Deutsches Kinderhilfswerk: Erhöhung des Kindergeldes reicht nicht aus

Die neue Bundesregierung hat auf ihrer gestrigen Sitzung weitgehende Entlastungen, insbesondere für Familien, in Höhe von jährlich bis zu 8,5 Milliarden Euro angekündigt. Dazu erklärt der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes Thomas Krüger: „Grundsätzlich begrüßt das Deutsche Kinderhilfswerk, dass die neue Bundesregierung Geld zur Unterstützung der Familien in Deutschland in die Hand genommen hat. Doch durch die Verrechnung des Kindergeldes mit dem Hartz IV-Bezug profitieren viele Kinder und Jugendliche überhaupt nicht von einer geplanten Erhöhung. Hier helfen eher höhere Hartz IV-Sätze! Das Deutsche Kinderhilfswerk weist darüber hinaus darauf hin, dass die insbesondere im Zuge der staatlichen Sicherungsmaßnahmen nach der Finanzkrise aufgehäuften Staatsschulden eine Last für die nächste Generation darstellen. Unsere Kinder müssen übermorgen für die Verfehlungen und die Zockerei von gestern bezahlen. Zu einer verantwortlichen Kinder- und Familienpolitik gehört deshalb auch ein sorgsamer Umgang mit den heute zur Verfügung stehenden Ressourcen.“

Das Deutsche Kinderhilfswerk ruft die neue Bundesregierung auf, ein ganzheitliches Konzept gegen Kinder- und Jugendarmut vorzulegen. In Deutschland sind nach aktuellen Berechnungen des Deutschen Kinderhilfswerkes fast 3 Millionen Kinder und Jugendliche von Armut betroffen, d.h. keine andere Altersgruppe ist so stark betroffen. Besonders schwierig ist die Situation in Familien mit nur einem Elternteil und für Familien mit Migrationshintergrund.

Dazu hat Deutsche Kinderhilfswerk einen Forderungskatalog entwickelt:
1. Nationales Programm zur Bekämpfung der Kinderarmut,
2. Materielle Verteilungsgerechtigkeit herstellen,
3. Mitbestimmungs- und Mitwirkungschancen schaffen,
4. Bildungschancen sicherstellen,
5. Betreuungsqualitäten steigern,
6. gezielte Förderung von Migrantenkindern,
7. Gesundes Aufwachsen ermöglichen.

Nähere Informationen: www.kinderpolitik.de  

Bei Rückfragen: Michael Kruse, Pressesprecher und Leiter Information und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 030/308693-11, mail: kruse@dkhw.de


Das Deutsche Kinderhilfswerk (www.dkhw.de), Interessenvertreter für ein kinderfreundliches Deutschland, wurde 1972 in München gegründet. Als Initiator und Förderer setzt sich der gemeinnützige Verein seit über 35 Jahren für die Umsetzung der Rechte der Kinder in Deutschland ein.

Bitte helfen Sie: Spendenkonto 333 11 11, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 100 205 00
Spenden können Sie aber auch unter www.dkhw.de

Weitere Informationen und Rückfragen: Uwe Kamp, Pressesprecher
Telefon: 030-308693-11
Mobil: 0160-6373155
Fax: 030-2795634
Mail: presse@dkhw.de
Internet: www.dkhw.de
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.

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