrund.
Bei Rückfragen: Michael Kruse, Pressesprecher und Leiter Information und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 030/308693-11, mail: kruse@dkhw.de
Das Deutsche Kinderhilfswerk, Interessenvertreter für ein kinderfreundliches Deutschland, wurde 1972 in München gegründet. Als Initiator und Förderer setzt sich der gemeinnützige Verein seit über 35 Jahren für die Umsetzung der Rechte der Kinder in Deutschland ein.
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.