Das Deutsche Kinderhilfswerk spricht sich anlässlich des morgigen „Safer Internet Day“ für die Einführung einer intuitiv verständlichen Alterskennzeichnung von Internetseiten aus. Gleichzeitig darf der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor entwicklungsbeeinträchtigenden Medieninhalten nicht gegen eine Förderung kindlicher Medienkompetenzen ausgespielt werden. „Altersfreigaben nutzen im Internet wenig. Daher ist die Einführung einer intuitiv verständlichen Kennzeichnung von Internetseiten sinnvoll. Diese sollte sich nicht nur in einer Altersempfehlung erschöpfen, sondern auch Aufschluss über Gründe für diese Empfehlung bieten. Kinder- und Jugendschutz bedeutet aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes allerdings mehr als nur das Bewahren von Kindern vor schädlichen Medieninhalten. Ziel ist der aktive Diskurs. Kinder sollen zum einen an der Diskussion um Medieninhalte und damit zuweilen verbundenen Werteverletzungen beteiligt werden. Zum anderen sollen sie durch Förderung ihrer Medienkompetenz in die Lage versetzt werden, Medien aktiv selbst zu gestalten und damit eigene Ideen, Vorstellungen und Interessen zum Ausdruck bringen zu können“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
Aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes ist es zudem wichtig, die ständig wachsende Verfügbarkeit medialer Angebote durch die verschiedenen Verbreitungswege zu berücksichtigten. Dabei kommt im Jugendmedienschutz dem Diskurs über Sinn und die Notwendigkeit gesellschaftlicher Werte und Normen eine hohe Bedeutung zu. Letztlich brauchen wir in Deutschland eine Gesamtstrategie, die Regulierung, Anbieterverantwortung und die Stärkung der Medienkompetenz miteinander verbindet.
Dementsprechend fordert das Deutsche Kinderhilfswerk eine bundesweite Offensive für mehr Kindersicherheit im Internet. „Das Deutsche Kinderhilfswerk setzt sich mit eigenen Materialien dafür ein, Kinder und Familien alltagsnah über Potenziale und Risiken, die insbesondere mit der Nutzung des Internets verbunden sind, zu informieren. Denn gerade in Familien wird ein entscheidender Beitrag zur Medienbildung von Kindern geleistet. Familien müssen darin unterstützt werden, Medien zu Hause zum Thema zu machen, ohne sich von technischen Entwicklungen oder komplexen Fragen der Medienerziehung überfordert zu fühlen“ so Hofmann weiter.
Zum „Safer Internet Day 2014“ bietet das Deutsche Kinderhilfswerk auf seiner Kinderseite www.kindersache.de eine Umfrage zum Thema „Was ist für dich gutes Internet?“ an. Außerdem wird es einen gemeinsamen Themenchat zum selben Thema sowie ein neues Wissensmodul (Checkpoint) auf www.juki.de zum Thema kindgerechte Internetseiten geben. juki ist ein Kooperationsprojekt des Deutschen Kinderhilfswerkes, der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter, der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen und der Google Germany GmbH.
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.