Deutsches Kinderhilfswerk: Kinder- und Jugendarmut pendelt sich bei 3 Millionen ein – Anstrengungen für Chancengleichheit müssen verstärkt werden

Die Kinder- und Jugendarmut in Deutschland hat sich bei 3 Millionen Kindern und Jugendlichen eingependelt. Dazu erklärt Haimo Liebich, Vorstandsmitglied des Deutschen Kinderhilfswerkes und Stadtrat der Landeshauptstadt München: „Keine andere gesellschaftliche Gruppe ist so stark von Armut betroffen wie Kinder und Jugendliche. Besonders schwierig ist die Situation in Familien mit nur einem Elternteil und für Kinder aus Zuwandererfamilien. Sie wachsen deutlich häufiger in Armut auf, als deutsche Kinder. Zwar liegt Deutschland im internationalen Vergleich im Mittelfeld, doch gerade die Tatsache, dass der konjunkturelle Aufschwung nicht zu einer Abnahme der Kinderarmut führt, macht deutlich, dass wir ein strukturelles Problem haben. Alle politisch Verantwortlichen rufe ich deshalb auf, Kinder- und Jugendarmut endlich ernsthaft zu bekämpfen! Denn mit jedem Monat Untätigkeit werden armen Kindern und Jugendlichen weitere Bildungs- und Entwicklungschancen geraubt, und damit ein Stück Zukunft für sie und unsere Gesellschaft.“

Frieder Graffe, Sozialreferent der Landeshauptstadt München, fügt hinzu: „Kinderarmut wirkt in alle Lebensbereiche hinein und sie ist längst sichtbar geworden. Häufig haben Kinder armer Eltern keine der Jahreszeit entsprechende Kleidung an, häufig sind sie unzureichend ernährt, haben schlechtere Schulnoten, schlechtere Zähne und weniger soziale Kontakte. Anknüpfend an die städtische „Leitlinie Kinder und Familienpolitik“ wollen wir die Bekämpfung der Auswirkungen und der Ursachen der Kinderarmut zu einem Ziel der städtischen Fachreferate, der Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung, der Wohlfahrtspflege und der Wirtschaft machen.“

Zur Bekämpfung der Kinder- und Jugendarmut hat das Deutsche Kinderhilfswerk einen Forderungskatalog entwickelt: 1. Nationales Programm zur Bekämpfung der Kinderarmut,
2. Materielle Verteilungsgerechtigkeit herstellen, 3. Mitbestimmungs- und Mitwirkungschancen schaffen, 4. Bildungschancen sicherstellen, 5. Betreuungsqualitäten steigern, 6. Gezielte Förderung von Migrantenkindern, 7. Gesundes Aufwachsen ermöglichen.

Bei Rückfragen: Michael Kruse, Pressesprecher und stellvertretender Bundesgeschäftsführer (Tel.: 030/308693-11, E-Mail: kruse@dkhw.de)


Das Deutsche Kinderhilfswerk setzt sich bundesweit für mehr Chancen für alle Kinder in Deutschland ein. Mit der Initiative „Chancen spenden“ (www.chancen-spenden.de) unterstützt es insbesondere sozial benachteiligte Kinder. „Jede kleine und große Spende ist beim Deutschen Kinderhilfswerk herzlich willkommen, um so einen wichtigen Beitrag zur Überwindung der Kinderarmut und für mehr Chancengleichheit in Deutschland zu leisten“, so Krüger.

Das Deutsche Kinderhilfswerk (www.dkhw.de), Interessenvertreter für ein kinderfreundliches Deutschland, wurde 1972 in München gegründet. Als Initiator und Förderer setzt sich der gemeinnützige Verein seit über 35 Jahren für die Umsetzung der Rechte der Kinder in Deutschland ein.

Bitte helfen Sie: Spendenkonto 333 11 11, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 100 205 00
Spenden können Sie aber auch unter www.dkhw.de oder www.chancen-spenden.de
oder in die Spendendose in Ihrer Nähe

Bei Rückfragen: Michael Kruse, Pressesprecher (030/30 86 93 11)

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Weitere Informationen und Rückfragen: Uwe Kamp, Pressesprecher
Telefon: 030-308693-11
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Mail: presse@dkhw.de
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.

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