Das Deutsche Kinderhilfswerk verschenkt heute 36 Schulrucksäcke und vier Schulranzen an Kinder und Jugendliche in Erfurt. Damit soll gezielt im Bildungsbereich geholfen werden, denn immer mehr Kinder und Jugendliche werden auf Grund ihrer sozialen Herkunft zu Bildungsverlierern. Die Schulrucksäcke und Schulranzen sind gefüllt mit Federtaschen und Buntstiften.
Claudia Keul, Referentin für Kinderarmut des Deutschen Kinderhilfswerkes, betont: „Ein guter Schulranzen oder Schulrucksack gehört für Kinder und Jugendliche zu einer erfolgreichen Bildung dazu. Besonders finanziell benachteiligten Familien fällt es schwer, einen gut ausgestatteten Schulranzen oder Schulrucksack zu finanzieren. Mit unserer Aktion wollen wir armen Kindern und Jugendlichen den Schulalltag erleichtern, damit sie ihren Forschergeist und ihren Spaß am Lernen behalten. Gerade sie haben es in der Schule meist schwerer als andere Kinder und Jugendliche.“
Dr. Doris Schwiefert, Abteilungsleiterin Kinder- und Jugendförderung des Jugendamtes Erfurt, fügt hinzu: „In Erfurt, konkret im Südosten unserer Stadt, haben das Jugendhaus ‚Wiesenhügel‘, das Jugendhaus ‚Drosselberg‘ und die Streetworker der Kontaktstelle ‚Süd‘ 30 Kinder und Jugendliche ausgesucht, welche dankenswerterweise entweder einen neuen farbenfrohen Schulranzen mit vielen Fächern und Aufbewahrungsmöglichkeiten für alles, was man im Schulalltag braucht und auch nicht braucht oder die modernere und für die 10- bis 14-jährigen coolere Variante, einen Schulrucksack, geschenkt bekommen. Das ist eine tolle Sache. Schulanfänger und Kinder und Jugendliche mit bereits verschlissenen ‚Lastbehältern‘ gibt es in unserer Stadt natürlich mehr. Diese An- bzw. Neuanschaffung kann im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepaketes durch eine jährliche Pauschale bezuschusst werden. Leider machen etwa nur die Hälfte der anspruchsberechtigten Erfurter Familien davon Gebrauch. Deshalb möchte ich die Gelegenheit nutzen und alle ermuntern, die Möglichkeiten des Bildungs- und Teilhabepaketes für ihre Kinder zu nutzen.“
Soziale Sicherheit und Bildungsgerechtigkeit für Kinder und Jugendliche sollten in einer der reichsten Industrienationen der Welt eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Die Realität sieht aber seit vielen Jahren anders aus. In Deutschland ist jedes fünfte Kind von Armut betroffen und vielfach entscheidet der Geldbeutel der Eltern über die Bildungschancen von Kindern. Vielen Kindern fehlt es an elementaren Dingen wie einem Schulranzen oder einem Federmäppchen. Hier hilft das Deutsche Kinderhilfswerk nicht nur durch Unterstützung von Projekten und Initiativen, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, zum Grundsatz ihrer Arbeit gemacht haben, sondern auch durch unbürokratische Hilfe, wie mit seiner jährlichen Schulranzenaktion. Dabei wurden bisher rund 18.000 Schulranzen im Wert von knapp drei Millionen Euro an Kinder in ganz Deutschland verteilt. Die Schulranzen sind mit Utensilien wie einem Turnbeutel, Schreibmaterialien und Lese- und Lernheften gefüllt.
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.