Das Deutsche Kinderhilfswerk sieht einen Hoffnungsschimmer für die Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland. Nach den heute vorgelegten Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind die Ausgaben für die Kinder- und Jugendarbeit im Jahre 2013 um fast 68 Millionen Euro gestiegen. Gleichzeitig ist der Anteil der Aufwendungen für die Kinder- und Jugendarbeit an den Gesamtausgaben der Kinder- und Jugendhilfe mit 4,77 Prozent auf den niedrigsten Wert seit Inkrafttreten des Kinder- und Jugendhilfegesetzes gefallen. Das zeigt den zunehmenden Bedeutungsverlust der Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland insgesamt.
„Die heute vorgelegten Zahlen lassen uns zumindest ganz am Ende des Tunnels ein wenig Licht sehen. Durch die chronische Unterfinanzierung der letzten Jahre mussten immer wieder Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen ihre Arbeit ganz einstellen oder sind permanent in ihrer Existenz bedroht. Dabei wird an Szenetreffpunkten oder im Spielmobil, in Jugendzentren, Verbänden, Zirkusprojekten, Zeltlagern, auf dem Abenteuerspielplatz oder auf der Straße wertvolle pädagogische Arbeit geleistet, die unbedingt erhalten werden muss. Insbesondere arme Kinder leiden unter der schlechten finanziellen Ausstattung in diesem Bereich. Armut stellt für Kinder ein bedrohliches Entwicklungsrisiko dar. Es ist erforderlich, dass alle Beteiligten der Kinder- und Jugendarbeit eine besondere Empathie für diese Gruppe entwickeln. Das ist jedoch nur möglich, wenn entsprechende Personal- und Ausstattungsressourcen vorhanden sind“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
Kinder- und Jugendarbeit ist eine wichtige Ergänzung zum leistungsbezogenen Lernen in der Schule. Denn hier können Kinder und Jugendliche eigene Akzente setzen, sich neue soziale Beziehungen erschließen, selbst Strukturen gestalten und eigenen, individuellen Vorlieben und Kompetenzen nachgehen, die oftmals im Schulkontext nicht zum Tragen kommen. Zudem entwickeln sie dort gesellschaftlich bedeutsame Schlüsselqualifikationen. Zugleich brauchen Kinder- und Jugendliche offene, freie Räume zur Entfaltung eigenständigen Engagements, um eine aktive partizipationsorientierte Rolle in der Gesellschaft zu entwickeln.
Das Deutsche Kinderhilfswerk unterstützt seit vielen Jahren Projekte, Einrichtungen und Initiativen der Kinder- und Jugendarbeit, die die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen zum Grundsatz ihrer Arbeit gemacht haben. Dabei geht es um Beteiligung in Bereichen wie Entwicklung demokratischer Lebensformen und Umweltbewusstsein, kinderfreundliche Veränderungen in Stadt und Dorf, in der Schule, bei Spielplätzen. Die Schaffung sinnvoller Freizeitangebote und Möglichkeiten zur Entwicklung einer kulturellen Identität und Medienkompetenz sind ebenso Förderschwerpunkt. Mit diesem finanziellen Engagement ermöglich das Deutsche Kinderhilfswerk Maßnahmen und Projekte, die von der öffentlichen Förderung nicht unterstützt werden.
Weitere Informationen und Rückfragen: Uwe Kamp, Pressesprecher
Telefon: 030-308693-11
Mobil: 0160-6373155
Fax: 030-2795634
Mail: presse@dkhw.de
Internet: www.dkhw.de
Facebook: www.facebook.com/dkhw.de
Twitter: @DKHW_de
Instagram: deutscheskinderhilfswerk_e.v
Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.