Das Deutsche Kinderhilfswerk verschenkt heute 66 Schulranzen an Erstklässler in Weimar. Damit soll gezielt im Bildungsbereich geholfen werden, denn immer mehr Kinder werden auf Grund ihrer sozialen Herkunft zu Bildungsverlierern.
„Der erste Schultag ist für jedes Kind ein ganz besonderer Tag. Für das Budget vieler Familien ist dieser Tag aber leider weniger einen Freudentag, als vielmehr eine enorme finanzielle Belastung“, so Claudia Keul, Referentin für Kinderarmut des Deutschen Kinderhilfswerkes. „Das Bildungs- und Teilhabepaket der Bundesregierung fängt das nicht auf. In Weimar leben viele Kinder, deren Eltern kein oder nur ein geringes Einkommen haben. Auch diese Kinder haben ein Recht auf Chancengleichheit. Wir können heute mit den 66 Ranzen zwar ganz konkret helfen, trotzdem ist das leider nur ein kleiner Tropfen auf einen heißen Stein. Das Deutsche Kinderhilfswerk ruft Bund, Länder und Kommunen dazu auf, diesen Kindern mehr als bisher zu helfen und sie besser als bisher zu unterstützen.“
Peter Kolling, Leiter des Weimarer Amtes für Familie und Soziales, fügt hinzu: „Mit dem ersten Schultag beginnt ein wichtiger Lebensabschnitt für die kleinen Knirpse. Wer ist da nicht stolz, mit einer Zuckertüte und einem neuen Ranzen an diesem wichtigen Tag zur Schule zu gehen? Ich möchte auch die Gelegenheit nutzen, an bedürftige Familien zu appellieren, die Möglichkeiten des Bildungs- und Teilhabepaketes für ihre Kinder zu nutzen. Noch lange nicht alle Berechtigten machen Gebrauch von den Leistungen, die beim Familienamt erhältlich sind.“
Soziale Sicherheit für Kinder und Bildungsgerechtigkeit sollten in einer der reichsten Industrienationen der Welt eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Die Realität sieht aber seit vielen Jahren anders aus. In Deutschland ist jedes fünfte Kind von Armut betroffen, und vielfach entscheidet der Geldbeutel der Eltern über die Bildungschancen von Kindern. Hier hilft das Deutsche Kinderhilfswerk durch Unterstützung von Projekten und Initiativen, aber auch durch unbürokratische Hilfe, wie mit dieser Schulranzenaktion. Damit leistet das Deutsche Kinderhilfswerk einen Beitrag zur Durchsetzung der Kinderrechte in Deutschland.
Das Deutsche Kinderhilfswerk hat im Jahre 2013 durch seinen Förderfonds 325 Projekte mit insgesamt rund 1.460.000 Euro unterstützt. Durch den Fonds erhalten Projekte, Einrichtungen und Initiativen finanzielle Unterstützung, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen zum Grundsatz ihrer Arbeit gemacht haben. Dabei geht es vor allem um Beteiligung in Bereichen wie der Entwicklung demokratischer Lebensformen und Umweltbewusstsein, kinderfreundliche Veränderungen in Stadt und Dorf, auf Schulhöfen, im Kita-Außengelände oder bei Spielplätzen. Die Schaffung sinnvoller Freizeitangebote und Möglichkeiten zur Entwicklung einer kulturellen Identität und Medienkompetenz sind ebenso Förderschwerpunkt.
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.