Deutsches Kinderhilfswerk fordert mehr Anerkennung von Kultureller Bildung als wichtigen Bestandteil von Demokratiebildung bei Kindern und Jugendlichen

Eine neue Schriftenreihe, die das Deutsche Kinderhilfswerk jetzt veröffentlicht hat, macht auf die große Bedeutung von Kunst und Kultur für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen aufmerksam. Demnach ermöglichen es kulturelle Bildungsangebote Kindern von Anfang an, ihre Talente und Fähigkeiten zu entdecken, sich auszudrücken und eigene Positionen zu entwickeln und miteinander auszuhandeln. Durch diese aktive Mitgestaltung ihrer Lebenswelten eignen sich junge Menschen demokratische Kompetenzen an und erfahren kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe. Nicht zuletzt ist die Beteiligung am kulturellen und künstlerischen Leben mit Artikel 31 in der UN-Kinderrechtskonvention verankert. Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert daher, dass Kulturelle Bildung als selbstverständlicher Teil von Bildungsprozessen verstanden und gefördert werden muss, um die Demokratiebildung von Kindern und Jugendlichen zu stärken.

„Wir sehen aktuell, dass sich auch bei jungen Menschen eine zunehmende Demokratieskepsis entwickelt. Gleichzeitig sind in den Haushaltsentwürfen für das kommende Jahr massive Kürzungen im Kulturbereich geplant. Kinder brauchen gerade jetzt partizipative Kulturangebote und Räume, in denen sie sich ausprobieren und Utopien für eine hoffnungsvolle Zukunft entwerfen können. Sie sollen erfahren, dass ihre Meinung etwas zählt. Dafür müssen Zugänge in Kita und Schule/Ganztag, aber auch im außerschulischen Bereich geschaffen werden“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

„Um das Kinderrecht auf Kulturelle Bildung in hoher Qualität umzusetzen, sind daher ausreichend qualifizierte Fachkräfte notwendig sowie vermehrte Kooperationen zwischen Bildungs- und Kultureinrichtungen. Um allen Kindern Zugang zu Kunst und Kultur zu ermöglichen, muss deren Bedeutung für unser demokratisches Zusammenleben endlich allgemein anerkannt werden“, so Hofmann weiter.

Die Fachpublikation „Mit Kultureller Bildung Räume für Demokratiebildung öffnen“ beleuchtet in fünf Beiträgen verschiedene Perspektiven auf die Potenziale Kultureller Bildung für die Demokratiebildung. Neben dem allgemeinen Verhältnis von Politischer und Kultureller Bildung wird die besondere Bedeutung sinnlicher Wahrnehmung in der frühen Kindheit in den Blick genommen. Darüber hinaus werden klassistische Strukturen in Frage gestellt, Faktoren für eine inklusive Kulturelle Bildung eruiert sowie Möglichkeiten der Beteiligung von Kindern in Kulturinstitutionen dargelegt.

Die Publikation wurde im Rahmen des Projekts Kompetenznetzwerk Demokratiebildung im Kindesalter umgesetzt. Als Träger des Kompetenznetzwerkes erhält das Deutsche Kinderhilfswerk eine Förderung im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Die Publikation „Mit Kultureller Bildung Räume für Demokratiebildung öffnen“ kann unter www.dkhw.de/schriftenreihe-kulturelle-bildung  heruntergeladen werden. 

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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit mehr als 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, bei ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen und der Überwindung von Kinderarmut. Ziel ist insgesamt die gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe aller Kinder in Deutschland.

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